Die Internationale Martin Luther Stiftung (IMLS) ehrte im Rahmen der 16. LutherKonferenz mit den Genannten erstmals drei Luther-Rosen-Preisträger eines Teams.
Anlass der Ehrung ist das 20jährige Jubiläum des Films „Luther“ von Eric Till aus dem Jahr 2003, der noch heute als einer der kommerziell erfolgreichsten Filme in den USA gilt. Der Vorstandsvorsitzende der IMLS Dr. Thomas A. Seidel sagte dazu: „Mit diesem bemerkenswerten filmkünstlerischen Trio haben wir eine gute Wahl getroffen. Dank ihrer UnternehmerCourage konnte unter Beweis gestellt werden, dass Luther und sein Werk bis heute Menschen in aller Welt zum Nachdenken bewegen und begeistern kann.“
Benjamin Sadler verkörperte im Film die Rolle des engen Weggefährten Luthers, Georg Spalatin. Alexander Thies und Henriette Gotaut, Leiter der Filmproduktion NFP, Berlin, waren federführend an der Produktion des Filmes beteiligt.
„Der Kinostart von LUTHER feiert dieses Jahr sein 20jähriges Jubiläum – und noch immer habe ich diesen Film fest in Erinnerung.“ so Sadler. „Die Rolle des Spalatin zu spielen, war Ehre und Herausforderung zugleich für mich. Umso mehr freue ich mich heute zusammen mit Alexander Thies und Henriette Gotaut über diese wunderbare Auszeichnung.“
Die Laudatio auf die Preisträger hielt Dr. Christoph Palmer. Der ehemalige Staatsminister war bis 2022 auch Vorsitzender der Geschäftsführung der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e. V. Für ihn gehört Benjamin Sadler „[…] zu den überaus nachgefragten und vielseitigen Schauspielern des deutschsprachigen Films“.
Henriette Gotaut, heute in der Geschäftsleitung der NFP, betreute 2003 die Kino-Herausbringung des Films in Deutschland, später auch im Ausland. Sie ist laut Palmer seitdem „[…] ein zentraler Baustein für das auch christlich inspirierte Filmschaffen der NFP“.
„Alexander Thies möchte Geschichten erzählen, die fesseln und bewegen, erfreuen, aber auch im besten Sinne bilden“, so Laudator Palmer. Deshalb betrübe es ihn bis heute, insbesondere mit Blick auf den Symbolcharakter des 9. November 1989, „[…] dass er in Sendern, Kirchen, Politik und Filmförderungen wenige Partner für sein Projekt >Glaubenshelden in der DDR< fand.“ Er habe allerdings die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich couragierte Investoren für dieses zentrale geschichtspolitische Projekt finden werden.
In diesem Projekt „Glaube, Mut & Freiheit“ kommen in 40 persönlichen Zeitzeugen-Interviews prominente und unbekannte Frauen und Männer zu Wort, die als Christen in der DDR-Diktatur Widerstand geleistet haben und so zum Erfolg der Friedlichen Revolution von 1989 und zum Neuanfang im wiedervereinigten Deutschland beigetragen haben. Weitere Zeitzeugengespräche und filmische Projekte sind in Planung. Mehr unter: www.glaube-mut-freiheit-ddr.de
Die LutherKonferenz wurde zuvor mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Luther, Literatur und Leinwand. Die Bibel als Quelle künstlerischer Inspiration in der LEUCOREA eröffnet. Daran nahmen die Wartburg-Autoren Senthuran Varatharajah und Uwe Kolbe sowie Dr. Annette Weidhas, Verlagsleiterin der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig (EVA), teil. Die Festrede zum Thema der Konferenz hielt mit Dr. Sebastian Kleinschmidt der renommierte Essayist und ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift „Sinn und Form“.
Im Rahmen der LutherKonferenz 2023 wurde die Ausstellung der Wiedmann-Bibel eröffnet. Die Ausstellung wird noch bis zum Ende des Jahres 2023 im KUNST. Wittenberg in der Osthalle des Alten Rathauses in Wittenberg zu sehen sein.
Die Internationale Martin Luther Stiftung hat die LutherKonferenz 2023 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bibelgesellschaft ausgerichtet. Die Veranstaltung wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland gefördert.
