Großzügige Schenkung von Druckgraphiken – Klassik Stiftung Weimar verfügt nun über eine der bedeutendsten Sammlungen von Gerhard Marcks

Die Museen der Klassik Stiftung Weimar freuen sich über eine bedeutende Schenkung: Das Ehepaar Hildegard und Dr. Herbert Wippel hat der Klassik Stiftung Weimar in zwei Tranchen insgesamt 67 frühe Holzschnitte des Bauhausmeisters Gerhard Marcks (1889–1981) gestiftet. Das Paar sammelt seit über fünf Jahrzehnten moderne und zeitgenössische Kunst, darunter seit den frühen 1970er Jahren das druckgrafische Frühwerk von Gerhard Marcks.

Stets geleitet vom Anspruch an höchste Qualität trug das Paar eine beeindruckende, beinahe lückenlose Reihe früher, in Weimar entstandener Holzschnitte zusammen, die hinsichtlich des Umfangs und der Qualität als bedeutendste Privatsammlung früher Druckgrafik von Marcks gelten darf. Annette Ludwig, Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar konnte die großzügige Schenkung über einen Kunsthändler einwerben. Ludwig betont: „Kein anderes Museum ist prädestinierter für diese Sammlung, als die Museen der Stiftung mit ihrem Sammlungsschwerpunkt zum frühen Bauhaus. Dies auch angesichts der herausragenden Qualität der Werke, ihrer vorzüglichen Provenienz und ihrem einwandfreien Erhaltungszustand. Unser herzlicher Dank gebührt dem Ehepaar Wippel“. Mit den bereits in der Klassik Stiftung Weimar vorhandenen Beständen bilden sie nun – am Ort ihrer einstigen Entstehung – mit ca. 160 Werken eine der umfangreichsten und bedeutendsten Marcks-Sammlungen überhaupt.

Bei der Übergabe des Konvoluts konnte zudem eine weitere Zustiftung entgegengenommen werden: eine Porträtzeichnung aus dem Jahr 1932, die Trude Jalowetz (1910-1976) zeigt, Studentin und bevorzugtes Modell Gerhard Marcks an der Burg Giebichenstein. Das Blatt ergänzt den Weimarer Bestand, zu dem auch die Skulptur „Selene“ (1935) zählt, für die Jalowetz ebenfalls Modell saß, hervorragend.

Zu Gerhard Marcks:

1919 berief Walter Gropius den Berliner Bildhauer nach Weimar und betraute ihn mit dem Aufbau einer eigenen Bauhaus-Töpferei in Dornburg/Saale, die er bis 1925 als Formmeister leitete. In dieser Zeit entwickelte sich auch eine enge freundschaftliche Verbindung zu seinem Weimarer Kollegen Lyonel Feininger, der seit 1921 die Druckwerkstatt des Bauhauses leitete. Seinem Einfluss war es zu verdanken, dass sich Marcks auch der Druckgrafik und hier insbesondere dem Holzschnitt zuwandte. Mit dem Umzug des Bauhauses nach Dessau wechselte Marcks 1925 an die Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale, wo er bis zu seiner Entlassung 1933 als Leiter der Bildhauerklasse und zeitweise kommissarischer Direktor wirkte.

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