Gerade beim Thema Organspende wird wie bei keinem anderen Thema deutlich, wie sehr sich Leben und Tod bedingen. Der Medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation Dr. Axel Rahmel erklärte dazu, dass die Organspende nur in der engen und guten Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus funktionieren könne. „Organspende rettet Leben, aber ohne das Krankenhaus fehlt der erste Schritt. Kliniken sind die wichtigsten Partner, um die Organspende umzusetzen.“ Für Rahmel ist klar, dass im Krankenhaus bei jedem Patienten mit schwerer Hirnschädigung am Lebensende an das Thema Organspende gedacht werden muss. Wesentlich sei, dass das Bewusstsein für das Thema in der Gesellschaft aber auch in der Ärzteschaft vorhanden sei. Dieses Bewusstsein sei mindestens genauso wichtig wie politische Entscheidungen. „Eine Widerspruchslösung würde die Kultur der Organspende in Deutschland fördern. Sie würde das Denken an die Organspende zur Selbstverständlichkeit machen“, so Rahmel.
„Lassen Sie uns mehr über das Sterben sprechen“, erklärte DIVI-Generalsekretär Prof. Uwe Janssens zu Beginn seines Vortrags. Es sei eklatant, wie das Thema verdrängt wird. Das muss Bestandteil der Kultur der Gesellschaft sein. Für Janssen ist es ein Problem, dass die moderne Medizin die Grenzenlosigkeit des Lebens verspreche. „Das Sterben gehört aber zu unserem Leben. Es ist auch Aufgabe von Ärztinnen und Ärzten, diese Akzeptanz der Endlichkeit zu kommunizieren“, so der Mediziner.
Einen wichtigen Impuls gab der Vortrag von Prof. André Gries zur Notfallmedizin. Gries leitet die zentrale Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig. „Wir brauchen dringend eine Notfallreform, aber in den vergangenen Jahren haben wir immer das Thema aufgegriffen ohne weiterzukommen. Wir benötigen deswegen klare Vorgaben um eine effiziente, sichere und wirtschaftliche Notfallversorgung sicherzustellen.“ Für Gries ist klar, dass diese Reform sowohl den Rettungsdienst, die Leitstelle aber auch die Schnittstelle zwischen KV und Krankenhaus betreffen müsse . Gerade bei der KV müsse geklärt sein, was sie zu leisten hat. Gries betont: „Es muss standardisiert sein, wie Notfallversorgung abläuft. Unterschiede je nach personeller Besetzung sind nicht akzeptabel.“
Am dritten Tag des Krankenhaustages fand zudem ein wissenschaftliches Symposium in Kooperation mit dem German Medical Award statt. Dieses lieferte fachlichen Input für Medizinerinnen und Mediziner und damit auch Fortbildungspunkte.
Detaillierte Informationen zum Kongressprogramm und weitere Informationen finden Sie unter www.deutscher-krankenhaustag.de. Die kostenlosen Tickets für Besucher des 46. Deutschen Krankenhaustages sind über den Ticketshop der MEDICA erhältlich.
Der Deutsche Krankenhaustag ist eine wichtige berufsgruppenübergreifende Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Ausrichter ist die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK). Gesellschafter sind: die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD), der Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte e.V (VLK). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen in Deutschland (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in die Arbeit der GDK eingebunden.
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