Praktikumsprämie zur Stärkung der Berufsorientierung

Die brandenburgischen Handwerkskammern unterstützen mit Nachdruck die Forderung der Nordkonferenz des Handwerks zur Einführung einer Praktikumsprämie zur Stärkung der Berufsorientierung auch im Land Brandenburg. Als Vorbild dient dabei das Bundesland Sachsen-Anhalt, das bereits im Jahr 2020 eine erfolgreiche Prämie für Praktika im Handwerk eingeführt hat.

Jugendliche ab 15 Jahren sollen eine Prämie erhalten, wenn sie sich in den Ferien freiwillig im Rahmen eines Praktikums beruflich orientieren. Die Praktikumsprämie soll sich auf 120 Euro für eine Praktikumsschnupperwoche im Handwerk belaufen und kann vier Mal pro Jahr in Anspruch genommen werden.

Wie dringlich eine solche Maßnahme ist, unterstreicht eine aktuelle Bertelsmann-Studie, die zeigt, dass über 2,6 Millionen junge Menschen in Deutschland keinen Berufsabschluss haben und 47.500 keinen Schulabschluss vorweisen können. Zudem fühlen sich zwei Drittel der Jugendlichen bislang nicht ausreichend beruflich orientiert.

Robert Wüst, Präsident des brandenburgischen Handwerkskammertages mahnt: „Trotz aller Lippenbekenntnisse erleben wir nach wie vor eine erhebliche Schieflage in unserem Bildungssystem zugunsten akademischer Laufbahnen. Hinzu kommt, dass es viel zu viele junge Menschen gibt, die orientierungslos sind und ihre Chancen und Möglichkeiten nicht erfahren. Wir können es uns als Gesellschaft und auch wirtschaftlich nicht leisten, auch nur einen einzigen jungen Menschen zu verlieren, weil unser Bildungssystem die jungen Menschen allein lässt. Die Praktikumsprämie hilft der Wirtschaft und jungen Menschen, schneller aufeinander zuzugehen und künftige Berufsbilder zu entdecken.“

Praktika sind für Schülerinnen und Schüler entscheidend bei der Berufswahl, da sie frühzeitige, praxisnahe Einblicke ermöglichen. Durch die Vielfalt der Erfahrungen erkennen Jugendliche ihre Interessen, bauen berufliche Fähigkeiten auf, ihre persönliche Entwicklung wird gefördert. Praktika erleichtern ihnen die Verbindung von Theorie und Praxis, den Aufbau von Soft Skills und den frühzeitigen Kontakt mit der praktischen Berufswelt. Diese Erfahrungen unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Selbstreflexion, um ihre beruflichen Ziele besser zu verstehen und gemeinsam mit ihren Eltern fundierte Entscheidungen für ihre Zukunft zu treffen.

Über den Handwerkskammertag Land Brandenburg

Der Handwerkskammertag Land Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 38.400 Handwerksbetrieben und ihren mehr als 157.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 17,9 Milliarden Euro erwirtschaften. In über 3.500 Ausbildungsbetrieben werden über 7.600 Auszubildende ausgebildet.

Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.

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Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk(BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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