Alex Paxton mit Claussen-Simon-Kompositionspreis ausgezeichnet

Alex Paxton (32) wurde mit dem Claussen-Simon-Kompositionspreis ausgezeichnet. Ein neues Werk des britischen Komponisten wird im Frühjahr 2025 im Rahmen des Festivals »Elbphilharmonie Visions« von Alan Gilbert und dem NDR Elbphilharmonie Orchester uraufgeführt. Eine hochkarätig besetzte Jury um Alan Gilbert hatte eine Vorauswahl aus 150 anonym eingereichten Skizzen getroffen und nach einer sogenannten »Reading Session«, bei der die Komponist:innen mit dem Orchester arbeiten konnten, die finale Entscheidung getroffen. Die Jury lobte insbesondere die eigenständige, ungewöhnlich farbige kompositorische Sprache Paxtons, die sich dezidiert von anderen ästhetischen Positionen der aktuellen Neuen Musik unterscheidet. Teil der Jury war auch die schwedische Komponistin Lisa Streich als erste Preisträgerin des Claussen-Simon-Kompositionspreises, deren Werk »Flügel« bei der diesjährigen Ausgabe von »Elbphilharmonie Visions« für große Begeisterung bei Publikum und Kritik gesorgt hatte. Zudem gehörten die Komponisten Matthias Pintscher sowie Prof. Dr. Reinhard Flender und Prof. Fredrik Schwenk von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg der Jury an. Der mit 15.000 Euro dotierte Claussen-Simon-Kompositionspreis wird in Kooperation mit der Elbphilharmonie Hamburg und dem NDR Elbphilharmonie Orchester vergeben.

Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters: »Die faszinierende Partitur von Alex Paxton hat mich vom ersten Moment an stark beeindruckt. Ohne Namen oder Background des Komponisten zu kennen, sprangen mir die Noten förmlich aus der Partitur entgegen; es war klar, dass es sich hier um eine einzigartige kompositorische Stimme handelt, die eine komplexe, fast chaotische Sensibilität mit einer charmanten Grundierung in volkstümlicher Tradition verbindet.«

Alex Paxton freut sich auf die Arbeit mit dem Orchester in diesem besonderen Rahmen: »Ich fühle mich sehr privilegiert, mit diesem Preis ausgezeichnet worden zu sein. Ich versuche, Musik zu machen, die in jedem Moment eines jeden Stücks so klangsinnlich und anregend wie möglich ist. Das Ziel ist, meine aus der Performativität kommende musikalische Sprache auf das Sinfonieorchester zu übertragen. Es war eine schöne Erfahrung, mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester zu arbeiten. Die Musiker:innen waren freundlich und klangen großartig. Ich habe besonders die respektvolle Art und Weise geschätzt, mit der Alan Gilbert die Musik einstudiert hat.«

Prof. Dr. Regina Back, Geschäftsführender Vorstand der Claussen-Simon-Stiftung: »Mit Alex Paxton hat die unabhängige Jury einen Rising Star der internationalen Komponist:innenszene zum Preisträger gekürt, dessen innovativer musikalischer Zugriff überrascht und begeistert. Wir sind sehr gespannt auf das neue Werk, das er nun schreiben wird, und freuen uns auf die Uraufführung im Rahmen der ›Elbphilharmonie Visions‹ im Februar 2025.«

Über Alex Paxton
Alex Paxton, 1990 in Manchester geboren, ist Komponist und improvisierender Posaunist. Er studierte Jazz und Komposition in London an der Royal Academy of Music und am Royal College of Music. Seine Musik wurde bereits von namhaften Orchestern und Ensembles aufgeführt, darunter das Ensemble Modern, die London Sinfonietta, das London Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra und das Nouvel Ensemble Contemporain. Im Jahr 2021 wurde er mit dem Ivor Novello Composer Award ausgezeichnet, 2023 erhielt er den Hindemith-Preis. Zu seinen Werken gehören u. a. »NOW ER ARE DUH-DUR« für großes Ensemble, »RAINY RAIN RAIN« für sechs Sänger und Klavier und »PRAYER with Strings«. Alex Paxton hat bisher sechs Opern geschrieben, darunter »NOGGIN and the WHALE«, »WOOLF MUSIC« und »BEL and the DRAGON«. Seine Musik wird von Ricordi (Berlin) veröffentlicht.

Claussen-Simon-Kompositionspreis
Der Claussen-Simon-Kompositionspreis ermöglicht einer:m jungen Komponisten:in die Uraufführung eines groß angelegten Werks in einem musikalisch exzellenten Rahmen und bietet zugleich inhaltliche und organisatorische Begleitung im Laufe des Kompositionsprozesses. Durch die Zusammenarbeit der drei renommierten Institutionen erfährt der:die Ausgezeichnete umfassende Förderung, Vermittlung wertvoller Erfahrungen und aktive Unterstützung bei der professionellen Etablierung als Komponist:in. Zentral ist der direkte Austausch mit Dirigent, Orchester, Konzerthaus und Stiftung.

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