In seiner Begrüßung ging bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen auf 30 Jahre Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis ein. „Als Berufsstand sehen wir die Wettbewerbe um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis als wichtigste Instrumente, um unsere Profession in der gesellschaftlichen Wahrnehmung zu verankern und um unsere Kompetenzen für eine intaktere, lebenswertere Umwelt öffentlich wahrnehmbarer zu platzieren. Sie gestatten aber auch einen internen fachlichen Vergleich der Tendenzen und Ansätze innerhalb der Profession.“ Er ermutigte Landschaftsarchitekt:innen, sich konsequent auf die Zukunftsthemen der Klimaanpassung der Lebensräume und die Biodiversität zu konzentrieren und Innovationen suchen, „die uns unentbehrlich machen. Dazu dürfen unsere grünen Welten von morgen nicht nur als technische Räume der Klimaanpassung betrachten. Unser Ziel muss es nach wie vor sein, die ästhetischen Ansprüche zu bewahren. Denn letztlich liegt die Stärke und das Alleinstellungsmerkmal unserer Profession darin, in hervorragender Weise, Ökologie und Technik mit Kreativität und Ästhetik zu verbinden.“ Und dies belegten in herausragender Weise die prämierten Arbeiten des inzwischen 16. Wettbewerbsjahrgangs.

Das konstatierte auch Ministerialdirektor Dietmar Horn, Abteilungsleiter Stadtentwicklungs-politik/Raumordnung im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, in seinem Grußwort. „Alle Beispiele unterstreichen: Sie als Landschaftsarchitekt:innen tragen mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu bei, die Qualität der Freiräume trotz stark gestiegener Anforderungen zu erhöhen.“ In Vertretung der Schirmherrin des Wettbewerbs Bundesbau-ministerin Klara Geywitz unterstrich er die Bedeutung der Landschaftsarchitektur. Diese „ist und bleibt ein ganz wesentlicher Faktor für ökologisch nachhaltige, sozial inklusive und zugleich ästhetisch gestaltete öffentliche Räume.“ Das Bundesbauministerium sei sich der hohen Bedeutung grün-blauer Infrastruktur für die Lebensqualität in den Städten bewusst. „Deshalb ist Klimaanpassung integraler Bestandteil unserer Stadtentwicklungspolitik. Ein Beispiel: Mit dem Bundesprogramm ‚Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel‘ fördern wir mit 676 Mio. Euro bundesweit die Ausweitung und Qualifizierung von Grün- und Freiräumen an die Anforderungen des Klimawandels.“

In der sich anschließenden Zeremonie wurden Auszeichnungen in neun Wettbewerbskategorien – alle samt Spiegelbilder der Tätigkeitsfelder von Landschaftsarchitekt:innen – vergeben. Den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2023 für die „Neuen Ufer, Überlingen“ nahm das Team von relais Landschaftsarchitekten Heck Mommsen PartGmbB aus Berlin zusammen mit Roland Leitner, Leiter des Grünflächenamtes Überlingen, aus den Händen von MinDir Dietmar Horn und bdla-Präsident Prof. Stephan Lenzen entgegen.

Zum Abschluss lud der bdla-Präsident alle Landschaftsarchitekt:innen und ihre Auftraggeber:innen ein, auch 2025 wieder das Schaufenster Deutscher Landschaftsarchitektur, dem national und international Beachtung geschenkt wird und welches der Öffentlichkeit das breite Spektrum der Tätigkeit der Profession vor Augen führt, mit Planungen bzw. realisierten Projekten „zu dekorieren“. „Vor dem Hintergrund klimagerechten und klimaangepassten Erschaffens und Bewahrens von resilienten Lebensräumen werden wir minimalistischer entwerfen, unsere Projekte werden einfacher, ruhiger, rauer und vielleicht auch natürlicher werden: Das Unspektakuläre wird spektakulär werden.“

Dokumentation Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2023
Den feierlichen Abend beschloss ein Sommerfest im Staffelgeschoss des Allianz Forums mit Blick auf das Brandenburger Tor und den Tiergarten, wo zuvor 24.000 Menschen beim Globalen Klimastreik für ein Klimaschutzgesetz, eine echte Verkehrswende, einen Aufbruch auf allen Ebenen sowie ehrliches und schnelles Handeln demonstriert hatten.
Das Ende des 16. Wettbewerbsjahrgangs nahm der Auslober zum Anlass, eine Wettbewerbsdokumentation mit allen ausgezeichneten und nominierten Arbeiten herauszugeben. Die 84seitige Broschüre kann kostenlos beim bdla bestellt werden.

Förderer
Der Wettbewerb Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2023 wurde gefördert von: Bruns-Pflanzen-Export GmbH & Co. KG, competitionline Verlags GmbH, ComputerWorks GmbH, Louis Poulsen Germany GmbH, Polytan Sportstätten GmbH, Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG, Runge GmbH & Co. KG, smb Seilspielgeräte GmbH und Zeppelin Baumaschinen GmbH sowie durch den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau BGL, den GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. und die NürnbergMesse/GaLaBau.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind auf den Webseiten landschaftsarchitektur-heute.de und deutscher-landschaftsarchitektur-preis.de zusammengefasst.