»Peter W. Klein war nicht nur ein außergewöhnlicher Sammler, sondern auch ein einzigartiger und wunderbarer Mensch, mit dem man ebenso über Kunst fachsimpeln konnte wie über Marathons, den Bodensee, Esskultur oder die Beach Boys«, sagt Ulrike Groos, Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart.
Gemeinsam mit seiner Frau Alison sammelte Peter W. Klein fast 40 Jahre – aus tief empfundener Leidenschaft. Dabei spielte die Begegnung mit den unterschiedlichen Denkweisen und Lebensentwürfen der Künstler:innen eine große Rolle. »Das Entscheidende ist«, so das Credo, »dass uns ein Kunstwerk berührt.« Um den Kunstmarkt oder Moden hat sich Peter W. Klein dagegen nie geschert. Sich zu vertiefen in den großen Reichtum der Kunst: Das war von Beginn an sein Anliegen.
2007 haben Alison und Peter W. Klein für ihre stetig wachsende Sammlung in Eberdingen-Nussdorf bei Vaihingen/Enz ein eigenes Museum eröffnet, das »Kunstwerk«. Denn Kunst sollte allen zugänglich sein. Eine Kunstsammlung, die nicht gezeigt wird, war für Klein undenkbar. »Ich glaube«, sagte Peter W. Klein in einem Interview, »dass in unserer Sammlung der Aspekt sozialer Verantwortung uns beide als Sammlerpaar sehr gut beschreibt. Unsere Einstellung zum Leben und zur Gesellschaft spiegelt sich in der Sammlung wider«.
Dass die Privatsammlung dann 2017 im Kunstmuseum Stuttgart gastierte, unterstrich diese Auffassung. Mit rund 90 Arbeiten von 29 internationalen Künstler:innen gewährte die Ausstellung »Über den Umgang mit Menschen, wenn Zuneigung im Spiel ist« einen tiefen Einblick in die umfassende Sammeltätigkeit der Kleins. Gezeigt wurden bekannte Künstler:innen wie Sean Scully, Karin Kneffel, Anselm Kiefer, Ulrike Rosenbach und Anna Oppermann neben damals noch nicht etablierten und jungen Positionen – etwa Franziska Holstein oder Florian Heinke –, die in dieser Konstellation die Besonderheit der Sammlung herausstellten.
Peter W. Klein hat das Kunstmuseum Stuttgart immer wieder unterstützt: 2015 erwarb er das Gemälde »Gewitter am Abend« (1942) von Otto Dix und sicherte es damit vor einem Abverkauf. 2021 schenkte der Sammler dem Museum drei Arbeiten der Konzeptkünstlerin Anna Oppermann, darunter das der Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart titelgebende »Ensemble mit Dekor (Über den Umgang mit Menschen, wenn Zuneigung im Spiel ist) – Dekor mit Birken, Birnen und Rahmen« (1969–1992). Zuletzt kam aus der Klein’schen Sammlung ein Konvolut von neun großformatigen Bildern des Künstlers Markus Oehlen als Schenkung ans Kunstmuseum. Peter W. Klein war langjähriges Mitglied im Förderverein des Kunstmuseums und im Beirat der Konrad Knöpfel-Stiftung Fritz Winter.
»Ich erinnere mich gerne an die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Peter W. Klein im Rahmen unserer Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart zurück sowie an die vielen gemeinsamen Treffen und Gespräche. Peter war im Leben immer neugierig, energiegeladen und inspirierend. Seine Begeisterungsfähigkeit für die Kunst war im besten Wortsinne grenzenlos – er sammelte auf allen Kontinenten. Gefallen musste es ihm, und nur ihm. Diese Form der Sammeltätigkeit, die einem ganz eigenen Konzept folgte, machte die Sammlung zu Recht über Baden-Württembergs Grenzen hinaus bekannt«, so Ulrike Groos.
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