Das Projekt „Jenga Mama“ („Empower a Woman“ auf Suaheli) wurde vom IFAW (International Fund for Animal Welfare) gemeinsam mit der deutschen Margarete-Breuer-Stiftung (MBS) entwickelt. Über einen Zeitraum von drei Jahren absolvieren die Frauen eine Berufsausbildung und erlernen das notwendige Handwerkszeug, um ein Kleinstunternehmen zu gründen.
Die so geschaffenen neuen Verdienstmöglichkeiten sollen die Frauen und deren Familien unabhängiger machen von natürlichen Ressourcen. Damit steigt die Resilienz gegenüber Auswirkungen des Klimawandels wie der in der Region andauernden Dürre und verringert die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Begegnungen mit Wildtieren.
„Ich bin überzeugt, dass diese Initiative allen zugutekommen wird: nicht nur den Menschen und örtlichen Gemeinden, sondern auch Natur und Wildtieren“, so Robert Kless, IFAW-Länderdirektor Deutschland.
Die 60 Frauen haben diese Woche den ersten Ausbildungsteil an Berufsfachschulen mit Zertifikaten abgeschlossen. Als Nächstes lernen sie nun 12 Monate lang, wie man ein Unternehmen aufbaut. Im letzten Teil des Programms stehen ihnen dann ein Jahr lang Mentor*innen zur Seite.
„Frauen Mitgestaltungsmöglichkeiten zu geben, ist für jede Gesellschaft ein großer Schritt. Bei der Margarete Breuer Stiftung sind wir sehr stolz darauf, diese 60 Massai Frauen dabei zu unterstützen, sich weiterzuentwickeln. Denn wir wissen, dass sie entschlossen sind, ihren Weg zu gehen“, kommentiert Peter Dehnen, Vorstand der Stiftung.
Frauen sind aufgrund ihrer täglichen Aufgaben – Wasser holen, Feuerholz sammeln, Tieren hüten – besonders stark durch Mensch-Tier-Konflikte gefährdet. Der IFAW und die Margarete-Breuer-Stiftung wollen mit dieser Initiative dazu beitragen, dass sie stattdessen zu Fürsprecher*innen für Wildtiere werden.
„Frauen haben bei den Massai einen niedrigeren Status und werden nicht sehr respektiert“, so Janet Sabore, eine der Teilnehmerinnen. Sie hat sich am Maasai Technical Training Institute (MTTI) zur Klempnerin ausbilden lassen. „Wo ich herkomme, gibt es nicht viele Klempner*innen, ich werde also viele Aufträge bekommen. Damit habe ich dann ein sicheres Einkommen.“
Der IFAW ist überzeugt, dass erfolgreicher Wildtierschutz nur dann gelingen kann, wenn die Menschen vor Ort unterstützt werden, die in direkter Nähe zu den Tieren leben. Wildtiere halten sich in über 70 % der Zeit auf Gemeindeland auf und kommen dort mit Menschen in Kontakt, in erster Linie mit Frauen. Erfahrungen haben gezeigt, dass lokale Gemeinden dem Wildtierschutz eher aufgeschlossen sind, wenn sie ökonomisch davon profitieren.
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org
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