Zur Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele leisten Städte, Gemeinden und Landkreise einen wesentlichen Beitrag. Hier wird die Energiewende vor Ort umgesetzt. Klimaschutzmanagerinnen und -manager nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Sie haben die Aufgabe, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen und dessen Umsetzung zu koordinieren. Dafür analysieren die Klimaschutz-Fachleute alle klimarelevanten Bereiche in ihrer Kommune, binden Akteurinnen und Akteure ein und steuern die lokalen Klimaschutzaktivitäten. Sie unterstützen etwa bei der Einführung eines Energiemanagements oder der klimafreundlichen Mobilitätsplanung, bringen die energetische Sanierung kommunaler Liegenschaften voran und setzen sich für den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Zu ihren Aufgaben gehören zudem die begleitende Öffentlichkeitsarbeit sowie die Sensibilisierung und Mobilisierung von Bürgerinnen und Bürgern.
Ohne Kommunen geht es nicht
„Beim Klimaschutz kommt den Kommunen eine Schlüsselrolle zu – ohne die engagierte Arbeit der Landkreise, Städte und Gemeinden können wir die Klimaschutzziele nicht erreichen“, sagte Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker. „In Baden-Württemberg haben sich bereits viele Kommunen auf den Weg gemacht und wirken vorbildlich in ihre Bürgerschaft hinein. Durch ihr Engagement senken sie den Ausstoß von Treibhausgasen und bauen die Energieversorgung vor Ort auf erneuerbare Energien um. Das lohnt sich auch wirtschaftlich. Eine nachhaltige Energieversorgung stärkt die Wirtschaft in der Region. Davon profitieren die Menschen vor Ort unmittelbar.“
Auch die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder betonte, dass „den Kommunen bei der Umsetzung des Klimaschutzes eine Schlüsselrolle zukommt und dabei die Klimaschutzmanagerinnen und -manager eine zentrale Rolle spielen. Klimaschutz lebt davon, sich gegenseitig zu inspirieren, lebt von positiven Vorbildern, um den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, wie Klimaschutz funktionieren kann. Der länderübergreifende Austausch ist dabei unerlässlich, denn dort werden Erfahrungen miteinander geteilt, neue Ideen diskutiert und Netzwerkkontakte geknüpft", so die Ministerin.
Mehr als 500 Klimaschutzmanagerinnen und -manager in den drei Ländern aktiv
In den beteiligten Bundesländern engagieren sich bereits seit langem viele Kommunen für den Klimaschutz und die Energiewende. In Baden-Württemberg haben rund 350 kommunale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Aufgabe, den Klimaschutz in ihrer Kommune voranzutreiben. In Rheinland-Pfalz sind 138 Klimaschutz- und Sanierungsmanager sowie Energiebeauftragte in Landkreisen, Städten und Gemeinden tätig, im kleinen Saarland sind es 26. Seit 2008 haben in den drei Bundesländern insgesamt rund 300 Kommunen die bundesweite Personalstellenförderung für das Klimaschutzmanagement in Anspruch genommen. Bundesweit sind es 1.300.
Das stetig wachsende Netzwerk der Klimaschutzmanagerinnen und -manager erhält eine umfassende Unterstützung durch die Landesenergieagentur KEA-BW, die Energieagentur Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes. In den Regionen stehen ihnen die regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg sowie die Regionalbüros der Energieagentur Rheinland-Pfalz zur Seite.
Wie Mannheim, Speyer und der Rhein-Neckar-Kreis den Klimaschutz vorantreiben
Die Wärmeversorgung der Zukunft, den Ausbau erneuerbarer Energien und die nachhaltige Mobilität treiben beispielweise die Klimaschutzteams aus Speyer, Mannheim und dem Rhein-Neckar-Kreis voran.
Im Rahmen des kommunalen Klimapakts geht die Stadt Speyer erste Schritte zur Einführung eines digitalen Zwillings als wesentliche Planungs- und Entscheidungsgrundlage für den Klimaschutz. Der digitale Zwilling wird dabei helfen, Szenarien für eine nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung zu erarbeiten. Mithilfe dieses virtuellen Modells können beispielsweise die Wirkung von Begrünungen in der Stadt, die Art und der Umfang weiterer Bebauung und die Auswirkung von extremen Wetterereignissen simuliert werden. So lassen sich Lösungen für Mensch und Klima erarbeiten, die eine lebenswerte Umgebung sichern. Zusammen mit der Stabsstelle Stadtentwicklung und Zukunftsfragen koordiniert das Klimaschutzmanagement die Vorgehensweise mit den Partnern und der Verwaltung.
