Einfache Bauweise
Wie ADRA Österreich berichtet, sei der Aufbau einer Biogasanlage denkbar einfach. Der Gärzylinder mit einem Volumen von sechs Kubikmetern werde aus Ziegelsteinen in einer etwa 1,5 Meter tiefen Grube errichtet. Nach Fertigstellung des Zylinders werde Erde um den Zylinder herum eingefüllt, um durch das Erdreich eine ausreichende Stabilisierung gegen den im Inneren entstehenden Druck zu bilden. Dieser sei mit 1/2 bar relativ gering und entstehe durch die natürliche Gärung der menschlichen und tierischen Fäkalien. Da der Transport von Beton auf die 2.000 Kilometer von Australien entfernte Pazifikinsel sehr teuer sei, werde eine alternative Mischung aus lokal verfügbaren Ressourcen verwendet. Neben den Ziegelsteinen würden lediglich Gummischläuche benötigt, um das Gas an die Haushalte zu verteilen. Die Gesamtkosten für eine Anlage beliefen sich auf rund 2.500 Euro. Diese Investition werde sich jedoch innerhalb weniger Jahre rentieren, da importierte Gasflaschen außerordentlich teuer seien.
Bildergalerie zum Bau einer Haushalt-Biogasanlage: https://adra.at/fiji-biogasanlage-bringt-energie-in-zerstorte-haushalte/
Energie für drei Haushalte
Solch ein Biogas-Kleinanlage produziere laut ADRA Österreich ausreichend Gas für etwa drei Haushalte und könne einfach und durch die Mitarbeit der Bewohner errichtet werden. Sie ermögliche den Familien von den hohen Gaspreisen unabhängig zu werden.
Finanzierung durch lokale Sparvereine
Trotzdem sei es für die Familien nicht leicht, die Baukosten zu finanzieren. Das gelinge über die auf den Fidschi-Inseln etablierten Sparvereine. Der Zusammenschluss von vielen kleinen privaten Sparern erlaube es, dass Geldmittel für die Errichtung von Anlagen zur Verfügung gestellt werden könnten. Voraussetzung sei allerdings, dass die Familien aus der Gasanlage auch tatsächlich ein Einkommen erzielten, damit sie den Sparvereinen das Kapital zurückzahlen könnten. „Der Aufbau von Imbissstuben, Bäckereien oder gasbetrieben Kühlzonen stellen mögliche Geschäftsmodelle dar“, so ADRA Österreich.
Know-how-Transfer
ADRA Österreich leiste damit Hilfe zur Selbsthilfe. Dazu wäre es wichtig, dass Wissen innerhalb der Bevölkerung weitergegeben werde und die Menschen lernten, vom vermittelten Know-how direkt zu profitieren. Auf der Insel Koro erfolge der Wissenstransfer durch die Zusammenarbeit mit der dort ansässigen Hochschule.
ADRA ist laut Marcel Wagner bestrebt, den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, das von Nachhaltigkeit und Autonomie geprägt sei.
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