„Selbst wenn die vorliegenden Bestimmungen vollständig umgesetzt würden, wären Millionen Menschen im Globalen Süden immer noch mit Überschwemmungen, Bränden und Hungersnöten konfrontiert und stünden am Rande einer Klimakatastrophe“, sagt Sven Harmeling, Klimapolitischer Leiter von CARE International. „Die im Text betonte und wissenschaftlich untermauerte Dringlichkeit, die Emissionen global um mindestens 43 Prozent bis 2030 und um 65 Prozent bis 2035 zu reduzieren, kann nur durch einen schnellen und umfassenden Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erreicht werden. Alles andere wäre ein Verrat der wohlhabenden Länder und großer Emittenten am Rest der Welt.“
Eine deutliche Verpflichtung zum kompletten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bleibt in der Abschlusserklärung vor allem aufgrund des starken Widerstands von Ländern aus, deren Wirtschaft von der Förderung und vom Verkauf von Öl abhängt. Ein positives Signal ist dagegen, dass in der Erklärung die klare Notwendigkeit festgehalten wurde, Entwicklungsländer bei der Bewältigung des raschen Übergangs zu erneuerbaren Energiesystemen zu unterstützen. Hier mangelt es jedoch an klaren finanziellen Zusagen der Industrieländer. Auch dies muss deutlich nachgebessert werden.
"Die Industrieländer und damit auch Deutschland sind nun in der Pflicht, im kommenden Jahr zu berichten, wie sie die versprochene Verdoppelung der Anpassungsfinanzierung bis 2025 erreichen wollen. Bleiben die Zusagen hinter den Erwartungen zurück, werden sie weiter Vertrauen verspielen. Das neue Rahmenwerk zur globalen Klimaanpassung bietet eine wichtige Orientierung für alle Länder, was die künftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Wasser, Nahrung, aber auch dem Schutz von Ökosystemen sind. Die Verankerung dieser Themen auf der Agenda der UN-Klimarahmenkonvention stellt sicher, dass auch deren Umsetzung kontinuierlich beobachtet wird. CARE begrüßt insbesondere die klaren Aussagen, dass Anpassungsmaßnahmen geschlechtergerecht sein sollen“, sagt Harmeling weiter.
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