1. Locher, darf ich Sie bitten sich vorzustellen und uns etwas über Ihr Fachwissen und Ihre Erfahrung in der Oralchirurgie und Implantologie zu erzählen?

Adriana Locher: Hallo, ich bin Dr. Adriana Locher. Ich bin Zahnärztin und Oralchirurgin und praktiziere derzeit in der Schweiz. Ursprünglich stamme ich aus Argentinien und dort habe ich auch an der Universität von Buenos Aires (UBA) Zahnmedizin studiert. 2010 habe ich meinen Abschluss als Doktor der zahnärztlichen Chirurgie gemacht. Schon in jungen Jahren hatte ich das Bedürfnis, mein Wissen weiterzugeben, und so wurde ich bereits mit 19 Jahren Hochschuldozentin an der UBA.
Mir war klar, dass ich nach meinem Abschluss mein Fachwissen und meine Fähigkeiten weiter ausbauen würde. 2013 habe ich mit einem Abschluss in den Spezialgebieten Implantologie und hochkomplexer Rehabilitation einen weiteren Meilenstein erreicht. Dieses Gebiet – Implantologie, Knochenregeneration und prothetische Rehabilitation – ist zu meiner Leidenschaft geworden. Aufenthalte in verschiedenen Ländern haben nicht nur mein Wissen erweitert, sondern mir auch neue Perspektiven und Ideen für meine eigene praktische Tätigkeit vermittelt. Ich war in verschiedenen Ländern Lateinamerikas, in den USA, wo ich meinen Masterabschluss gemacht habe, sowie in Europa, unter anderem in Italien, der Schweiz, Frankreich und Spanien. Bei der abschließenden Präsentation meiner Masterarbeit in Spanien und den Vereinigten Staaten habe ich den ersten Preis für mündliche Präsentationen unter allen spanischen Universitäten gewonnen. Das Thema war Periimplantitis, eine Erkrankung, die uns in der Implantologie derzeit große Sorgen bereitet. Ich halte Kontakt mit Kolleg:innen und wichtigen Meinungsbildner:innen, denn ich bin der Überzeugung, dass es für die optimale Patientenversorgung unerlässlich ist, stets über die neuesten Fortschritte und Erkenntnisse informiert zu sein. Ich habe auf verschiedenen Konferenzen Vorträge gehalten, Hands-on-Kurse angeboten, Bücher und wissenschaftliche Artikel geschrieben und mehrere internationale Unternehmen der Dentalbranche bei der Fort- und Weiterbildung unterstützt. Wie Sie sehen, bin ich im Laufe meines Werdegangs nicht einfach „zur Arbeit gegangen“. Ich habe jeden Tag das gemacht, was mir wirklich am Herzen liegt.

2. Sie sind ein Digital Opinion Leader – was bedeutet das? Können Sie Ihre Rolle beschreiben?

Adriana Locher: Als Digital Opinion Leader sehe ich meine Rolle in erster Linie darin, Wissen und Erkenntnisse so zu vermitteln, dass diese den Praxisalltag von medizinischem Fachpersonal positiv beeinflussen. Ich erstelle zum Beispiel Videos und Social-Media-Beiträge mit Informationen über Produkte und chirurgische Techniken – überwiegend auf Instagram. Dabei stelle ich nicht nur das jeweilige Produkt vor, sondern erkläre, in welchen Situationen es besonders effektiv eingesetzt werden kann. So bringe ich medizinischem Fachpersonal neue Techniken und Produkte nahe, mit denen diese ihre praktische Arbeit verbessern können. Das ersetzt natürlich keine Schulungen, kann aber neue Anregungen bieten. Instagram ist besonders, weil es interaktiv ist. Ich kann mich direkt mit der Community austauschen, Fragen beantworten, auf Bedenken eingehen und die Diskussionen moderieren. Als Digital Opinion Leader bin ich quasi das Bindeglied zwischen den medizinischen Fortschritten und dem Fachpersonal, das davon profitieren kann.

3. Wie steht Ihre Tätigkeit als DOL für W&H im Einklang mit Ihren beruflichen Zielen und Werten?

Adriana Locher: Ich denke, es ist wichtig zu betonen, dass meine Tätigkeit sehr viel mehr umfasst als nur das Erstellen von Videos auf Instagram. Ich möchte Produkte anschaulich präsentieren, aber das heißt ja nicht, dass ich in Bezug auf das fundierte Wissen und Know-how, das damit verbunden ist, Abstriche machen muss. Meine Rolle als Digital Opinion Leader ist also keine Abkehr von meinem beruflichen Selbstverständnis. Es ist vielmehr eine Weiterentwicklung, die es mir ermöglicht, im medizinischen Fachbereich eine breitere Zielgruppe zu erreichen und in gewisser Weise auch weiterzubilden.

