DAME 2023 geht an crossmediale Datenanalyse „Der Rohstoff der KI sind wir.“

Der Beitrag „Der Rohstoff der KI sind wir“ von Katharina Brunner und Elisa Harlan hat den Datenschutz Medienpreis 2023 des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. gewonnen. Die mit 3.000 Euro dotierte Hauptauszeichnung zeige eindringlich, dass letztendlich jedes Bild im Netz zweckentfremdet und für das Training von künstlicher Intelligenz genutzt werden kann, befand die Jury. Den mit 1.500 Euro dotierte Preis in der Kategorie Jugend ging an den Selbstversuch „Enkeltrick 2.0 – Betrug mit KI“ von Helene Reiner, Lenja Hülsmann, Marco Lehner und Bianca Taube. In der Kategorie Print gewann der Beitrag „Im Spinnennetz“ von Holger Fröhlich für das Wirtschaftsmagazin „brand eins“. 

Der BvD verlieh den Datenschutz Medienpreis DAME zum mittlerweile siebten Mal. Die eingereichten Beiträge zeigten eindringlich die Chancen und Risiken der digitalen Transformation, sagte Dr. Christoph Bausewein, Geschäftsführer des gemeinnützigen Unternehmens privacy4people, das für den BvD die Preise vergibt. Und sie zeigten, wie vor allem junge Autorinnen und Autoren das Thema Datenschutz verständlich und eindrücklich für eine junge Zielgruppe aufbereiten könnten.

Für ihren Beitrag „Der Rohstoff der KI sind wir“ für den Bayerischen Runfunk (BR) untersuchten Brunner und Harlan den größten zugänglichen KI-Trainingssatz, der aus fast sechs Milliarden Verweisen und Bildbeschreibungen besteht, darunter viele sensible und private Informationen wie Nacktfotos, Bankdaten und Angaben, wo ein Foto aufgenommen wurde. „Alles was im Netz landet, kann auch als Trainingsdaten von KI genutzt werden“, sagte Elisa Harlan bei der Preisverleihung. Und Katharina Brunner ergänzte, dass KI-Milliarden von Bildern aus dem Internet zum Training benutze, habe sie nicht überrascht, wohl aber, dass die von Crawlern gesammelten Daten an einem Ort heruntergeladen werden könnten. 

In dem für Instagram produzierten BR-Beitrag „Enkeltrick 2.0“ nutzten Helene Reiner und Lenja Hülsmann Sprachschnippsel aus dem Internet, um im Selbstversuch Reiners Eltern zur Überweisung von Geld zu bewegen. Die von der KI reproduzierte Stimme Reiners klang dabei täuschend echt. Auf das Thema wurden die beiden Journalistinnen über Userkommentare auf Instagram aufmerksam, die von ähnlichen Fällen aus den USA berichteten, wie Lenja Hülsmann sagte. Dabei benötige die KI nicht viel, um die Stimme eines Menschen zu imitieren, fügte Helene Reiner hinzu. Jurymitglied Erik Hohenadel unterstrich, der Beitrag belege auf ungewöhnliche Art und Weise, wie KI für Betrügereien missbraucht werden könne. 

Für den ebenfalls mit 1.500 Euro dotierte Print-Beitrag „Im Spinnennetz“ untersuchte Autor Holger Fröhlich die Arbeitsweise von AdTech-Unternehmen, die personalisierte Werbung im Internet ausspielen. Fröhlich, der selbst nicht bei der Preisverleihung dabei sein konnte, zeige „in extremer Weise, was mit Technik im Werbemarkt geht“, sagte Stiftung-Datenschutz-Vorstand und Jury-Mitglied Frederick Richter, der für Fröhlich den Preis entgegennahm.

Die Ausschreibung zum Datenschutz Medienpreis 2024 startet in Kürze. Interessierte finden die Bewerbungsunterlagen auf bvdnet.de/datenschutzmedienpreis/. Alle Beiträge können dort ebenfalls angesehen werden. 
 
Die Auszeichnung wird unterstützt von der DATEV-Stiftung Zukunft, der Stiftung Datenschutz und dem Deutschen Spendenrat. Partner ist außerdem die EU-Initiative klicksafe für mehr Sicherheit im Netz. 

Die Jury für den Datenschutz Medienpreis 2023: 

Eric Hohenadelklicksafe-Jugendjuror
Stefanie Rack, Päd. Referentin klicksafeMedienanstalt Rheinland-Pfalz
Frederick Richter, Vorstand Stiftung Datenschutz
Dr. Christoph Bausewein, Vorstandsmitglied des BvD und Geschäftsführer von privacy4people
Lars Kolan, Geschäftsstellenleiter Deutscher Spendenrat
Tobias Meisel, Referent der DATEV-Stiftung Zukunft
Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen a. D.
Marion ZinkelerVorstand Verbraucherzentrale Bayern

Über den Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V.

Der BvD: Der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung ist der BvD der älteste Berufsverband für betriebliche und behördliche Datenschutzbeauftragte und -berater. Die satzungsgemäße Aufgabe des BvD ist, die Interessen der betrieblichen und behördlichen Datenschutzbeauftragten im Sinne einer dem Stand der Technik angemessenen Realisierung von Datenschutz und Datensicherheit zu fördern. Die rund 2.000 Mitglieder des BvD betreuen als betriebliche und behördliche Datenschutzbeauftragte mehrere zehntausend Unternehmen, Behörden und Institutionen und sind die direkten Ansprechpartner für datenschutzrechtliche Belange die Organisationen betreffend. Alle Vorstände, alle Leiter von Arbeitskreisen, Ausschüssen und Regionalgruppen des BvD bringen ihre praktische Erfahrung unentgeltlich in die Verbandsarbeit ein. Mit der Gründung des Europäischen Dachverbandes EFDPO hat der BvD zuletzt die Weichen für verstärkte Vernetzung und Kommunikation auf EU-Ebene gestellt.

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