Dachzelte im Test: Klarer Sieger, aber kein Verlierer

Berühmt war das Dachzelt des Trabbi in der DDR: Es bot die Möglichkeit, auch im Urlaub unabhängig übernachten zu können. Dachzelte, die ein Auto in ein kleines Wohnmobil verwandeln, gibt es immer noch und haben sich enorm weiterentwickelt. auto motor und sport hat sieben Dachzelte mit Hartschale zu Preisen zwischen 2000 und 4800 Euro getestet, die auf Querträgern am Autodach montiert werden. Fazit: Keines der Dachzelte hat enttäuscht, alle sind grundsätzlich zu empfehlen. Allerdings erfüllen sie unterschiedliche Bedürfnisse und unterscheiden sich besonders bei Gewicht und Ausstattung.

Beim Kauf eines Dachzeltes muss man neben der zulässigen Dachlast des Fahrzeugs auf passende Dachträger achten. Denn die Befestigungssysteme der Dachzelte sind nicht einheitlich und variieren bei der Passform. Unterschiedlich schnell lassen sich die Zelte am Träger befestigen. Das kann wenige Minuten oder auch eine halbe Stunde dauern. Einfach ist aber bei allen Modellen das Aufklappen des Zeltes. Unterschiede gibt es bei der Zeltgröße, beim Wetterschutz an den Eingängen, beim Gewicht der Hartschalen aus Aluminium oder GFK, der Qualität der Matratzen und den mitgelieferten Leitern.

Testsieger ist das vergleichsweise günstige Hubzelt Themis des österreichischen Herstellers Horntools (2890 €). Dank der leichten GFK-Schale wiegt das Zelt nur 67 kg. Es überzeugt durch gute Ausstattung, Funktionalität und Verarbeitung. Es bietet zwei Eingänge und vier Fenster mit komplett zu öffnendem Fliegenschutz. Neben der sehr guten Raumhöhe fällt der wirksame Wetterschutz an den Einstiegen auf. Zur Ausstattung gehören Ablagetaschen, eine robuste Teleskopleiter und eine komfortable Matratze. Auf den Plätzen 2 bis 6 folgen mit dem Testurteil „gut“ und nur geringen Punktabständen fünf Zelte: die Alu-Kraftkiste von Naturbummler (Rang 2, 2490 €), das Sonora 145 von Ocean Cross (2, 2049 €), das sehr teure Air-Sky 360 Medium X-Long von Autohome (4, 4779 €), das Zelt Basin von Thule (5, 3000 €) und das Cumaru Light 127 Eco von Vickywood (6, 2999 €).

Die Kraftkiste von Naturbummler ist dank ihrer Aluschale sehr robust und bietet mit dem vorinstallierten Dachträger die Möglichkeit, eine Transportbox mitzunehmen. Allerdings ist das Zelt mit 87 kg relativ schwer. Das drittplatzierte Sonora ist das günstigste Zelt im Test, ist trotzdem gut verarbeitet, bietet besonders viel Platz und ist mit 65 kg sehr leicht. Das Air-Sky von Autohome bietet eine Menge Besonderheiten, etwa die Kurbelmechanik, mit der man die Dachschale einfach hochkurbelt, und das ausstellbare Dachfenster, das für viel Licht und gute Belüftung sorgt. Minuspunkte sind der fehlende Wetterschutz an den Einstiegen und der hohe Preis. Das Thule auf Rang 5 lässt sich am schnellsten am Dachträger montieren, könnte aber mehr Raumhöhe und mehr Fenster gebrauchen. Mit einem völlig anderen Konzept überzeugt Vickywood: Das Aufstellzelt ist dank außenliegender Gasdruckaufsteller innen frei von Mechanik. Das Raumgefühl ist großzügig, die LED-Innenbeleuchtung angenehm, nur der Wetterschutz lässt an den seitlichen Einstiegen zu wünschen übrig.

Das Evasion M von James Baroud landet auf dem letzten Platz mit dem Urteil befriedigend. Es ist mit 62 kg am leichtesten, ist schnell montiert und hat große Fenster. Bei Verarbeitung und Größe der Liegefläche kann das Zelt allerdings nicht ganz mithalten. Ein Wetterschutz ist trotz des zweithöchsten Preises von 3480 € nicht serienmäßig.

Redakteure: Thomas Gerhardt, Jens Dralle

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