Benjamin Sadler, geboren 1971 in Toronto, Kanada, zog mit seinen Eltern im Alter von 5 Jahren nach Deutschland. Sein Studium absolvierte er an der Royal Academy of Dramatic Art in London. 1994 begann seine Schauspielkarriere mit ersten Auftritten in der Fernsehserie Drei zum Verlieben. Nach zahlreichen Auftritten in bekannten Krimiserien folgten bald auch Rollen in Kinofilmen – häufig auch mit historisch-religiösem Bezug. So verkörperte er in der deutsch-italienischen Co-Produktion Maria Magdalena die Rolle von Johannes dem Täufer. 2002 war er in Die Bibel – Die Apokalypse zu sehen, ehe er 2003 u.a. an der Seite von Joseph Fiennes und Peter Ustinov in Luther als Spalatin auftrat.
Alexander Thies und Henriette Gotaut von NFP
Gemeinsam mit Stefan Thies und Clemens Schaeffer leiten Alexander Thies und Henriette Gotaut die Filmproduktionsfirma NFP.
NFP entwickelt, produziert und vermarktet Spielfilme, Serien, Dokumentar- und Animationsfilme sowie Multimedia- und Audio-Content. Das Familienunternehmen wurde 1956 von Franz Thies gegründet und hat heute Standorte in Berlin, Wiesbaden und Halle (Saale).
Neben Luther aus dem Jahr 2003 zählen zu den von NFP produzierten Filmen etwa Bonhoeffer – Die letzte Stufe (2000), Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika (2009) und Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner (2017). Aber auch bekannte TV-Serien wie Praxis Bülowbogen oder der Erzgebirgskrimi, das Zeitzeugen-Projekt Glaube, Mut & Freiheit und nicht zuletzt über 60.000 Spots der Mainzelmännchen stammen aus dem Hause NFP.
Alexander Thies war zudem auch von 2008 bis 2023 Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e. V und ist Vorstandsvorsitzender der International Academy of Media and Arts e.V. in Halle (Saale).
Die LutherRose wurde am 11. November 2023 im Rahmen der 16. LutherKonferenz zur Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft der IMLS überreicht. Der Preis wurde in diesem Jahr zum sechzehnten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger lauten: Dr. Heinz Horst Deichmann (2008), Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. h. c. Hans Peter Keitel (2009), Gabriela Grillo (2010), Dr. Dirk Ippen (2011), Jon Baumhauer (2012), Dr. Peter Gauweiler (2013), Dietrich Pestalozzi, Schweiz (2014), Ulla Unseld-Berkéwicz (2015), Niels Due Jensen, Dänemark (2016), Dr. Nicola Leibinger-Kammüller (2017), Kenneth Bengtsson, Schweden (2018), Dr. Friedhelm Loh (2019), Tandean Rustandy, Indonesien (2020), Prof. Dr. Wolfgang Huber (2021). Zuletzt wurde Margrethe Vestager mit der LutherRose 2022 ausgezeichnet.
Das Preissymbol bildet eine wertvolle Reproduktion eines Details des mittelalterlichen Glasfensters (um 1310) aus der Erfurter Augustinerkirche. Dieses Fenster stand dem Reformator Martin Luther während seiner Erfurter Zeit als Augustinermönch (1505-1511) buchstäblich täglich vor Augen und hat ihn zu seinem Familienwappen und Siegel inspiriert. Es stellt eine Rose zwischen zwei Löwen dar. Martin Luther nannte diese Rose „ein Merkzeichen meiner Theologie“ und versah sie mit einer meditativen Erläuterung. Fortan verwendete der Reformator sie als sein Briefsiegel. Seither wurde die Luther-Rose zu einem wichtigen Symbol des weltweiten evangelisch-lutherischen Christentums.
Die Internationale Martin Luther Stiftung wurde am 10. November 2007 in Wittenberg errichtet. Die Stiftung hat ihren Sitz in der Wartburgstadt Eisenach und ihre Geschäftsstelle im Evangelischen Augustinerkloster der Thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Sie will die Impulse der Reformation in einen Dialog zwischen Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik einbringen, um so zur Entwicklung einer verantwortungs-bereiten und leistungsstarken Wirtschaft und Bürgergesellschaft beizutragen. Sie fördert Personen, Gruppen, Ideen und Initiativen, die im Sinne der reformatorischen Tradition ein christliches Wertefundament und Berufsethos pflegen und ihre Talente für das Gemeinwohl einsetzen.
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