Klimaschutz durch Wald und Holz

„Die nachhaltige und pflegliche Waldbewirtschaftung hilft bei der Entwicklung klimastabiler Bestände dauerhaft CO2 zu speichern. Gleichzeitig gewinnen wir damit einen nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoff, der besonders im ländlichen Raum eine wichtige wirtschaftliche Grundlage bildet.“ Das sagte Matthias Bauernfeind, Aufsichtsratsvorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald eG (FVS), am 15. September 2023 gegenüber Vertretern aus Lokal-, Landes- und Bundespolitik sowie Medien anlässlich einer Informationsveranstaltung im Rahmen der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierten Deutschen Waldtage in Hausach (Kinzigtal, Mittlerer Schwarzwald).

Die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich vor Ort ein Bild von moderner Forstwirtschaft machen. Gezeigt wurden die maschinelle Waldarbeit und die Verladung von langen Baumstämmen. „Hochtechnisierte Arbeitsverfahren und der schonende Umgang mit dem Wald sind keine Gegensätze“, betonte Joachim Prinzbach, Vorstand der FVS. Die planmäßige und pflegliche Bewirtschaftung diene dem Schutz von Ökosystem und Arbeitern. „Das oberste Ziel ist die Gestaltung klimastabiler, gemischter und naturnaher Wälder.“

Das geerntete Holz bildet die Grundlage für vielfältige Verwendungen in den überwiegend regionalen Holz- und Sägewerken. Beispielhaft für die regionale Wertschöpfung durch kurze Wege ist das Sägewerk Streit. Klaus Henne, der das Unternehmen in fünfter Generation leitet, führte die Teilnehmer durch den Betrieb in Hausach, in dem das Nadelholz aus den umliegenden Wäldern zu jährlich rund 200.000 m³ Schnittholz verarbeitet wird. „Unsere Produkte sind die Voraussetzung für die Schaffung des bei uns dringend benötigen Wohnraums“, sagte Henne. Durch den vermehrten Einsatz von Holz könne die Klimabilanz des Bausektors verbessert werden. Den öffentlichen Bauträgern komme hier eine wichtige Vorbildfunktion zu. „Hier besteht aus unserer Sicht noch Handlungsbedarf“, so Klaus Henne.

Die öffentliche Hand sei auch gefordert, damit Wald und Holz auch in Zukunft einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können. „Die Wälder im Klimawandel zu erhalten ist eine Jahrhundertaufgabe für Waldbesitzer und Förster“, betonte Jerg Hilt, Geschäftsführer der Forstkammer Baden-Württemberg. „Dass der Bund ausgerechnet jetzt wichtige Fördermittel in diesem Bereich kürzen will, ist für uns daher völlig unverständlich“, so Hilt. „Wenn unsere Wälder auch in Zukunft noch als Wasserspeicher, Luftfilter und Erholungsraum zur Verfügung stehen sollen, dann müssen diese Programme dauerhaft finanziert werden.“

Über die Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald eG (FVS):

Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald eG (FVS) ist als genossenschaftlicher Zusammenschluss von über 50 Forstbetriebsgemeinschaften sowie kommunalen und privaten Forstbetrieben hinsichtlich Fläche und Vermarktungsvolumen einer der größten forstlichen Zusammenschlüsse in Deutschland. Als professionell geführtes Unternehmen von Waldbesitzern für Waldbesitzer erbringt die FVS ein breites Dienstleistungsportfolio von forstlichen Betriebsarbeiten bis hin zur Holzvermarktung.

Über den Forstkammer Baden-Württemberg Waldbesitzerverband e.V.

Die Forstkammer Baden-Württemberg vertritt die Interessen der 240.000 privaten und 1.000 kommunalen Waldbesitzer. In deren Eigentum sind ¾ der Waldfläche von Baden-Württemberg, insgesamt über 1 Million Hektar. Mit 38 Prozent Waldanteil (1,4 Millionen Hektar) an der Landesfläche zählt Baden-Württemberg zu den waldreichsten Bundesländern. Die Bäume in Baden-Württemberg binden jährlich rund 13 Millionen Tonnen CO2 und sind damit äußerst wichtig für ein gesundes Klima.

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