Im Vorläuferprojekt „3S“ wurde die industrielle Einsatzreife für ein 20.000 A-System in der Chlorelektrolyse der BASF nachgewiesen. Das Ziel von Demo200 war die Anhebung des Stroms auf den Betriebsstrom der Trimet-Aluminiumhütte von 180.000 A oder darüber.
Supraleiter sind Materialien, die Elektrizität ohne Widerstand und elektrische Verluste leiten, sobald sie auf Betriebstemperatur abgekühlt sind. In diesem Projekt kamen keramische Hochtemperatursupraleiter der Firma Theva zum Einsatz, die bei verdampfendem Stickstoff von 77 Kelvin (ca. -196 °C) betrieben wurden.
Innovative Stromzuführung für die Aluminiumproduktion
Ende Juli wurde der Demonstrator der neu entwickelten, supraleitenden Stromschiene an das Trimet-Aluminiumwerk in Voerde (NRW) geliefert. In dieser Anlage wird aus dem Rohstoff Aluminiumoxid („Tonerde“) mittels eines elektrochemischen Verfahrens mit hoher Stromstärke („Elektrolyse-Prozess“) Aluminium hergestellt.
Der Demonstrator besteht aus zwei Stromzuführungen und der dazwischenliegenden supraleitenden Stromschiene, die mit einem Durchmesser von unter 30 cm außerordentlich kompakt ist. „Der Betrieb der Stromzuführung mit der supraleitenden Stromschiene ist ein echter Meilenstein“, erklärt Projektleiter Dr. Wolfgang Reiser von VESC. „Wir haben nicht nur einen Strom von 180.000 A erreicht, sondern konnten sogar in Grenzwerttests auf 190.000 A erhöhen – ein bisher weltweit einzigartiger Erfolg in der angewandten Supraleitung.“
Weichenstellung für zukünftige Anwendungen
Im Anschluss an das Demo200-Projekt soll das supraleitende Stromschienensystem in einem noch größeren Maßstab eingesetzt werden. Ein entsprechendes Nachfolgeprojekt mit dem Namen „SuprAl“ ist bereits in Planung. Im Rahmen dieses Projekts soll eine 600 m lange supraleitende Stromschiene parallel zu einer bereits existierenden Aluminiumschiene verlegt werden, so dass die derzeit noch anfallenden Leitungsverluste um ca. 90% reduziert werden können.
Zukunftsweisende Perspektiven für die Industrie
Der Einsatz von Supraleitern für solch hohe Ströme eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz dieser Technologie in verschiedenen Hochstromanwendungen – von der Metallproduktion bis hin zur Energieübertragung. „Wir sehen in Supraleitern das Potenzial, große Energiemengen, ohne die Nachteile der konventionellen Leiter, zu übertragen“, so Dr. Reiser weiter.
Weitere Informationen zu Supraleitern und ihren Anwendungsmöglichkeiten finden Sie auf den Webseiten, www.vesc-superbar.de, www.demo200.de und www.ivsupra.de.
Die 2013 gegründete Vision Electric Super Conductors GmbH (VESC), Kaiserslautern, entwickelt
supraleitende Stromschienensysteme für den Transport großer Strommengen auf niedrigem
Spannungsniveau. Unsere Vision ist es, mit supraleitenden Stromtransportsystemen, die
Elektrifizierung der Welt auf ein höheres und effizienteres Niveau zu heben. Supraleiter tragen
durch ihre Effizienz zu einer nachhaltigen Umwelt für uns und die folgenden Generationen bei.
VESC Produkte ergänzen die konventionelle Hochstromschienentechnologie. VESC konzentriert
sich auf Anwendungsprojekte, die im Hinblick auf Energieeffizienz , Bauaufwand und
Personenschutz besondere Anforderungen an Stromschienensysteme stellen. Der
Unternehmensgründer, Dr. Wolfgang Reiser, gehört zu den anerkannten Experten für Hoch-
stromversorgungssysteme mit globaler Projekterfahrung und war Gründer und Miteigentümer
der Technologieunternehmen für Hochstromanwendungen, der Vision Electric GmbH und der
EMS Elektro Metall Schwanenmühle GmbH.
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