Die Stadt Mannheim stellt sich als Pilotstadt für die Umsetzung der europäischen Klimaziele mit dem „Local Green Deal“ an die Spitze der europäischen Bewegung. Die Europäische Union will Europa mit dem Aktionsprogramm des Europäischen Grünen Deals zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Zur konkreten Umsetzung sind Städte und Gemeinden in besonderer Weise gefragt, denn hier werden die Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt. Ein interdisziplinär aufgebautes Team initiiert – mit dem Slogan „IDEAL für Mannheim“ – Aktionen, Maßnahmen und Projekte der Stadtgesellschaft in acht Aktionsfeldern: ambitionierte Klimaziele, saubere Energie, nachhaltige Wirtschaft, umweltfreundliche Mobilität, Energie- und ressourcenschonendes Bauen, Landnutzung und Lebensmittel, Biodiversität und Ökosysteme schadstofffreie Umwelt. Ziel ist es, alle stadtgesellschaftlichen Gruppen für die ökologische Transformation zu begeistern und so zur Beteiligung anzuregen.
Der Rhein-Neckar-Kreis hat ein Klimaschutzkonzept verabschiedet und mit allen 54 Kommunen eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist es, im Landkreis bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Dieser ehrgeizige Plan lässt sich nur gemeinsam, also mit allen Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises, den Kommunen und den ansässigen Unternehmen realisieren. Aus diesem Grund hat der Rhein-Neckar-Kreis eine Klimaschutz-Kampagne unter dem Motto „ich mach‘s jetzt“ entwickelt. Ihr Ziel ist es, dem Klimaschutz auf lokaler Ebene mehr Sichtbarkeit zu geben. Durch gezielte Information und Aufklärung sollen alle Bürgerinnen und Bürgern verstehen, wie ihre Handlungen den Klimawandel beeinflussen und warum es wichtig ist, selbst aktiv zu werden. Unterstützend wirken Projekte wie das kreisweite Stadtradeln oder das Projekt „KLIMAFit“. Letzteres bietet Unternehmen jeder Branche und Größe sowie anderen Organisationen einen niederschwelligen und strukturierten Einstieg in das Thema Klimaschutz und Energieeinsparung.
Kommunen müssen bald klimaneutral sein
Die Messlatte hängt hoch: Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben sich das ambitionierte Ziel gesetzt, ihre Bundesländer bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu gestalten. Das Saarland hat Zeit bis 2045. Bis dahin ist ein grundlegender Umbau der Energieversorgung in Städten, Gemeinden und Landkreisen erforderlich – in Wohngebäuden, der Industrie und im Verkehrssektor. Klimaschutzmanagerinnen und -managern kommt dabei eine zentrale strategische Rolle bei der Umsetzung der Maßnahmen zu. Der Bund fördert Personalstellen für das Klimaschutzmanagement für bis zu fünf Jahre im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Näheres zum zehnten länderübergreifenden Treffen der Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager sowie weitere Informationen zum Klimaschutzmanager-Netzwerk in Baden-Württemberg gibt es unter:
www.kea-bw.de/…
www.kea-bw.de/…
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung sowie der Nutzung erneuerbarer Energien. Auch die nachhaltige Mobilität sowie der Bereich der Klimaanpassung sind Schwerpunkte der KEA-BW. Zudem ist sie die zentrale Anlaufstelle für alle Beteiligten beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg. Der Sitz der KEA-BW ist in Karlsruhe, eine Außenstelle befindet sich in Stuttgart.
Über die Themenfelder der KEA-BW
Die fünf Kompetenzzentren „Kommunaler Klimaschutz“, „Energiemanagement“, „Contracting“, „Wärmewende“ und „Zukunft Altbau“ der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) erstellen Informationsmaterialien und verbreiten sie, bieten kostenfreie Impulsberatungen an, organisieren Veranstaltungen, entwickeln und pflegen einschlägige Netzwerke und beobachten den Markt. Zusammen mit dem im Verbund mit regionalen Einrichtungen wirkenden „Photovoltaik-Netzwerk“ und dem Bereich „Nachhaltige Mobilität“ sollen sie den Klimaschutz in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere bei Kommunen, bei Unternehmen, sonstigen Einrichtungen und Privatleuten in Baden-Württemberg weiter voranbringen. Ergänzt werden die Aktivitäten der KEA-BW durch den Bereich „Erneuerbare BW“. Er ist Ansprechpartner für Kommunen und Projektierer mit dem Ziel, die erneuerbaren Energien im Land schneller auszubauen. Die Kompetenzzentren, das Photovoltaik-Netzwerk und der Bereich Erneuerbare BW werden vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes finanziert, der Bereich Nachhaltige Mobilität vom Ministerium für Verkehr BW.
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KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH
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