Schweinswal-Populationen schrumpfen rapide
Nicht nur die Population in der zentralen Ostsee, die noch auf ca. 500 Tiere geschätzt wird, ist gefährdet. Neueste Studienergebnisse zeigen auch für die westliche Ostsee einen alarmierenden Rückgang von geschätzten 14.000 Tieren im Vergleich zu 40.000 im Jahr 2016. Für die Nordsee weisen aktuelle Erhebungen darauf hin, dass nachdem die Schweinswal-Population über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten geschrumpft ist, sich die Bestände auf einem niedrigen Niveau eingependelt haben.
„Obwohl Schweinswale in Deutschland unter strengem Schutz der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie stehen und gemäß Bundesnaturschutzgesetz einem Störungs-, Verletzungs- bzw. Tötungsverbot unterliegen, gehen ihre Populationszahlen aufgrund anthropogener Einflüsse in Ost- und Nordsee stetig zurück. Das ist eine direkte Folge einer verfehlten Meerespolitik!“, kritisiert Verena Platt-Till, Diplom-Biologin der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. „Die Schutzgebiete bestehen oftmals nur auf dem Papier“, kritisiert ebenfalls Katharina Weinberg (Fachbereichsleitung Naturschutz) von der Schutzstation Wattenmeer e.V., die bei der Erstellung der Fachbeiträge IV und V mitgewirkt hat.
Fachbeitragsreihe zeigt vielfältige Bedrohungslage auf
Die Fachbeitragsreihe zeigt für Nord- und Ostsee auf, unter welchem Druck die Meere und damit auch die Schweinswale durch die anthropogenen Einflüsse stehen. Es werden beginnend mit dem 29. November im wöchentlichen Rhythmus unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes relevante Problemfelder thematisiert:
FACHBEITRAG I
>>> Pinger, PAL und Co. – die Rettung des Schweinswals vor den tödlichen Stellnetzen in der Ostsee?
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FACHBEITRAG II
>>> Anthropogener Lärm in Nord- und Ostsee – große Gefahr für die Meeressäuger
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FACHBEITRAG III
>>> Wie der Mensch die marinen Ökosysteme an ihre Belastungsgrenze bringt – mit dem Hauptfokus auf dem Lebensraum der Schweinswale in Nord- und Ostsee
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FACHBEITRAG IV
Wirksame Schutzgebiete – die einzige Chance zur Erhaltung der Populationen
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FACHBEITRAG V
Deutschlands „Walschutzgebiet“ vor Sylt und Amrum – ein Erfolgsmodell zum Schutz des Schweinswals?
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GRD-Forderung: Wirksame Meeresschutzgebiete zur Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität
Die GRD fordert weiträumige und aktiv gemanagte Schutzgebiete in Nord- und Ostsee, die ihrem Namen gerecht werden. Die anthropogenen Störeinflüsse müssen minimiert werden. Weiterhin schließt sich die GRD den Forderungen anderer Umweltorganisationen an, mindestens 50 Prozent der Meeresschutzgebiete zu „Nullnutzungszonen“, also Zonen ohne jeglichen ökonomischen Einfluss, zu erklären.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.
2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.
Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.
Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
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