Megatrends: Investments in erfolgskritische Zulieferer Image

  • Megatrends sind mächtige Triebfedern für säkulare Investmenttrends
  • Bisher unbeachtete Unternehmen mit starker Preissetzungsmacht, berechenbarer Nachfrage und hoher Kundenbindung als Profiteure der Megatrends
  • Entstehung von „Compoundern“ mit berechenbarerem Wachstumsprofil bei oft attraktiven Bewertungen

Megatrends können ökologischer oder sozialer Natur sein und dienen aufgrund ihrer weltweiten Reichweite als starke „Triebkräfte“ für säkulare Investmenttrends, die branchen- und sektorübergreifend sind. Einer dieser Megatrends ist die „Electrification of Everything“.

Die „Electrification of Everything“

Die weltweite Infrastruktur wird elektrifiziert, angetrieben von Technologie und dem Bedarf an nachhaltigeren Lösungen. In den nächsten fünf Jahren werden 3,5 Billionen US-Dollar[1] in neue Infrastrukturen investiert, um eine zunehmend vernetzte Welt mit 5G-Technologie zu versorgen. Auch die industrielle Automatisierung nimmt rasant zu: Bis 2025 werden für die Nutzung von Smart Tech und Big Data in der Produktion 330 Milliarden US-Dollar[2] investiert. Intelligente Gebäude werden neue Elektrifizierungs-Lösungen erfordern und die Energieeffizienz verbessern. Ein weiteres Beispiel sind die 2,1 Billionen US-Dollar[3] für den Schienenverkehr, da die Schiene ein alternatives, nachhaltiges Transportmittel ist, das erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur erfordert. Der Übergang zu sauberer Energie und Dekarbonisierung treibt die Elektrifizierung ebenfalls voran: Europa, China und die USA planen, jeweils rund 2 Billionen US-Dollar in diesen Bereich zu investieren.

Dieser Megatrend zur Elektrifizierung führt wiederum zu mehr Strom- und Datennutzung und wird gemeinhin als „Electrification of Everything“ bezeichnet. Er umfasst die Modernisierung des Stromnetzes, den Einsatz von mehr erneuerbaren Energien, den Ausbau der Breitbandverbindungen mit 5G und die Umstellung auf Elektrofahrzeuge sowie andere laufende Veränderungen. Die Stromnachfrage wächst rasend schnell – eine Dynamik, die weltweit allgegenwärtig geworden ist.

Die World Nuclear Association prognostizierte im Jahr 2020, dass das Wachstum von Rechenzentren zusammen mit der Elektrifizierung von Transport- und Heizungssystemen dazu führen würde, dass die Stromnachfrage etwa doppelt so schnell wachsen würde wie der Gesamtenergiebedarf. Folglich dürfte der globale Elektrogerätemarkt von 2022 bis 2027 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von rund 8 % aufweisen.[4]

Auf die Zutaten kommt es an

Die Suche nach Unternehmen, die erfolgskritische Produkte liefern, kann im Großen und Ganzen unter dem Begriff „Zulieferer von Komponenten“ zusammengefasst werden. Diese Unternehmen stellen häufig Schlüsselkomponenten für einen größeren Prozess oder ein Endprodukt her, die meist außerhalb des Blickfelds des Endverbrauchers liegen, deren Funktion jedoch für das Endprodukt insgesamt bzw. den entsprechenden Prozess entscheidend ist.

In der Regel machen diese Bestandteile nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten des Endprodukts aus, aber wie bei den Zutaten eines Lieblingsgerichts können selbst marginale Abweichungen oder Unregelmäßigkeiten das Essen verderben! Aufgrund hoher Fehlerkosten und eines vernachlässigbaren Kostenanteils verfügen diese Produkte über eine größere Preissetzungsmacht und ein berechenbares Nachfrageprofil, das auf einer hohen Kundenbindung basiert, was zu attraktiven Renditen und einem begrenzten Spektrum möglicher Ergebnisse für Anleger führt.

Wir sind der Ansicht, dass die Beteiligung an Megatrends über wichtige „Zutatenlieferanten“ ein wirksames Mittel ist, um positive Anlageergebnisse zu erzielen. Häufig erfolgt dies mit einem relativ geringeren Risikoprofil im Vergleich zu den Unternehmen, die die eigentlichen Endprodukte herstellen. Darüber hinaus können viele dieser Endprodukte in zyklischen Branchenstrukturen angesiedelt sein. Folglich kann eine Investition in Zulieferer dieser Produktbereiche dazu beitragen, die Volatilität und die Zyklizität zu verringern, da die „Zutaten“ meist einem längeren Zyklus unterworfen sind.

Es kann aber auch schwierig sein, in die Hersteller der Endprodukte zu investieren. Denn der Wettbewerb, die schlechte Branchenstruktur, die staatliche Regulierung und die Kapitalintensität eine Dynamik darstellen, der die Zulieferer oft weniger ausgesetzt sind.

Bedeutung von Prozess und Geduld

Da „Zutatenlieferanten“ oft nicht berücksichtigt werden, kann es vorkommen, dass sie vom Markt falsch beurteilt werden, was wiederum zu attraktiven Bewertungen führt, die den Anlegern eine Sicherheitsmarge bieten können. Solche Unternehmen haben das Potenzial, als natürliche „Compounder“ zu wirken.

In der Tat wird die Wertsteigerung oft als das „achte Weltwunder“ bezeichnet. Der „natürliche Compounding-“ oder Summierungseffekt von Megatrends, der ein entscheidender Anlagevorteil sein kann, entfaltet sich in der Regel über mehrere Marktzyklen. Daher sind wir überzeugt, dass Geduld im Anlageprozess eine wichtige Rolle spielt. Wie Charlie Munger einmal sagte: „Das große Geld liegt nicht im Kaufen oder Verkaufen, sondern im Warten.“

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[1] Oxford Economics Report 2019

[2] Fortune Business Insights 2020

[3] International Union of railways, Analysis of Regional Differences in Global Rail Projects by Cost, Length and Project stage, 2017

[4] The Business Research Company

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Quelle: Janus Henderson Gruppe plc.

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