„Die meisten gebrauchten BEV werden derzeit zwischen 20.000 und 30.000 Euro an- geboten“, so Weiss. Der Gebrauchtmarkt bewege sich damit auf einem „sehr hohen Preisniveau“. Mit Blick auf Teslas Preissenkungen und neue, deutlich günstigere Elektroautos wie den neuen Citroën ë-C3 und Opels Corsa Electric rechnet der DAT-Experte mit eher sinkenden Preisen für gebrauchte Stromer. Neben den Restwerten sieht Weiss zudem im Zustand der Akkus ein Problem für einen Boom den Gebrauchtmarktes für Stromer. „Die Batterie ist am Gebrauchtwagenmarkt ein wichtiger, wenn nicht zentraler Faktor. Für die Kunden ist sie sogar noch etwas wichtiger als die Laufleistung, denn sie altert unabhängig vom äußeren Zustand des Fahrzeugs“, erklärt Weiss.
Auch die schnelle technische Entwicklung elektrischer Neuwagen erschwert die Vermarktung gebrauchter Elektroautos, so die Managementberatung Capgemini. „Der größte Unsicherheitsfaktor bei der Entwicklung der Restwerte ist das hohe Tempo der technischen Innovation. Es hat die Erwartungen der Kunden nach oben verschoben. Und es wird sich weiter beschleunigen, vor allem bei den Batteriekosten, den Reichweiten und der Schnellladefähigkeit“, erklärt Christian Hummel, Leiter des Automobilbereichs bei Capgemini. „Die neuen Lösungen, ob 800 Volt oder innovative Chemie, führen ja schon heute zu sehr hohen Laderaten.“
Entsprechend klein ist der Anteil E-Autos am Gebrauchtmarkt. Im ersten Halbjahr 2023 wechselten laut KBA-Statistik 46.585 gebrauchte E-Autos (BEV) ihren Besitzer. An den Gesamt-Umschreibungen gebrauchter Pkw (3,5 Millionen) ist das ein Anteil von nur 1,3 Prozent, berichtet auto motor und sport. Gleichzeitig wurden aber knapp 270.000 neue Elektroautos zugelassen, also sechsmal so viele wie gebrauchte Stromer. Bei den Verbrennern werden dagegen doppelt so viele Gebrauchte zugelassen wie Neuwagen.
Redakteur: Johannes Köbler
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