Die Auszubildenden lernen vielfältigere Aufgabenbereiche der Pflege kennen und gewinnen einen breiteren Überblick über ihr Berufsfeld als bisher. Schon in der Ausbildung eröffnen sich gute Optionen, mehr interessante Tätigkeitsfelder zu entdecken und die eigenen beruflichen Interessen weiterzuentwickeln. Für ihren Berufseinstieg haben die Absolvent:innen damit bessere Chancen, einen ihren Fähigkeiten und Neigungen passenden Arbeitsplatz zu wählen. Zudem bieten sich im Lauf des Berufslebens wesentlich bessere Karriereoptionen: Generalistisch ausgebildete Pflegefachpersonen sind kompetent – d.h. befähigt und berechtigt – in Krankenhäusern, in der stationären und der ambulanten Pflege sowie in weiteren Gebieten zu arbeiten. In andere Bereiche der professionellen Pflege zu wechseln, gestaltet sich dadurch wesentlich einfacher als bisher bzw. wird in vielen Fällen überhaupt erst möglich.
Damit ist die generalistische dreijährige Fachausbildung auch anschlussfähig an benachbarte Bildungswege: Der Durchstieg in das Pflegestudium wird erleichtert, da die Studiengänge nach dem Pflegeberufegesetz aus guten fachlichen Gründen ausschließlich generalistisch ausgerichtet sind. Derzeit wird zudem eine bundesweit anerkannte Pflegefachassistenz-Ausbildung auf den Weg gebracht. Diese wird generalistisch ausgestaltet werden und geeigneten Absolvent:innen damit erstmals eine echte Chance bieten, sich auf einem verkürzten Bildungsweg zur Pflegefachperson weiterzuqualifizieren.
Mit diesem generalistischen Dreiklang aus Fachassistenz-, dreijähriger Fachausbildung und Pflegestudium bieten sich allen interessierten und geeigneten Menschen passende Ausbildungsmöglichkeiten und wesentlich attraktivere Karriereoptionen in der Pflege als bisher. Die Berufsforschung zeigt, dass die Aussicht auf berufliche Weiterentwicklung eine zentrale Rolle bei der Berufswahl spielt. In dieser Hinsicht ist eine generalistische Qualifikation den althergebrachten Ausbildungen weit überlegen. Sie kann wesentlich dazu beitragen, engagierte Pflegende über ihr gesamtes Arbeitsleben im Beruf zu halten und die Versorgungssituation zu stabilisieren.
Nicht zuletzt spielen in diesem Zusammenhang auch ethische Aspekte eine Rolle, wie BLGS-Vorsitzender Carsten Drude betont: „Auszubildende und beruflich Pflegende sind keine bloßen Arbeits“kräfte“, die nur in ausreichender Zahl, möglichst schnell und passgenau auf einen speziellen Betriebszweck ausgerichtet, produziert werden müssen. Es sind Menschen mit individuellen Biografien, sich weiter entwickelnden Lebenssituationen und Bedürfnissen. Die generalistischen Ausbildungen tragen diesem Umstand wie dargelegt Rechnung. Die Arbeitgeber sind herausgefordert, ihrerseits gute Rahmenbedingungen für eine professionelle Pflegearbeit zu schaffen.
Mit der aktuellen Verkündung des Pflegestudiumsstärkungsgesetzes und der Aussicht auf eine bundesweit einheitliche generalistische Fachassistenzausbildung wurden 2023 weitere Impulse für eine Stärkung der Generalistik gesetzt. 2024 müssen wir die Entwicklung eines passfähigen Weiterbildungssystems für die darauf aufbauenden Spezialisierungen voranbringen. Wir freuen uns darauf und stehen mit unserer Expertise gern zur Verfügung!“
Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) e.V. vertritt die Interessen der Lehrenden und der Bildungseinrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen. Er ist Ansprechpartner in allen Bildungsangelegenheiten der Gesundheits- und Sozialberufe im Bereich der theoretischen und der praktischen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der BLGS engagiert sich in fachlichen, pädagogisch-didaktischen Feldern, in der Mitgestaltung bildungspolitischer Prozesse sowie in der Bildungsentwicklung und im Bildungsmanagement.
Der BLGS ist Ratsmitglied im Deutschen Pflegerat (DPR).
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