„Verantwortung übernehmen, nicht wegducken“ – ZdK appelliert an Bischöfe, Reformen zu finanzieren

„Wir erwarten, dass die deutschen Bischöfe den Reformprozess des Synodalen Weges fortsetzen“, sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp. Das heute öffentlich gewordene Zögern einiger Bischöfe, den geplanten Synodalen Ausschuss mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten, sei irritierend. „Eine überwältigende Mehrheit der Bischöfe hat auf dem Synodalen Weg für die Synodalen Ausschuss gestimmt. Wortbruch macht die Glaubwürdigkeit kaputt“, warnte Stetter-Karp.

Offensichtlich habe das Misstrauen von Vatikanvertretern gegen den Synodalen Weg in Deutschland seine Wirkung getan. Es sei aber falsch, Vermutungen zu glauben, die mit der realen Arbeit nichts zu tun hätten. Weder werde der Synodale Ausschuss den Bischöfen schaden noch ihr Amt beschädigen. „Es geht um die Fortsetzung des erfolgreichen Weges, den wir zusammen mit den deutschen Bischöfen beschritten haben. Nur durch Reformen, wie wir sie in drei Jahren auf dem Synodalen Weg besprochen haben, können die Ursachen des Missbrauchsskandals nachhaltig bearbeitet werden. Die katholische Zivilgesellschaft will weitergehen, der Kirche eine Zukunft geben – gemeinsam mit den deutschen Bischöfen.“

Es zeige sich, so die ZdK-Präsidentin weiter, dass lange eingeübte Entscheidungsmechanismen auch in Finanzfragen neu beleuchtet werden müssten. Zuständig ist der Verband der Deutschen Diözesen (VDD), in dem die Bistümer ihre Gemeinschaftsaktivitäten gebündelt haben. Doch dessen oberstes Beschlussorgan ist personell identisch mit dem Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz. „Faktisch entscheiden also 27 Diözesanbischöfe darüber, ob der Synodale Ausschuss finanziert wird oder nicht. Und das, indem Einstimmigkeit das herrschende Prinzip ist. Das gibt jenen Macht in die Hand, die den Ausschuss nicht finanzieren wollen.“

Wolfgang Klose, Vizepräsident des ZdK und Mitglied im Verbandsrat des VDD, appellierte an die Bischöfe: „Verantwortung übernehmen, sich nicht wegducken – darauf kommt es jetzt an. Ich vertraue darauf, dass die Bischofskonferenz sich nicht von wenigen Bischöfen blockieren lässt in ihrem Anliegen, die Beschlüsse des Synodalen Weges jetzt konkret werden zu lassen.“

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