Zum Übergabe-Event in der Klinik wurden die Gäste vom Kaufmännischen Geschäftsführer Markus Heming begrüßt, an dessen Worte DRK-Präsident Heribert Rech anknüpfte: „Wir sind unheimlich stolz auf den Kindernotarztwagen und die ehrenamtliche Leistung dahinter.“ Als einer der Initiatoren berichtete Dr. Matthias Kuch von der Sinnhaftigkeit, den Anfängen und der Entwicklung der Kooperation. Tatsache ist bis heute, dass selbst erfahrene Notärzte die Kindernotfälle als herausforderndstes Szenario angeben. Dies liegt vielfach an der fehlenden Routine, da solche Einsätze rechnerisch nur alle sechs bis acht Wochen vorkommen. Aber Kuch betont, dass Kindern einfach eine besondere Verantwortung zukommen muss, sie sind unser aller Zukunft und haben die bestmögliche Versorgung verdient.
Die Herausforderung ihrer Notfallversorgung liegt schon in der physiologischen Natur, ein paar Beispiele: der kleine Körper hat spezielle Bedürfnisse, die Medikamenten-Dosis variiert stark, die Vital-Parameter haben andere Normwerte. Wichtig ist auch, dass der kleine Patient Vertrauen gewinnt, hier müssen die Fachkräfte oft einfühlsam Überzeugungsarbeit leisten. Hier spielt die Routine eine große Rolle, um schnell und adäquat Hilfe zu leisten. Die vier wichtigsten Indikationen für einen Kindernotarztwagen-Einsatz sind: Der Notarzt vor Ort fordert Hilfe der Spezialisten an, es droht eine (Früh-)Geburt bzw. komplizierte Hausgeburt, ein Herz-Kreislaufstillstand oder ein Polytrauma liegen vor. Seit knapp über 20 Jahren erfolgt nun die Alarmierung über die 112 und dennoch ist der Einsatzdienst für die Ärzte und Pflegepersonal ehrenamtlich, weil diese Initiative über dem Standard liegt.
Das rollende Fachpersonal ist nun mit einem Mercedes Vito aus dem aktuellen Standard der Notarzteinsatzfahrzeuge unterwegs. Ein Notarzt-Einsatzfahrzeug (KFZ + Grundausstattung) schlägt mit nahezu 200.000 Euro zu Buche. Setzt man dies in Relation zu den Einsatzzahlen mit durchschnittlich 170 Kindernotfällen pro Jahr, ist das eine bemerkenswerte Investition. Überwältigend ist dann die Tatsache, dass alles durch Spenden finanziert wird. Hier haben sich viele Freundschaften gefunden, z.B. mit Förderer Rainer Scharinger oder Spendenläufer Oliver Hölzer. Damit gehört dem unermüdlichen Team von Förderern, Spendern, Ärzten, Pflegepersonal, dem Klinikum Karlsruhe und dem DRK-Kreisverband Karlsruhe das Schlusswort: Danke für die wertvolle Unterstützung! Der Karlsruher Kindernotarztwagen ist, und bleibt hoffentlich weiterhin, eine wahre Erfolgsgeschichte.
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