Für Barzahlungen, die nicht automatisch zugeordnet werden können, zieht das Modell eine Trennung von Bezahlvorgang und Kreditieren des Sparbeitrages in Erwägung, so wie es heute beim Paybacksystem angewandt wird. Der Identitätsnachweis erfolgt dann über eine Karte oder eine App. Der DigiCent von jenen Barzahlungen, die auch auf diese Weise nicht zugeordnet werden können, fließt in ein Sammelkonto. Aus diesem Pool können dann Rentenzahlungen für besonders bedürftige Gruppen geleistet werden.
Die Teilnahme am System des DigiCent soll nach den Vorstellungen von Prof. Rieck verpflichtend sein. Bei einer freiwilligen Teilnahme, die nur mit Anreizen unterstützt wird, bestehe die Gefahr, dass jene Bevölkerungsgruppen nicht mitmachen, die davon besonders profitieren. Dazu zählt er Transferempfänger und Geringverdiener, die in den seltensten Fällen Geld ansparen. Da aber auch sie konsumieren, bilden diese Gruppen automatisch Rücklagen fürs Alter.
Ansparvorgang und Entnahme sollen steuerfrei bleiben, damit sich der Zinseszinseffekt voll entfalten kann. Wegen der Zweckbindung für die Altersvorsorge sei dies gerechtfertigt, so der Autor des DIA-Dossiers. Außerdem stammen die Einzahlungen aus schon versteuertem Einkommen. Für die Kapitalanlage zieht Rieck verschiedene Lösungen in Betracht, die aber alle auf weltweit gestreuten Aktieninvestments beruhen. Eine der wesentlichen Absichten des DigiCent bestehe darin, breite Bevölkerungsschichten an realen, produktiven Werten zu beteiligen.
Nach seinen Modellrechnungen können bis zum Ende des Erwerbslebens etwa drei Jahresgehälter als Altersvorsorgevermögen aufgebaut werden. Da die Konsumenten beim DigiCent ihre Datensouveränität zurückerhalten und selbst entscheiden, welchen Unternehmen sie welche Daten zu welchem Preis überlassen, können zum einprozentigen DigiCent noch Zuschüsse Dritter hinzukommen. Stammt aus dieser Quelle noch ein weiteres Prozent aus jedem Konsum, dann entstehen bis zu fünf Jahresgehälter Altersvorsorgevermögen.
Das DIA-Dossier „Aktiensparen für alle dank DigiCent“ steht auf der DIA-Webseite zum Download zur Verfügung. Darin ist das Konzept des DigiCent detailreich beschrieben. Der Autor setzt sich außerdem mit Fragen und Einwänden auseinander, die sein Konzept auslösen.
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