Warenbörse für bioregionale Lebensmittel in Langenselbold

Am Donnerstag, den 09. November fand in Langenselbold die zweite hessenweite Warenbörse für bioregionale Lebensmittel statt. Bis in den Nachmittag präsentierten mehr als 20 Ausstellerbetriebe ihr Bio-Sortiment einem interessierten Fachpublikum aus Hofläden, dem Biohandel und dem Lebensmitteleinzelhandel.

Mehr regional und ökologisch erzeugte Lebensmittel über den Handel zu Verbraucherinnen und Verbrauchern bringen und die Wahrnehmung bioregionaler Lebensmittel bei der Kundschaft stärken – das waren die zentralen Anliegen der Bioregionalen Warenbörse. Als Fachmesse bot sie erzeugenden und verarbeitenden Betrieben eine geschützte Plattform, um ihre Erzeugnisse Vermarktenden vorzustellen und sich untereinander kennenzulernen. Die Bandbreite der regionalen Produkte war groß. Sie reichte von Honig über Molkereiprodukte aus Schafs- und Ziegenmilch bis hin zu Besonderheiten wie Hessisches Bio-Weiderind, Aronia- und Hanfprodukte. Vom Odenwald im Süden bis hinauf nach Fulda waren Betriebe aus nahezu ganz Hessen vertreten.

Auf dem Weg zu mehr bioregionalen Ladensortimenten

Mit der Bioregionalen Warenbörse will das Ökomodell-Land Hessen als Veranstalter auch die gegenseitige Vernetzung ermöglichen, Synergien nutzen und lokale Wertschöpfungsketten aufbauen – damit am Ende mehr bioregionale Lebensmittel zu den Kundinnen und Kunden gelangen. „Unser Ziel ist, regionale, nachhaltige und ökologische Produktionsverfahren in der Landwirtschaft zu fördern. Damit dies gelingt, braucht es ausreichend Verarbeitungsstrukturen, stabile Handelsbeziehungen und VerbraucherInnen, die diese Lebensmittel kaufen. Die heutige bioregionale Warenbörse präsentiert ein gutes Spektrum des Angebots, soll Motivation bieten und für diesbezügliche Kaufentscheidungen sensibilisieren“, so Annette Enders, Abteilungsleiterin „Landwirtschaft“ im Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz anlässlich der Eröffnung. Auch die Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin des Main-Kinzig-Kreises Susanne Simmler unterstrich die vielfältige Bedeutung der regionalen Wertschöpfungskette. So ist der Main-Kinzig-Kreis seit 2021 aktives Mitglied des Ökomodell-Landes Hessen und war mit sechs landwirtschaftlichen Betrieben auf der Fachmesse in Langenselbold vertreten. „Es ist für uns ein geeigneter Weg, um die wertvolle Arbeit unserer heimischen Erzeuger in den Mittelpunkt zu rücken und dabei für die Menschen begreifbar und direkt nutzbar zu machen“, erläuterte sie.

Fachforum: Von Bio-Märkten, -Wertschöpfungsräumen und -Pionieren

Das Fachforum ließ Menschen aus Forschung und Praxis zu Wort kommen. Diana Schaack, Marktanalystin Öko-Landbau bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft Bonn (AMI) stellte in ihrem Vortrag dar, dass der Bio-Markt gerade wieder aus der Delle kommt – in Deutschland mehr als in Hessen. Über das so wichtige Thema Wertschöpfung referierte Stefan Gothe. Als Mitgründer der Regionalwert AG Rheinland und Geschäftsführer der Regionalwert Impuls GmbH berichtete er über die Regionalwert-Idee und Bio-Wertschöpfungsräume – und wie man diese durch Vernetzung und Kooperationen von Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel gestaltet. Jonathan Mesecke schließlich kennt die Entwicklung der Bio-Branche wie kaum ein anderer und referierte hierzu. Der Geschäftsführer der Naturkost Elkershausen GmbH und Kind zweier echter Bio-Pioniere setzt mit seinem Handelsbetrieb ein Statement für eine von Konzernen unabhängige bäuerliche Landwirtschaft und für den inhabergeführten Einzelhandel.

Eine Plattform für mehr regional und ökologisch erzeugte Lebensmittel

Auch 2024 wird es wieder eine Bioregionale Warenbörse geben, um Bioregionalität weiter zu etablieren. Weitere Veranstaltungen des Ökomodell-Land Hessen sind regelmäßig abrufbar unter https://oekomodellland-hessen.de/ Das Ökomodell-Land Hessen steht für alle 13 Ökomodell-Regionen, die sich hessenweit mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gegründet haben und Projekte zur Ausweitung des Ökolandbaus und des Angebots von bioregionalen Lebensmitteln durchführen.

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