Das Thema „Sport und Menschenrechte“ rückt zunehmend ins Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Seit 2021 kümmern sich DOSB und dsj verstärkt und systematisch um diese Thematik. So etablierte der DOSB einen kontinuierlichen Dialogprozess mit vielen Stakeholdern und Engagierten im Format des Runden Tisches “Sport und Menschenrechte”. Zudem nahm Anfang des Jahres 2023 der DOSB-Menschenrechtsbeirat seine Arbeit auf und finalisierte im Laufe des Jahres eine Menschrechts-Policy, die im November von DOSB-Präsidium und dsj-Vorstand beschlossen wurde. Diese Policy wurde nun im Rahmen des Berichtes des Menschenrechtsbeirates durch die Rede des Geschäftsführers des DOSB Menschenrechtsbeirates, Dr. Joachim Rücker den Delegierten auf der 20. DOSB-Mitgliederversammlung am 2. Dezember 2023 in Grundzügen vorgestellt.
Mit der Policy konkretisieren die dsj und der DOSB das in der DOSB-Satzung und der dsj-Jugendordnung verankerte Bekenntnis zur Achtung aller national und international anerkannten Menschen- und insbesondere auch Kinderrechte. Die Policy identifiziert zentrale Handlungsfelder und beschreibt die wesentlichen Ansätze, mit denen der die dsj und der DOSB ihrer Verantwortung nachkommen und legt interne Zuständigkeiten fest.
Dr. Joachim Rücker, Geschäftsführer DOSB-Menschenrechtsbeirat: „Wenn es um Menschenrechte geht, bringt der Sport Entscheidendes bereits mit: er setzt auf Gleichberechtigung, er integriert und er baut auf ethischen Prinzipien und dem Geist des Fairplay auf. Mit der neuen Policy wird deutlich, dass Menschenrechte als Grundlage und Klammer Gesellschaft, Politik und Sport im positiven Sinne verbinden können, bei aller notwendigen Autonomie des Sports.“
Zudem identifiziert die Policy auf der Grundlage der ausführlichen Risikoanalyse fünf Schwerpunkte der menschenrechtlichen Verantwortung:
- Schutz vor interpersonaler Gewalt
- Schutz vor Diskriminierung
- Schutz der Gesundheit und Sicherheit
- Schutz der Mitsprache- und Beteiligungsrechte insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen
- Schutz der Arbeitnehmer*innenrechte
Die Policy wurde unter Einbeziehung interner wie externer Stakeholder und Expert*innen und in Begleitung und Beratung durch das Centre for Sport and Human Rights (CSHR) entwickelt. Sie orientiert sich zur Wahrnehmung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht an den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UN-Leitprinzipien) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), das 2022 seine strategischen Rahmen für Menschenrechte beschlossen hat.
Damit ist der DOSB das erste NOK, das einen Prozess gemäß der UN-Leitprinzipien durchführt und eine Policy entwickelt hat, um selbst Impulse in die nationale Sportlandschaft zu senden. Darüber hinaus soll die Policy die Chancen, die für den Sport in der Achtung der Menschenrechte liegen, aufzeigen und ins Bewusstsein rücken. Hierbei geht es zum Beispiel darum, wie Kinder und Jugendliche im und durch Sport in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in ihren Mitsprache- und Beteiligungsrechten gestärkt werden können. Auf die Menschenrechts-Policy wird ein Aktionsplan mit Zielen und Maßnahmen folgen, die insbesondere auch den Zusammenhang mit verwandten Themen, wie zum Beispiel der Nachhaltigkeitsstrategie herstellen und eine positive „Kultur der Menschenrechte im Sport“ vertiefen sollen.
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