Große Ideen – Riesige Auswirkungen auf das Triebwerksgewicht

Mit dem diesjährigen Rolls-Royce Innovation Award wurde eine wegweisende Technologie für ihr Potenzial ausgezeichnet, die Triebwerksentwicklung durch innovative Leichtbaulösungen maßgeblich voranzutreiben. Die Technologie, gefördert im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo V) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), ist ein Ergebnis des Vorhabens „Digitale synchronisierte Entwicklungsarchitektur für den Produktentstehungsprozess – PEP4.0“, in dem das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden in Zusammenarbeit mit Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG und der CTC GmbH neue Methoden zur Verbesserung der Entwurfsprozesse komplexer Leichtbaustrukturen am Beispiel eines Triebwerksgehäuses der nächsten Generation erforscht haben.

Das Hauptziel des Projekts bestand in der Erforschung von Technologien für hybride Strukturen aus Metall/Faser-Kunststoff-Verbunden und in der Steigerung der Effizienz im Entwicklungsprozess durch die Verkürzung der Entwicklungszeit und einer Minimierung potentieller Risiken. Erreicht wurde dies durch einen digital vernetzten Produktentwicklungsprozess (PEP4.0), der Methoden, Modelle und Daten (MMD) aus verschiedenen Disziplinen – Konstruktion, Analyse und Fertigung – in einen einheitlichen Entwicklungsrahmen integriert. Dieses Konzept ermöglicht eine nahtlose Datenverarbeitung und -analyse, welche virtuelle und reale Entwicklungselemente miteinander verknüpft.

Die mit dem Rolls-Royce-Innovationspreis ausgezeichnete Technologie ermöglicht wesentliche Fortschritte in der Entwicklung von leichten Triebwerkskomponenten. Durch den Einsatz hybrider Werkstofftechnologien und eines digitalen Produktentstehungsprozesses setzt das Projekt neue Maßstäbe bei der Entwicklungsgeschwindigkeit und Struktureffizienz. Innerhalb der Projektlaufzeit konnte, ausgehend vom Konzept (TRL 1) der Nachweis der Funktionsfähigkeit in Laborumgebung erbracht werden (TRL4). Der erste Platz in der Kategorie „Innovation“ ergänzt den zweiten Platz in der Kategorie „Patente“ aus dem Jahr 2023.

Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung von Spitzeninnovationen im Ingenieurwesen und das Streben nach nachhaltigeren und leistungsfähigeren Lösungen in der Luft- und Raumfahrt und anderen Branchen.
Wir gratulieren den Preisträgern und freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG und CTC GmbH!

Über Technische Universität Dresden – Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik

Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) ist eine Forschungseinrichtung der Fakultät Maschinenwesen und der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der Technischen Universität Dresden. Auf dem Gebiet des ressourcenschonenden Leichtbaus hoher Material- und Energieeffizienz führen rund 240 Mitarbeiter:innen umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durch. Die Arbeit am ILK ist geprägt vom Dresdner Modell des funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design und basiert auf einem werkstoff- und produktübergreifenden Ansatz. Die Wissenschaftler:innen des ILK betrachten bei der Entwicklung neuer Konzepte, Prozesse und Produkte die gesamte Entwicklungskette: Werkstoff – Konstruktion – Simulation – Fertigung – Prototypentests – Qualitätssicherung – Kosten. Indem sie sich dabei am Konzept des Neutralleichtbaus orientieren, werden neben den klassischen, technischen und ökonomischen Aspekten auch die ökologischen Parameter sowie Fragestellungen unserer globalisierten Gesellschaft auf jeder Stufe dieser Kette integriert. Geleitet wird das ILK von Prof. Dr.-Ing. habil. Maik Gude (Professur für Leichtbaudesign und Strukturbewertung, Vorstandsmitglied) und Prof. Dr.-Ing Niels Modler (Professur für Funktionsintegrativen Leichtbau, Vorstandsmitglied/Sprecher des Vorstandes).

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