Bei der Feierstunde zum Direktorenwechsel im Kasino des Klinikums Darmstadt würdigte Klinikdezernent und Aufsichtsratsvorsitzender André Schellenberg Prof. Lorenz als vielfach ausgezeichneten Chirurgen: „In seinen Jahren hat er die Expertise der Chirurgischen Klinik I entscheidend vorangebracht. In seine Zeit fielen die Spezialisierungen und Zertifizierungen der Deutschen Krebsgesellschaft als Viszeralonkologisches Zentrum für Darmkrebs, für Pankreaskrebs und für Magenkrebs. Prof. Lorenz selbst ist vielfach ausgezeichneter Top-Mediziner und anerkannter Chirurg – weit über die Grenzen Südhessens hinaus.“
Im Jahr 1955 in Freiburg geboren, war Prof. Dr. Lorenz nach dem Studium der Humanmedizin an der Chirurgischen Klinik am Klinikum Mannheim tätig. Von 2000 bis 2014 war er Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an den Dr. Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden, seit 2014 Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Sana Klinikum Offenbach und seit 2018 Direktor der Chirurgischen Klinik I am Klinikum Darmstadt. Prof. Dr. Lorenz hat zahlreiche Weiterbildungen und Qualifikationen absolviert, seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen in der Onkologie des oberen Gastrointestinal-Traktes, in minimalinvasiven OP bei onkologischen Erkrankungen, in der Fortentwicklung der Viszeralmedizin zusammen mit der Gastroenterologie und in multiviszeralen Resektionen gemeinsam mit der gynäkologischen Onkologie.
Er war Ausrichter namhafter Kongresse und Fortbildungen sowie Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften und Mitverfasser vieler Leitlinien. „Seiner langen freundschaftlichen Verbundenheit zum Leitenden Oberarzt Dr. Florian Graupe hatten wir es zu verdanken, dass er sich vor fünf Jahren noch einmal für einen Neuanfang in Darmstadt entschieden hatte. Das waren gute Jahre für die Klinik in Darmstadt. Der Umzug der Klinik in neue Räume, die Inbetriebnahme neuer OP-Räume, auch diese Meilensteine fielen in Ihre Zeit. Dafür möchte ich Ihnen ganz herzlich danken, auch dafür, dass Sie die Klinik so gut bestellt in neue Hände legen konnten“, so Schellenberg weiter.
Prof. Lorenz verabschiedete sich mit einem positiven Ausblick: „Das Klinikum Darmstadt war und ist fachlich exzellent aufgestellt, um seine Aufgabe als einziger Maximalversorger in Südhessen zu erfüllen. Ich hatte mich entschlossen nach Darmstadt zu wechseln, um auch der Viszeralchirurgie – wo durch das Ausscheiden meines Vorgängers eine Lücke entstanden war – wieder den Stellenwert zu geben, den das Fach im Kontext aller Disziplinen so wichtigmacht. Die Viszeralchirurgie ist inzwischen ein hoch technisiertes Fach, Chirurginnen und Chirurgen müssen mehrere OP-Techniken für bestimmte Eingriffe beherrschen: die klassische, „offene“, die klassische minimalinvasive und seit neuestem auch die roboterunterstützte minimalinvasive. Das stellt hohe Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung.“
OP-Robotertechnik zieht im Klinikum ein
Sein Nachfolger, seit 3. Juli im Haus, bringt aus Mainz und Eisenach nach Darmstadt seine Expertise in der Robotik mit: Gemeinsam mit Prof. Dr. Werner Kneist kommt ein daVinci®-OP-Roboter in modernster Ausführung ins Klinikum. Die Roboter-assistierten Operationstechniken finden zunehmend auch in anderen Bereichen der Medizin Verwendung und setzen neue Standards. Davon profitieren zukünftig auch die Patientinnen und Patienten der Klinik für Urologie unter der Leitung von PD Dr. Rolf Gillitzer und die Patientinnen unserer Klinik für Frauenheilkunde unter der Leitung von PD Dr. Sven Ackermann, insbesondere bei bösartigen Tumoren der Gebärmutter und bei Endometriose-Eingriffen. Noch im Juli – nach erfolgten interdisziplinären Team-Trainings – starten die ersten Operationen mit Roboter-Unterstützung im Zentral-OP.
Ein daVinci®-Roboter ist ein System, bei dem spezielle Operationsinstrumente an mehreren Roboterarmen befestigt sind. Die Operateur*in selbst sitzt an einer Konsole und kann darüber diese Instrumente steuern. Über nur sehr kleine Öffnungen werden die winzigen Instrumente in den Körper eingeführt – die Bauchdecke bleibt geschlossen. Die Instrumente können in alle Richtungen bewegt und abgewinkelt werden, sodass Eingriffe minimalinvasiv hochpräzise durchgeführt werden können. Die Vorteile liegen in kleineren Operationsnarben, in geringere Operationstrauma, in besserer Wundheilung und schnellerer Genesung.
