NEPTUN WERFT: Beschäftigungs- und Standortsicherung bis Ende 2029

IG Metall, Betriebsrat und Geschäftsleitung haben sich auf einen Tarifvertrag verständigt, der die Standorte von NEPTUN WERFT und NEPTUN Logistik in Warnemünde sowie die Beschäftigung in den Unternehmen bis Ende 2029 sichert.

Die NEPTUN WERFT hat in den vergangenen Jahren eine breite Produktpalette aufgebaut: Neben Flusskreuzfahrtschiffen und schwimmenden Maschinenraummodulen für die Kreuzfahrtschiffe der MEYER WERFT und von MEYER TURKU, entstehen auf der NEPTUN WERFT Marinebetriebsstoffversorger für die Deutsche Marine und das Forschungsschiff METEOR IV für das Bundesministerium für Forschung und Bildung. Zudem laufen Überlegungen zum Einstieg in den Bau von Konverterplattformen für die Offshore-Industrie.

Daraus resultiert eine gute Auslastung, die jedoch Schwankungen in Form von Phasen der Überlast als auch der Unterlast mit sich bringt. Das vereinbarte Zukunftspaket beinhaltet daher ein flexibles Arbeitszeitsystem, mit dem auf diese Schwankungen reagiert werden kann. Ab 2024 wird eine 35-Stunden-Woche eingeführt. Die Werft kann sich mit dieser reduzierten und flexibleren Arbeitszeitgestaltung als attraktiver Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern präsentieren. Mit Einführung der 35-Stunden-Woche wird im Gegenzug eine gewisse Flexibilität der Mitarbeiter:innen sowie eine Erhöhung der Produktivität erwartet.

Betriebsrat, IG Metall und Geschäftsleitung haben außerdem festgeschrieben, dass die Ausbildung weiterhin ein wichtiges Instrument zum Aufbau zukünftiger Fachkräfte bleibt. Jährlich bietet die Werft mindestens zwölf jungen Menschen eine Ausbildung an.

„Mit unserem neuen und vielfältigen Produktportfolio lasten wir die NEPTUN WERFT für die nächsten Jahre aus. Mit dem Zukunftssicherungstarifvertrag schaffen wir sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber eine gute Grundlage für die kommenden Jahre und können mit den zu erwartenden Auslastungsschwankungen umgehen“, sagt Jan Meyer, zukünftig als Chief Business Innovation Officer für die NEPTUN WERFT und neue Geschäftsbereiche verantwortlich.

„Ich freue mich, dass wir die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinter uns gelassen haben und unserer Belegschaft ein attraktives Auftragsbuch mit ebenso attraktiven Arbeitsbedingungen bieten können. Das macht uns in Mecklenburg-Vorpommern einzigartig“, ergänzt Betriebsleiter Lars-Gunar Klasen.

„Mit diesem Tarifvertrag steigern wir die Attraktivität der NEPTUN WERFT als Arbeitgeber und beenden mittelfristig die Ungleichheit zwischen den Tarifverträgen Ost und West. Wir sind sehr froh, dass wir als Vorreiter in Mecklenburg-Vorpommern den Schritt zur 35- Stundenwoche mit dem Arbeitgeber vereinbaren konnten “, so Thomas Behrens, Betriebsratsvorsitzender.

„Die NEPTUN WERFT ist damit der erste Industriebetrieb in Mecklenburg-Vorpommern, der die 35-Stunden-Woche einführt. Eine Beschäftigungszusage bis Ende 2029 und eine umfassende Altersteilzeitregelung, das geht nur mit Tarifvertrag“, konstatiert Stefan Schad, Geschäftsführer der IG Metall Rostock-Schwerin.

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