Eva Seemann macht deutlich, dass kleinwüchsige Menschen an deutschen Höfen der frühen Neuzeit bis zum 18. Jahrhundert oft zentrale Funktionen übernahmen als Vertraute, Berater, politisch Handelnde (und nicht nur als Unterhalter und Spaßmacher). Mit dieser Publikation wird erstmalig das Gesamtphänomen sichtbar, das zwischen Absolutismusgeschichte, Zeremoniell, Kunst- und Literaturgeschichte zu verorten ist. Verständlich, schnörkellos und klar legt Eva Seemann ihre Forschung dar, der ein immenses Archivstudium zugrunde liegt.
Eva Seemann, Jg. 1987, studierte Geschichte und Französische Philologie in Potsdam, Lyon und Berlin. Seit 2013 war sie als Assistentin und seit 2021 als Oberassistentin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Zürich tätig. In Kürze wechselt sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Deutsche Historische Institut Paris (Abteilung Frühe Neuzeit).
Der Gleim-Literaturpreis wird in diesem Jahr zum 15. Mal vergeben. Die Auszeichnung ist mit 5.000,-€ dotiert, vergeben wird sie durch den Trägerverein der Gleimhauses – Museum der deutschen Aufklärung, den Förderkreis Gleimhaus e.V., und die Stadt Halberstadt. Ausgezeichnet werden bedeutende Beiträge zur Erschließung der Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Frühere Preisträger waren u.a. H. D. Kittsteiner, Gudrun Gersmann, Angela Steidele und zuletzt der Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Dichter Heinrich Detering. Die Preisverleihung findet am 3. November 2023 in Halberstadt statt.
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