Die Chirurg*in sieht das Operationsfeld in 3D und kann das Bild vergrößern, was wiederum ermöglicht gerade bei feineren Gewebestrukturen äußert präzise und besonders schonend vorzugehen. Die Chirurg*in wird bei der Operation durch den Roboter und seine Assistenzsysteme unterstützt, dabei werden die Bewegungen der Hände in Echtzeit auf die Instrumente übertragen. Da das natürliche Zittern der Hände vollständig ausgeglichen wird, kann der Chirurg maximal gewebeschonend operieren.
Zuletzt war Univ.-Prof. Dr. Werner Kneist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Georg Klinikum in Eisenach. Dort liegen auch seine Wurzeln: Er wurde 1971 in Eisenach geboren. Sein Medizinstudium absolvierte er an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Nach der Promotion im Jahr 2000 in Jena wechselte er als Assistenzarzt an die Uniklinik Mainz. 2005 schloss er ein berufsbegleitendes Studium mit der Bezeichnung „Gesundheitsökonom“ an der European Business School in Oestrich-Winkel ab.
Seine Habilitation erfolgte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz zum Thema „Radikalität und Funktionserhalt bei Rektumkarzinom durch mesorektale Exzision mit Schonung autonomer Beckennerven und intraoperativem Neuromonitoring“. Die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor erfolgte 2011, in 2017 dann dort die Berufung auf die W2-Professur für das Fach „Onkologische kolorektale Chirurgie | Minimalinvasive Chirurgie und Robotik“.
„Ich freue mich sehr auf die neuen Aufgaben in Darmstadt. Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Das Klinikum Darmstadt ist als Maximalversorger und Akademisches Lehrkrankenhaus mit allen notwendigen Strukturen sehr gut aufgestellt und ich freue mich hier meinen Beitrag leisten zu können,“ sagte Prof. Dr. Werner Kneist bei der Feierstunde; und ergänzte: „Ich habe eine exzellent strukturierte Chirurgie I übernommen und bin von der unmittelbar spürbaren, hohen Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beeindruckt.“
Zu seinen Schwerpunkten in der Krankenversorgung gehören: Onkologische Chirurgie des oberen und unteren Intestinaltraktes, Hepato-pankreatiko-biliäre Chirurgie, „Pelvic Surgery“ (Chirurgie der Beckenorgane im interdisziplinären Ansatz), Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), Allgemeine Chirurgie, Minimal-invasive Chirurgie, Robotische Chirurgie sowie die Chirurgische Aus- und Weiterbildung.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit Herrn Prof. Dr. Werner Kneist eine herausragende Persönlichkeit und einen exzellenten Fachmann, insbesondere in der modernen Krebschirurgie für unser Haus gewinnen konnten. Besonders zu erwähnen ist sein Renommee im Bereich des oberen Gastrointestinaltraktes (z.B. Speiseröhren-Operationen) sowie der Darmkrebschirurgie einschließlich innovativer, schonender und bezüglich des Therapieergebnisses sehr erfolgreicher Operationsverfahren. Er wird seine Erfahrungen auch mit Zertifizierten Zentren in Darmstadt einbringen können – ein Weg, den wir in den letzten Jahren bereits erfolgreich eingeschlagen haben. In der Spezialisierung und der Qualitätssicherung durch zertifizierte Zentren liegt die Zukunft unseres Maximalversorgers, wo wir durch die zukünftige Aufstellung der Chirurgie mit Prof. Kneist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in unserer Versorgungsregion anbieten – damit wir auch weiterhin gute Medizin für die Menschen in Südhessen verlässlich erbringen können“, sagte der medizinische Geschäftsführer Dr. Jörg Noetzel.
Das Klinikum Darmstadt ist der kommunale Maximalversorger in Südhessen und das einzige Krankenhaus der umfassenden Notfallversorgung (höchste Versorgungsstufe).
Ende 2020 hat das Klinikum Darmstadt seinen Zentralen Neubau in Betrieb genommen: An einem Ort stehen 1000 moderne Betten in komfortablen Stationen bereit. Das Krankenhaus zeichnet sich durch eine moderne Medizintechnik, weitgehende Digitalisierung, ein umfassendes Qualitätsmanagement, zahlreiche Zertifizierungen – wie etwa als Onkologisches Zentrum – und eine breit aufgestellte hervorragende Krankenhaushygiene aus. Vier Intensivstationen, eine IMC, 25 OP-Säle, 22 Kliniken und Institute, von der Augenheilkunde bis zur Zentralen Notaufnahme: Bei speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren hat das Klinikum Darmstadt für die Region Alleinstellungsmerkmale.
Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Frankfurt und Mannheim/Heidelberg und für Pflege in Kooperation mit der FOM Hochschule. Zur GmbH, die der größte kommunale Arbeitgeber ist, gehören 3.350 Mitarbeitende. Ein MVZ sowie ein Altenpflege- und ein Wohnheim und Servicegesellschaften komplettieren den Gesundheitsdienstleister. Das Klinikum Darmstadt bietet allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Arbeits-, Fortbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen: für Ärzt*innen, für PJ-Studierende, für Pflegekräfte und Pflegefachpersonen und viele Berufe mehr. Tariflohn ist für uns eine Selbstverständlichkeit – auch in unseren Alten- und Pflegeheimen.
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