Den Zusatzbeitrag passt die Kasse ab dem 1. Januar 2024 auf 1,7 Prozent an. Damit entspricht er dem politisch festgelegten durchschnittlichen Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das kommende Jahr. „Unsere Aufgabe ist es, die gesundheitspolitischen Entscheidungen und die medizinische Entwicklung in realistischen Krankenversicherungsbeiträgen abzubilden“, erläutert Hans Peter Wollseifer, Verwaltungsratsvorsitzender der IKK classic.
Vor dem Hintergrund ungeklärter Reformvorhaben in der medizinischen Versorgung, einer fehlenden GKV-Finanzreform und eines ungeklärten Bundeshaushalts seien aber viele Finanzierungsfragen offen und erschwerten die Planungen. „Die Politik muss für Klarheit sorgen und ein Konzept für ein zukunftsfähiges Sozialsystem vorlegen – ohne, dass die Beiträge aus den Rudern laufen“, so Wollseifer. Die Höhe der Zusatzbeiträge seien weniger Ausdruck der Leistungsfähigkeit und Effizienz einer Kasse, sondern zeigten vielmehr die Versäumnisse der bisherigen Gesundheitspolitik auf.
Der Verwaltungsrat verabschiedete auf seiner Sitzung eine Resolution, in der er eine Finanz- und Strukturreform im Gesundheitswesen fordert. Darin heißt es unter anderem: „Die erneute Belastung der Versicherten und Arbeitgeber ist aus Sicht des Verwaltungsrates der IKK classic nicht akzeptabel, weil die GKV weiterhin versicherungsfremde Leistungen im Auftrag des Staates erbringt. Deren Kosten dürfen nicht von der Versichertengemeinschaft sowie den Arbeitgebern getragen werden.”
Auch Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic, fordert den Gesetzgeber zu Reformen auf. „Es kann keine dauerhafte Lösung sein, dass Versicherte und Arbeitgeber durch Beitragserhöhungen Jahr für Jahr für die Unterfinanzierung sowie die strukturellen Defizite des Gesundheitssystems aufkommen müssen. Wir brauchen endlich einen konkreten Fahrplan, mit verbindlichen Aussagen zu einer nachhaltigen und fairen GKV-Finanzierung.“
Die Bundesregierung habe bislang auch Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag nicht umgesetzt, wie etwa die Übernahme kostendeckender Krankenkassenbeiträge für Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger durch den Bund sowie die Anpassung und Dynamisierung des Bundeszuschusses für versicherungsfremde Leistungen. „Darüber hinaus liegen der Politik viele kurzfristig umsetzbare Vorschläge vor, wie das GKV-System entlastet werden könnte“, sagt Hippler weiter.
Die Schritte zur weiteren Digitalisierung des Gesundheitswesens begrüßt der Verwaltungsrat der IKK classic. Die Einführungen der elektronischen Patientenakte oder etwa des E-Rezepts hat die Politik nun endlich umgesetzt. „Digitalisierung und Entbürokratisierung tragen nicht nur zur Kosteneffizienz bei. Sie bringen auch zahlreiche praktische Vorteile für Versicherte und Arbeitgeber“, so Wollseifer.
Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 12 Milliarden Euro.
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