„Mit jedem Zehntelgrad Erderhitzung wächst der Handlungsbedarf im Gesundheitssektor“, betont Mogge. „Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue breiten sich in Regionen aus, in denen diese bislang nicht vorkamen. Überflutungen gefährden das Trinkwasser und zerstören Krankenhäuser und Gesundheitszentren. Dadurch verschlechtert sich die ohnehin schon kaum vorhandene gesundheitliche Versorgung vor allem von Frauen, Kindern und Menschen mit Behinderungen im globalen Süden. Hitzewellen und Dürren führen dazu, dass mehr Menschen chronisch hungern, unter- oder mangelernährt sind, mit gravierenden Folgen für ihre Gesundheit. Auch erhöht der Klimawandel das Pandemiepotential von neuen Viren und Bakterien. Die Lagerung und der Transport lebenswichtiger Impfstoffe und Medikamente werden durch höhere Temperaturen zusätzlich erschwert.“
„Besonders Länder mit niedrigem Einkommen fehlt es an Mitteln, um sich auf diese neuen Herausforderungen im Gesundheitssektor einzustellen“, so Mogge weiter. „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich in den Verhandlungen in Dubai für den Aus- und Aufbau klimaresilienter, inklusiver Gesundheitssysteme in Ländern mit niedrigem Einkommen stark zu machen. Alle Menschen – unabhängig von ihrem Einkommen – müssen Zugang zu Medikamenten, Impfstoffen, medizinisch-technischen Hilfsmitteln und Präventionsleistungen haben. Zugangsbarrieren aufgrund geistiger Eigentumsrechte, vor allem zu Arzneimitteln und weiteren medizinischen Produkten, müssen umgehend abgebaut werden.“
Die Schaffung einer allgemeinen, öffentlichen Gesundheitsversorgung ist aus Sicht von VENRO ein wesentlicher Bestandteil, damit alle Bevölkerungsgruppen auch unter den Bedingungen des Klimawandels Zugang zu sämtlichen notwendigen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsdiensten haben.
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