Beide Athleten zeigten beim diesjährigen BMW Berlin-Marathon ihre besten Leistungen. Amanal Petros (SCC Berlin) blieb als erster deutscher Marathonläufer unter 2:05 Stunden über 42,195 Kilometer. In 2:04:58 Stunden pulverisierte er seinen eigenen deutschen Rekord. Mit dieser Leistung und vier weiteren persönlichen Bestzeiten in sechs Rennen setzte sich der 28-Jährige im User-Votum deutlich gegen seine Marathon-Kollegen Richard Ringer (LC Rehlingen) und Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) durch. „Es freut mich sehr, megacool“, sagte der Deutsche Marathonrekordler über die Auszeichnung.
Für Domenika Mayer von der LG Telis Finanz Regensburg war das Votum Anerkennung für ihre beeindruckende Steigerung im Marathonlauf, die in der Abstimmung höher bewertet wurde als der Hallen-EM-Sieg von Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) über 3.000 Meter, die auf Rang zwei landete. Der dritte Platz ging an Fabienne Königstein (MTG Mannheim), wie Domenika Mayer Marathonläuferin und Mutter. Die 30-Jährige steigerte sich im April in Hamburg nur neun Monate nach der Geburt ihrer Tochter um 6:47 Minuten auf 2:25:48 Stunden und hat damit gute Aussichten auf Olympia 2024.
Auch Domenika Mayer gelang in Berlin ein Quantensprung, mit dem sie die Pole Position im Rennen um die Olympiatickets für Paris eroberte. In 2:23:47 Stunden ist die 33 Jahre alte Mutter von zwei Kindern seit dem Rennen Ende September die zweitschnellste deutsche Marathonläuferin überhaupt. Nur die deutsche Rekordhalterin Irina Mikitenko (2:19:19 h) war je schneller. „Diese Wertschätzung durch die laufen.de-User und die Laufveranstalter bedeutet mir unglaublich viel. Sie wird mich auch durch schwere Zeiten im Training tragen, die sicher wieder kommen werden“, sagte sie nach der Ehrung, die am Freitagabend im Rahmen einer stimmungsvollen Lauf-Gala auf Schloss Bensberg in Bergisch-Gladbach stattfand.
Organisiert wurde der Festabend von German Road Races (GRR), dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), laufen.de und dem TV Refrath als örtlichem Organisator des Königsforst-Marathons, der im kommenden Jahr Jubiläum feiert und zum 50. Mal ausgetragen wird.
Neben dem Läufer und der Läuferin des Jahres 2023 wurden bei dem von Ex-10.000-Meter-Europameister und laufen.de-Podcaster Jan Fitschen moderierten Event mit fast 100 geladenen Gästen aus der Laufevent-Szene noch weitere Preise in folgenden Kategorien vergeben: Der von DATEV unterstützte #gemeinsammehrbewegen-Preis für besonderes soziales Engagement im Laufen ging an das „Laufrudel #kommandofischfrikadelle“ um Initiator Christian Schlotfeldt aus Magdeburg, das in fantasievollen Kostümen laufend Spenden für die Kinderkrebshilfe sammelt.
Als Nachwuchsläufer des Jahres wurde Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) ausgezeichnet, der 20023 in 30:04 Minuten über zehn Kilometer der schnellste unter 18-Jährige in Europa war. Der 17-Jährige holte sich außerdem den U20-Gesamtsieg in der 2023 zum ersten Mal von DLV und GRR gemeinsam veranstalteten Laufserie R5K, zu der vier Fünf-Kilometerrennen auf der Straße gehörten. Zu Deutschlands Nachwuchsläuferin des Jahres wurde Kira Weis (KSG Gerlingen) gekürt, die Silber bei den U20-Europameisterschaften in Jerusalem (Israel) über 5.000 Meter gewann.
Der GRR-Preis fürs sportliche Lebenswerk ging an die ehemalige Weltklasseläuferin Sylvia Schenk, die 1972 bei Olympia in München über 800 Meter am Start war und sich danach als bedeutenden Sportpolitikerin für die Laufbewegung einsetzte. Als Nachwuchstrainer des Jahres zeichnete GRR Ralph Sagasser aus, der bei der schwäbischen KSG Gerlingen unter anderem das Talent von Kira Weis entdeckt hat und weiter als Coach fördert. Der GRR-Preis für Organisatoren von Laufveranstaltungen ging an den Post SV Tübingen für dessen itdesign-Nikolauslauf. Dieses Event würdigte mit Horst Milde der GRR-Ehrenvorsitzende und „Erfinder“ des Berlin-Marathon in einer stimmungsvollen Laudatio.
Insgesamt wurden bei den Abstimmungen, die vom DLV unterstützt wurden, mehr als 13.000 Stimmen für die verschiedenen Preisträger abgegeben.
Autor: Christian Ermert
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