4. Wie sind Sie dazu gekommen, eine Social-Media-Karriere aufzubauen?

Adriana Locher: Angefangen hat es mit dem Zuspruch einer Freundin, die meine Fähigkeit erkannt hatte, komplexe Ideen leicht verständlich darzustellen. Sie hat mich motiviert und da ich schon immer leidenschaftlich gern Wissen weitergegeben habe, habe ich es einfach mal versucht. Die Reaktionen auf mein erstes Video waren überwiegend positiv und das hat mir die Chance eröffnet, mit Fachkräften und Expert:innen verschiedener Disziplinen auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten.
Das ist auch etwas, was ich an meiner Rolle als Digital Opinion Leader liebe: Es gibt mir die Möglichkeit, Wissen und Ideen auszutauschen. Es geht immer um die gegenseitige Wissensvermittlung.

5. Kontinuierliches Lernen und Weiterbildung sind für medizinisches Fachpersonal von entscheidender Bedeutung. Wie halten Sie sich über die neueste Forschung und die Fortschritte in der Oralchirurgie auf dem Laufenden?

Adriana Locher: Ich bin eine große Befürworterin von Weiterbildung. Für mich ist das ein Lebensstil. Und in gewisser Weise werde ich immer eine Studentin bleiben. Was ich sagen will: Du hörst nie auf zu lernen – und zu lehren. Das gehört zu einer Tätigkeit im medizinischen Bereich, in dem ja die Patientenversorgung höchste Priorität hat, unabdingbar dazu. So wie W&H seine Produkte stetig verbessert, lege ich großen Wert darauf, meine Qualifikationen stetig weiterzuentwickeln.
Als Profis müssen wir unsere Fähigkeiten kontinuierlich verbessern, damit wir in der Patientenversorgung höchste Standards einhalten können. Ich denke, dass mir auch meine Neugier hilft, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Ob über Online-Quellen wie Instagram oder die Teilnahme an medizinischen Kongressen weltweit: Ich freue mich immer, wenn ich etwas Neues lernen und mich mit internationalen Fachkräften austauschen kann.

6. Wie wählen Sie die Marken oder Organisationen aus, mit denen Sie zusammenarbeiten?

Adriana Locher: Für mich ist der wichtigste Faktor die Qualität der Produkte. Es geht nicht nur um meine persönlichen Vorlieben, sondern ich will sicherstellen, dass ich mit herausragendem Werkzeug arbeite. Meine Community vertraut meinen Empfehlungen. Ich will mit Produkten arbeiten, die mich überzeugen, Produkte, hinter denen ich stehen und die ich gegenüber meinen Kolleg:innen und Patient:innen ohne Einschränkung vertreten kann. Mir ist es wichtig, das Gefühl zu haben, dass die Marke für das steht, was ich im Praxisalltag brauche.

An W&H schätze ich den ganzheitlichen Ansatz in Bezug auf die Zahnmedizin. W&H produziert nicht nur Chirurgiegeräte – W&H bietet umfassende Lösungen an. Diese Lösungen schließen nicht nur die Durchführung chirurgischer Eingriffe, sondern auch die Patientenversorgung und die effektive Wiederaufbereitung von Geräten, zum Beispiel mit NIWOP oder AIMS mit ein. Das spiegelt wider, wofür ich als Zahnmedizinerin stehe, denn wie W&H bin ich der Überzeugung, dass es um mehr geht als nur Services oder Produkte. Ich möchte sicherstellen, dass sich meine Patient:innen bei mir wohlfühlen, über einfache Routineuntersuchungen oder chirurgische Eingriffe hinaus.
Die Zahnmedizin ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung, der ich mich mit Begeisterung und Respekt widme. Auch wenn ich dadurch in meinem Leben vielleicht andere Dinge verpasst habe bzw. schwierige Entscheidungen treffen musste, hat sich meine Begeisterung für das, was ich tue, nicht verändert und ich versuche, jeden Tag mein Bestes zu geben.

7. Welches W&H-Produkt gefällt Ihnen am besten und warum?

Adriana Locher: Wenn ich wählen müsste, würde ich wahrscheinlich das Piezomed Modul nennen. Für mich ist das ein Gamechanger, denn damit kann ich mich bei chirurgischen Eingriffen besser auf meine Patient:innen konzentrieren und kann wertvolle Zeit sparen. Besonders die Effizienz und Praxistauglichkeit zeichnen das Gerät aus. Generell schätze ich an allen W&H-Produkten das konsequente Bekenntnis zu Qualität und Effizienz.