Klinik-Umstrukturierung startet im Herbst

Die Kliniken des Landkreises Lörrach haben in den letzten vier Wochen eine Überprüfung der ursprünglich für Juli geplanten Umstrukturierungen durchgeführt. Der Aufsichtsrat hatte einer Neubewertung der bisherigen Planungen unter dem neuen Vorsitzenden Geschäftsführer Udo Lavendel zugestimmt.

Ziel der Umstrukturierung soll es weiterhin sein, bis zum Bezug des Neuen Klinikums die Qualität der Patientenversorgung und die Attraktivität der Kliniken als Arbeitgeber insgesamt zu sichern und auszubauen. Zugleich sollen auch wirtschaftliche Potenziale ausgeschöpft werden. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn die Leistungen zwischen den vier Klinikstandorten in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim sinnvoll zusammengeführt werden, um Kosten für Doppelvorhaltungen und Fremdpersonal reduzieren zu können. Welche Maßnahmen angesichts der komplexen Ausgangsituation am sinnvollsten sind, wird derzeit noch überprüft. Insbesondere der verstärkte Trend vom stationären in den ambulanten Bereich ist hier ebenso zu berücksichtigen wie die anhaltenden Bewegungen bei den personellen Ressourcen, die sich wiederum beispielsweise auf die Notfallversorgung auswirken. „Wichtig ist, dass die Notfallversorgung auch in der Übergangszeit bestmöglich sichergestellt ist“, sagt Udo Lavendel. „Dazu sind wir mit allen Beteiligten im Austausch.“

Die möglichen Szenarien der Umstrukturierung wurden von einer dafür eingesetzte Projektgruppe aus Klinikmitarbeitenden und den Restrukturierungsexperten von consus.health, HC&S und 2perspective vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten überprüft und bewertet. Somit ist die Grundlage für die weiteren Schritte geschaffen.

Nun sind Abstimmungen mit überörtlichen Behörden wie Regierungspräsidium in Freiburg, Bereichsausschuss und Sozialministerium erforderlich. „Weil es um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Landkreis Lörrach geht, wird nun mit allen Beteiligten die Machbarkeit und Sicherstellung der Notfallversorgung bei den in Frage kommenden Szenarien abgestimmt. Erst dann können Aufsichtsrat und Kreistag Entscheidungen treffen. Für die Patientenversorgung gilt nun Genauigkeit vor Schnelligkeit“, sagt Udo Lavendel, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Sobald alle Abstimmungen und Freigaben unter anderem von Aufsichtsrat, Regierungspräsidium Freiburg sowie Sozialministerium vorliegen, kann mit der Umsetzung der Umstrukturierung im Herbst gestartet werden. Neben den Informationen für die Mitarbeitenden der Kliniken sind ebenso Bürgerinformationen geplant. 

„Unser aller Ziel ist es, für die Bevölkerung in der Region eine hervorragende medizinische Versorgung zu gewährleisten“, so Aufsichtsratsvorsitzende, Landrätin Marion Dammann. „Ob stationär, ambulant oder auch präventiv – moderne Medizin erfordert strukturelle Anpassungen. Denn die Zukunft ist sektorenübergreifend zu betrachten, wie uns aktuell im gesamten Land verdeutlicht wird. Allein deswegen ist eine vertiefte und durchdachte Prüfung und Abstimmung der Optionen notwendig, auch wenn dies bedeutet, dass der Prozess länger dauert. Denn nur so kann auch dem Aufsichtsrat und dem Kreistag eine gute Entscheidungsgrundlage geboten werden.“

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