„Wirtschaftliche Entwicklung Afrikas nicht den Chinesen überlassen!“

Der afrikanische Kontinent bietet der europäischen Industrie große Chancen, wenn die wirtschaftlichen Interessen der Partner vor Ort im Mittelpunkt stehen. Die Politik fokussiert sich bisher zu sehr auf die klassische Entwicklungshilfe und lässt der chinesischen Konkurrenz damit zu viel Raum und Einflussmöglichkeiten.

China ist auf dem afrikanischen Kontinent seit Jahren wirtschaftlich sehr aktiv, etwa im Ausbau der Infrastruktur in vielen Ländern oder mit Rohstoffprojekten. Deutschland und Europa konzentrieren sich dagegen noch immer in erster Linie auf die klassische Entwicklungszusammenarbeit. „Das ist aus Sicht der europäischen Maschinenbauindustrie unbefriedigend, hier gibt es erhebliche Verbesserungspotenziale“, sagte Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft, anlässlich der Veröffentlichung eines neuen VDMA-Positionspapiers zu Afrika. „Wir dürfen die Begleitung der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas nicht allein den Chinesen überlassen.“

Im Vordergrund der deutschen Afrika-Aktivitäten müssen die wirtschaftlichen Interessen der afrikanischen Partner stehen, betonte Ackermann. „Deutschland kann sich damit deutlich von den sogenannten Unterstützungsangeboten der Chinesen in Afrika abheben.“ Dabei dürfen aber die deutschen Wirtschaftsinteressen nicht außer Acht gelassen werden, wenn Steuermittel dafür verwendet werden. Allzu oft profitieren von deutschen Entwicklungsprojekten in Afrika die Lieferanten aus Drittländern, vor allem aus China. Gerade vor dem Hintergrund der Diversifizierung von Exportmärkten sieht der VDMA in Afrika große Marktpotenziale, denn bisher liegen die Exporte auf den Kontinent bei rund 2 Prozent der Gesamtexporte und liegen damit etwa auf dem Niveau der Exporte in die Türkei. Dabei gehen gut die Hälfte dieser Exporte in die beiden größten Absatzmärkte Südafrika und Ägypten.

Ministerien sollten sich besser koordinieren
Aus Sicht des Verbands muss die deutsche Politik nicht nur aktiver werden, sondern auch vorhandene Einzelaktivitäten stärker miteinander verknüpfen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat im Januar eine neue Afrika-Strategie vorgestellt, die mit einem größeren Fokus auf Wirtschaftsinteressen zwar in die richtige Richtung weist, aber nicht umfassend genug ist. Der VDMA fordert daher eine Vernetzung mit den zahlreichen Afrika-Aktivitäten etwa des Bundeswirtschaftsministeriums. Zur ressortübergreifenden Koordination aller Aktivitäten der Bundesregierung schlägt der VDMA die Ernennung eines Koordinators im Range eines Staatsministers vor, der dank des Titels auch auf Augenhöhe mit afrikanischen Ministern sprechen kann.

VDMA hilft in der Ausbildung vor Ort
Der VDMA hat seine Afrika-Aktivitäten in den letzten Jahren intensiviert, um seine Mitglieder bei der Erschließung und Bearbeitung der wachsenden Absatzmärkte zu unterstützen. Mit seiner Initiative „Fachkräfte für Afrika“ werden unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender, der Ehefrau des Bundespräsidenten, in Botsuana, Kenia und Nigeria Ausbildungszentren für die duale Ausbildung betrieben. Aktuell sind eine Marktstudie zu Afrika und eine Benchmark-Studie in Durchführung, die aufzeigen soll, wie die staatlichen Finanzierungsangebote für Geschäfte mit afrikanischen Partnern verbessert werden müssen.

Das VDMA-Positionspapier zu Afrika finden Sie hier.

Mehr Informationen zur VDMA-Initiative „Fachkräfte für Afrika“ finden Sie hier.

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Der VDMA vertritt 3600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt 770 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen und Anlagen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.

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