Von NaturVision gehen „Impulse für unsere tägliche Arbeit, für unsere Handlungsfelder im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeit aus“, betonte Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht beim Interview mit Moderatorin Dana Hoffmann. Dies ist einer der Gründe, warum die Stadt Ludwigsburg zukünftig als Gesellschafter beim Festival engagiert wird. Für Festivalgründer Ralph Thoms war die diesjährige Preisverleihung seine letzte als Festivalleiter. Die Nachfolge steht fest, wird aber erst im Herbst bekannt gegeben.
Die Filmschaffenden im Saal durften sich über insgesamt 14 Filmpreise in 12 – zum Teil hoch dotierten – Kategorien freuen. So steht die HAHN+KOLB Werkzeuge GmbH, die ihr Firmengelände in innovativer Weise zum Biotop gemacht hat, Pate für den Deutschen Filmpreis Biodiversität. Siegmar Klein, Mitglied der Geschäftsführung, überreichte den Preis an Produzentin Uta von Borries für Eisige Welten. Schon 2011 produzierte die BBC eine aufwändige Serie, die sich auf die Polarregion fokussierte, nun – nur ein Jahrzehnt später – wird deutlich, wie sehr sich diese Welt verändert. „Wir sehen eine Welt, die dabei ist zu verschwinden, während wir sie im Film gerade erst neu entdecken“, heißt es in der Begründung der Jury.
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg dotiert den Deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis ebenfalls mit 10.000 Euro. Darüber freuen dürfen sich Tom Costello und Benedict Wermter, die mit ihrer investigativen Doku Die Recyclinglüge, die in erschütternder Weise über gängige Mythen des Recyclings aufklären.
Den dritten Hauptpreis des Festivals – den Deutschen Wildlife Filmpreis – statten die Stadt Ludwigsburg und das Central Filmtheater mit insgesamt 10.000 Euro aus. Gewonnen haben ihn Rosie Koch und Roland Gockel für ihren Film Nashörner – mit Herz und Horn, der mit einer unglaublich intimen und zugleich sensiblen Kameraführung in die nur scheinbar heile Welt einer Nashorn-Familie eintaucht.
Den NaturVision Kurzfilmpreis teilen sich in diesem Jahr zwei bildästhetisch starke Filme: Sirens von Ilaria di Carlo und Wrought von Anna Sigrithur und Joel Penner. Dr. Matthias Rossmann von der Audi Stiftung für Umwelt, die den Preis mit 5.000.- Euro dotiert, betonte, dass gerade Kurzfilme für die Arbeit der Stiftung einen großen Mehrwert haben, da sie auf Veranstaltungen immer wieder als Impulsgeber für weiterführende Diskussionen eingesetzt werden können.
Leider ohne Dotierung aber in seiner inhaltlichen Bedeutung auf jeden Fall zu den Hauptpreisen des Festivals gehörig ist der NaturVision Filmpreis Umdenken. Hier werden Filme ausgezeichnet, die von positiven Beispielen gesellschaftlicher Transformation erzählen, von Menschen und Projekten, die Mut machen, sich zu engagieren und Verantwortung für einen gesellschaftlichen Wandel zu übernehmen. Über den Preis freuen darf sich 2023 der Regisseur Nic Balthazar für seine Doku Duty of Care, die eine ungewöhnliche Möglichkeit vorstellt, wie Menschen in Sachen Klimaschutz ihr Gefühl der Machtlosigkeit überwinden können – nämlich den Rechtsweg.
Große Emotionen löste bei der diesjährigen Preisverleihung nicht nur die Bekanntgabe der Preisträger*innen aus, sondern auch die Überraschungen, die auf den scheidenden Festivalleiter Ralph Thoms warteten. Kinobesitzer Claus Wollenschläger, der Ralph Thoms eine Oscar-Figur überreichte, blickte auf 10 Jahre erfolgreiche und auch glückliche Zusammenarbeit mit dem Festival zurück: Alle seine Mitarbeiter*innen seien jedes Jahr hochmotiviert und mit dem Herzen dabei, wenn sie das Festival begleiten. Er selbst bedankte sich, dass er „auf der Reise NaturVision als Kinobetreiber und später Mitveranstalter mitfahren durfte.“ Das Festival habe ihm immer wieder neue Impulse gegeben, den Betrieb umzugestalten und anders Kino zu machen. Ein Bild des Künstlers Heinz Theuerjahr, das zwei Adler kreisend in den Lüften zeigt, überreichten schließlich Mitarbeiter*innen und Freunde des Festivals an Ralph Thoms mit den Worten: „Wir alle wünschen dir, dass du im Ruhestand die endlose Freiheit genießen kannst.“
Das NaturVision Filmfestival wird veranstaltet von der Earth-Vision UG; Mitveranstalter sind die Film- und Medienfestival gGmbH, die Stadt Ludwigsburg sowie das Central Filmtheater. Gefördert wird das Festival vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, von der Filmförderung Baden-Württemberg und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg sowie der Baden-Württemberg-Stiftung. Zu den Partnern und Unterstützern gehören die HAHN+KOLB GmbH, Audi Stiftung für Umwelt, die Umweltdruckerei, die SportRegion Stuttgart, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt des Landes Baden-Württemberg. Medienpartner sind Ludwigsburger Kreiszeitung, ARTE Magazin, LIFT, oekom Verlag und bioNachrichten.
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