Seit 1760 wird auf Thüringer Gebiet Porzellan produziert. Um 1900 gab es mehr als 300 Betriebe, zwei Weltmarktführer produzierten hier.
Geschichte des Porzellans in Thüringen
„Es ist nemlich nichts anders als ein bloßer Sandstein, der an dießem Orte* in so großer Menge vorhanden, darinnen ich durch göttlichen Beystand die schönste und vortrefflichste Porcellan-Masse entdeckt habe.“ (Georg Heinrich Macheleid) [*gemeint ist Königsee]
Auch wenn ganze fünfzig Jahre zwischen der Entschlüsselung der Porzellanzusammensetzung in Meißen und dem unabhängig von diesem Wissen in Thüringen gefundenen Porzellanrezept liegen – traf dieser Industriezweig hier auf derartig positive Voraussetzungen, dass er bis heute nicht mehr wegzudenken ist. Quarz- und kaolinhaltige Sande und Erden waren ebenso vorhanden wie ausreichend Holz und Arbeitskräfte. Durch die langjährige Thüringer Handwerkstradition in der Glas-, Fayence- und keramischen Industrie hatte man hervorragende Vorkenntnisse, insbesondere im Umgang mit Brennöfen.
Drei Männer sollen unabhängig voneinander und von dem Wissen aus Meißen das Rezept aufgrund eigener Experimente und Erprobungen entschlüsselt haben: Georg Heinrich Macheleid (1723–1801), Wolfgang Hammann (1713–1785) und Johann Gotthelf Greiner (1732–1797). Und am Anfang stand auch gleich ein Wettlauf um die erste fürstliche Konzession: Am 8. September 1760 reichte Macheleid aus Cursdorf seine Proben beim Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt ein, mit der Bitte um Genehmigung für eine Porzellanfabrik in Sitzendorf. Als nur vier Tage später, am 12. September, der schwarzburgische Hütteninspektor Wolfgang Hammann mit dem gleichen Ansinnen beim Fürsten vorsprach, hatte jener bereits das Nachsehen. Das fürstliche Privileg mit Produktionsrecht und Versorgungsgarantie mit fürstlichem Holz erging am 4. Oktober 1760 an Macheleid – der offizielle Tag der Geburtsstunde des Thüringer Porzellans.
Festwoche vom 9. bis 15. Oktober 2023
In Vorbereitung des offiziellen Jubiläums findet eine Festwoche vom 9. Bis zum 15. Oktober statt. In Cursdorf wurde Macheleid geboren. Heute hat die Porzellankünstlerin Kati Zorn hier ihr Atelier, in welches sie anlässlich der Festwoche lädt.
Im Residenzschloss Heidecksburg erhielt Macheleid von Fürst Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt am 4. Oktober 1760 die Exklusivrechte zur Herstellung für Porzellan. Mit der Sonderausstellung mit Thüringer Porzellanen des 18. Jahrhunderts der ahlers collection unter dem Motto „typisch.höfisch.göttlich.köstlich.“ und zugehörigem Rahmenprogramm widmet sich die Heidecksburg dem Festdatum. Die Porzellanwelten der Leuchtenburg schicken die Gäste auf eine sinnliche Porzellanreise! Das Zentrum für Thüringer Porzellan will alle für den regionalen, herausragenden Werkstoff begeistern.
1762 gegründet, ist sie die Aelteste Porzellanmanufaktur Volkstedt in Rudolstadt die älteste der noch produzierenden Porzellanmanufakturen Thüringens und bietet zu Sonderführungen seltene Einblicke in die Herstellung. In Sitzendorf ist die Geburtsstätte des Thüringer Porzellans – die Sitzendorfer Porzellanmanufaktur hat geöffnet und bietet Führungen an.
Dem Erbe an Kunstporzellanen sowie Luxus- und Phantasieartikeln aus dem Hause Conta & Böhme widmet sich das Museum642 – Pößnecker Stadtgeschichte. Aus Pößneck wurden einst Waren bis nach Übersee exportiert.
Presseeinladung zum Geburtstag
Sie sind herzlich eingeladen, am 16. Oktober 2023 zu einem internen Geburtstagstreffen der Mitglieder der Thüringer Porzellanstraße in der Aeltesten Porzellanmanufaktur Volkstedt dabei zu sein.
Die teilnehmenden Orte: Residenzschloss Heidecksburg | Aelteste Porzellanmanufaktur Volkstedt | Porzellanwelten Leuchtenburg | KATI ZORN porzellan Kunst | Museum642 – Pößnecker Stadtgeschichte | Sitzendorfer Porzellanmanufaktur
Mehr Informationen finden Sie auf beigefügtem Plakat sowie unter www.thueringer-porzellan.de
Frei verwendbares Bildmaterial finden Sie unter: https://www.dropbox.com/scl/fo/z3rm7znsx2h4xiw9acbau/h?rlkey=wioqklj5wjccs2vb5bkb7o6ux&dl=0
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