Die Europäische Kommission hat mit der Durchführungsverordnung (EU) 2019/1780 bzw. 2022/2303 den Weg für die Digitalisierung und Standardisierung von Bekanntmachungsdokumenten im öffentlichen Einkauf geebnet. Die eForms werden in EU-weiten Vergabeverfahren eingesetzt, um Bekanntmachungen zur Vergabe öffentlicher Aufträge zu veröffentlichen. Bisher wurden zu diesem Zweck EU-Standardformulare in unstrukturierten Formaten verwendet, was eine automatisierte Auswertung nicht zuließ. Ziel ist es, alle Bekanntmachungsformulare in Vergabeverfahren oberhalb der EU-Schwellenwerte ab dem 25. Oktober 2023 digital und standardisiert an die europäische Ausschreibungsplattform Tenders Electronic Daily (TED) zu übermitteln.
Mehr Wettbewerb für weniger Steuergeldausgaben
Mit der Einführung von eForms wird nicht nur die Qualität der zur Verfügung stehenden Daten des öffentlichen Einkaufs erhöht. Vielmehr erhöht die Standardisierung des dahinterliegenden Datenmodells auch deren Quantität. Damit wird die Analyse einer wesentlich größeren Menge an Daten ermöglicht, die in diesem Umfang bisher nicht vorgelegen hat. Entscheidungsträger aus Politik und öffentlicher Verwaltung können z. B. mithilfe der aus den Daten gewonnenen Statistiken langfristig fundiertere Entscheidungen treffen.
Daniela Riegler, Head of Digital Transformation bei der Nortal AG, erklärt: „Gerade in Krisenzeiten bieten eine höhere Datenqualität und -quantität großes Potenzial, um strategisch besser einkaufen zu können.“ Sie fährt fort: „Die zentrale Sammlung und Veröffentlichung von Bekanntmachungen im Datenservice Öffentlicher Einkauf, kurz DÖE, gibt zudem Unternehmen und Bietern Zugang zu allen Ausschreibungen der öffentlichen Verwaltung. Das erhöht den Wettbewerb, senkt langfristig die Kosten der Verwaltung und damit auch die Ausgabe von Steuergeldern.“
Nortal unterstützt fristgerechte Umsetzung
Die Nortal AG begleitet die Einführung von eForms in Deutschland seit Anbeginn. Auf Grund der vielfältigen Erfahrungen in Projekten der Digitalisierung des öffentlichen Einkaufs war Nortal dafür prädestiniert, ein Konzept zur Umsetzung der EU-Durchführungsverordnung zu erstellen. Das Unternehmen entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für Verwaltungen, Verbände, den Gesundheitssektor, mittelständische Unternehmen und weitere Branchen. Das Dienstleistungsspektrum reicht von der Digitalisierungs-, Prozess-, IT-, Architektur- und Strategieberatung über Software-Entwicklung bis hin zur Qualitätssicherung und Betriebsunterstützung.
Daniela Riegler sagt: „Unsere Erfahrungen und Referenzen halfen uns dabei, die Akteure und Entscheider aus Bund und Ländern für eine erfolgreiche Umsetzung zusammenzubringen und so die fachliche, rechtliche und technische Einführung von eForms anzugehen. Das Ergebnis ist eine fristgerechte Umsetzung einer am Anfang für fast unmöglich gehaltenen Aufgabe.“
Handlungsempfehlungen zur Potenzialerschließung von eForms
In Anbetracht der Potenziale und Herausforderungen, die die Einführung von eForms mit sich bringen, gibt Nortal verschiedene Handlungsempfehlungen. Eine Empfehlung fokussiert den weiteren Aufbau des Datenbestands, um die Qualität von datenbasierten Entscheidungen kontinuierlich zu verbessern. Dies lässt sich durch die Einführung des Datenaustauschstandards eForms-DE im Bereich der Unterschwellenvergabe schnell umsetzen, da die notwendigen Bekanntmachungsformulare im Standard eForms-DE bereits mitgedacht und veröffentlicht wurden und somit dem Bund und den Ländern zur Nutzung zur Verfügung stehen.
Eine weitere Handlungsempfehlung bezieht sich auf den Erstellungsprozess der Bekanntmachungsdokumente und geforderter Unterlagen. Durch die Standardisierung von Leistungsbeschreibungen können notwendige Daten zu Produktgruppen, Volumen, Laufzeiten etc. bei der Bekanntmachungserstellung automatisiert übernommen werden und der Pflegeaufwand der auslesbaren Datenfelder kann durch zuständige Personen reduziert werden. Hierdurch ergibt sich ein zeitliches Einsparpotenzial bei gleichzeitig steigender Datenqualität und fortlaufender Automatisierung.
Nortal empfiehlt außerdem, Künstliche Intelligenz (KI) unterstützend bei der Datenauswertung zum Einsatz zu bringen. Aufgrund fehlender Standardisierung und unterschiedlicher Datenformate ist dies bislang aber kaum möglich, obwohl die Notwendigkeit im Rahmen einer datengetriebenen Verwaltung immer deutlicher wird.
Daniela Riegler sagt: „Bereits kleine Änderungen im Vergabeprozess können den Einsatz von KI begünstigen. Beispielsweise kann die Einführung eines ‘Unique Identifiers‘, der in allen Dokumenten mit Bezug zur Vergabe auffindbar ist, sicherstellen, dass eine aufgesetzte KI Zusammenhänge erkennt und entsprechende Antworten und Auswertungen bereitstellen kann.“
Mehr Handlungsempfehlungen gibt Nortal im Whitepaper „eForms – Der Anstoß zur Reform des öffentlichen Einkaufs“. Dort werden auch weitere Hintergründe zur Einführung von eForms und den damit verbundenen Potenzialen für die öffentliche Verwaltung und deren Bieter beleuchtet.
Whitepaper zum Download: https://nortal.com/de/einblicke/white-paper-eforms/
Die Nortal AG mit Hauptsitz in Berlin und mehr als 20 Jahren Erfahrung ist ein strategischer Partner bei der digitalen Transformation von weltweit führenden Unternehmen und Behörden. Das Unternehmen entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für den öffentlichen Sektor, den Gesundheitsbereich und Unternehmen. Das Dienstleistungsspektrum reicht von der Digitalisierungs-, Prozess- und Strategieberatung über Qualitätssicherung bis hin zur Softwareentwicklung und Betriebsunterstützung. Die Nortal AG gehört zur Nortal Gruppe, die über mehr als 2.000 Beschäftigte in 25 Niederlassungen in Nordamerika, Europa und im Nahen Osten verfügt.
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