Erster bundesweiter Tag des Bevölkerungsschutzes am Samstag

„Hochwasserkatastrophen, flächendeckende Stromausfälle, Pandemien, große Waldbrände: Den Menschen wird mehr und mehr bewusst, dass Katastrophen auch vor der eigenen Haustür passieren können und man plötzlich selbst betroffen ist. In so einem Fall ist es enorm hilfreich, gut vorbereitet zu sein“, macht Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland im Zusammenhang mit dem ersten bundesweiten Tag des Bevölkerungsschutzes deutlich. Dieser findet am Samstag, 24. Juni, unter dem Motto „Mitmachen. Mitwirken.“ statt und soll auf die Bedeutung von Zivil- und Katastrophenschutz aufmerksam machen.

Dr. Holland ist beim Vogelsbergkreis auch zuständig für den Katastrophenschutz und erklärt im Interview, was es mit dem Aktionstag auf sich hat.

Dr. Holland, worum genau geht es beim Tag des Bevölkerungsschutzes?

Dr. Holland: Die Flutkatastrophe im Ahrtal und der Krieg in der Ukraine sind nur zwei Beispiele, die uns zeigen, dass dem Zivil- und Katastrophenschutzschutz eine immer größer werdende Bedeutung zukommt. Am Tag des Bevölkerungsschutzes geht es vor allem darum, dass die Bürgerinnen und Bürger dahingehend sensibilisiert werden, wie sie sich in Notlagen selbst helfen können, bis Hilfe kommt.

Wieso ist dies so wichtig?

Alle Menschen, die vorsorgen, helfen mit, Krisen besser zu bewältigen. Das sorgt im Fall der Fälle für einen kühlen Kopf, spart wertvolle Zeit – und schützt dadurch Menschenleben. Es ist zudem von zentraler Bedeutung, dass die Menschen wissen, wie sie im Ernstfall gewarnt werden und wie sie an Informationen kommen.

Wie genau wird die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt?

Gewarnt wird zum Beispiel über Radio und Fernsehen, Internetseiten, Soziale Medien, Warn-Apps, digitale Anzeigetafeln, Lautsprecherwagen oder Sirenen und seit neuerem über sogenanntes Cell-Broadcast über das Handy, damit die Warnung möglichst viele Menschen erreicht.

Wovor würde in so einem Fall gewarnt werden?

Beispielsweise, wenn Hochwasser oder Überschwemmungen drohen, aber auch bei gefährlichen Wetterlagen – also bei einem schweren Gewitter, Sturm oder starken Schneefällen. Die Behörden sprechen aber auch eine Warnung aus, wenn es zu einem Ausfall der Versorgung kommen kann oder zu Großbränden.

Wie können Bürgerinnen und Bürger sich auf mögliche Krisenszenarien vorbereiten?

Die Eigenvorsorge spielt eine wichtige Rolle: Eine Bevorratung zu Hause an Trinkwasser und Lebensmitteln, ein batteriebetriebenes Radio und Taschenlampe, Kerzen, Hausapotheke, Bargeld und die wichtigsten Unterlagen helfen, eine Krise besser zu überstehen und Versorgungsengpässe zu überbrücken.

Doch es hilft nicht nur, für sich selbst zu sorgen. Ebenso wichtig ist es, anderen zu helfen, wenn man kann.

Genau. Wenn es zum Beispiel zu einem länger andauernden Stromausfall kommt, ist es natürlich gut, wenn sich Nachbarn gegenseitig unterstützen. Wir möchten den Tag des Bevölkerungsschutzes aber auch nutzen, um für das ehrenamtliche Engagement in der Feuerwehr und Hilfsorganisationen, wie beispielsweise DRK, Johanniter, THW oder Malteser werben. Denn jeder, der sich dort einbringt, leistet einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Menschen in unserer Region.

Detailliertes Informationsmaterial darüber, wie man sich gut auf einen möglichen Krisenfall vorbereiten kann, ist auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de zu finden. Der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ beinhaltet Checklisten für die persönliche Vorsorgeplanung.

Weitere Informationen befinden sich auch auf den Seiten des Hessischen Innenministeriums unter feuerwehr.hessen.de/katastrophenschutz/bevoelkerungsschutz.

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