Die Auszubildenden haben gute Chancen später übernommen zu werden. Seit gut zwei Jahren gilt ein neuer Tarifvertrag in Hessen: wer mindestens mit der Note „befriedigend“ abschließt, auf den wartet ein unbefristeter Arbeitsvertrag. Das Angebot bezieht sich pauschal auf ganz HessenForst. Nicht jeder kann also an seinem Ausbildungsforstamt übernommen werden. Der Landesbetrieb berücksichtigt aber Präferenzen bei der Übernahme. Gut ausgebildete Forstwirte und Fortwirtinnen werden nicht nur in Hessen gesucht. Deutschlandweit herrscht großer Bedarf an Forstfacharbeitern.
Wer sich für eine Ausbildung in der Forstwirtschaft entscheidet, sieht einem ganz besonderen Beruf entgegen. Arbeitsplatz ist nicht das Büro, sondern der Wald. Frischluft ist garantiert, bei fast jedem Wetter. Ein wenig körperliche Fitness und vor allem Spaß am Anpacken und an körperlicher Arbeit sind Voraussetzungen. Dafür warten abwechslungsreiche Tätigkeiten im Rhythmus der Jahreszeiten, angefangen von der Holzernte, über Pflanzung und Jungwuchspflege bis hin zum Zaunbau. Auch die Unterstützung bei der Jagd und der Bau von Hochsitzen gehören zum Berufsalltag.
Entsprechend groß ist das Interesse am Ausbildungsberuf: „Wir haben immer sehr viele Anfragen von jungen Leuten, die sich für den Beruf des Forstwirts und der Forstwirtin interessieren,“ erzählt Volker Schöne, zuständiger Sachbearbeiter in der Personalabteilung des Landesbetriebs.
Stadt-Land-Gefälle bei den Bewerberzahlen
Zu beobachten ist allerdings ein bemerkenswertes Stadt-Land-Gefälle beim Interesse an der forstwirtschaftlichen Ausbildung. Die Bewerberzahlen in Ballungsgebieten, insbesondere im südhessischen Raum, liegen oft deutlich höher als die Zahlen in ländlich geprägten Regionen. So verzeichnete das westhessische Forstamt Burgwald dieses Jahr 13 Bewerbungen für zwei Ausbildungsstellen, am Forstamt Königstein im Taunus, nördlich von Frankfurt gelegen, hingegen waren es 83 Bewerbungen auf zwei Stellen.
Strukturiertes Auswahlverfahren
Alle Bewerber durchlaufen ein strukturiertes Auswahlverfahren mit einem schriftlichen Test, der neben Allgemeinwissen, auch ein wenig technisches Verständnis sowie einige Rechenaufgaben abfragt. Während es bei den angehenden Verwaltungsfachangestellten darüber hinaus noch um Textverständnis geht, müssen die Forstwirt-Bewerber „ein kleines bisschen Forstwissen“ beweisen, erklärt Schöne. Aber natürlich nur einfache Fragen, „da muss niemand Angst haben“, versichert er. Auch Praktiker können sich profilieren: Eine Praxisübung ist ebenfalls Teil des Bewerbungsverfahrens.
Die Ausschreibungen erfolgen ein Jahr im Voraus. Wer sich also für eine Ausbildung interessiert, kann die letzten Sommerferien noch für ein Praktikum nutzen und sich dann bewerben. Bekannt gegeben werden die Ausbildungsstellen auf der Homepage von HessenForst und den Internetseiten der ausbildenden Forstämter.
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