Abzüge gibt es für die Bedienung. Auch im Plaidt verzichtet Tesla komplett auf Hebel und lässt die meisten Funktionen per Touchscreen steuern. Das ist nicht immer komfortabel. Die Gangwahl wird per Schieber auf dem Touchscreen bedient. Für viele Funktionen wie das Einstellen der Spiegel und der Lenksäule muss man den Bildschirm berühren und Lenkradwalzen nutzen. Diese sind billig und fummelig. Selbst das Handschuhfach lässt sich nur über den Touchscreen öffnen. Die Blinkertasten im Lenkrad lassen sich schlecht bedienen, in einem Kreisverkehr ist das praktisch unmöglich.
Die Verarbeitung ist routiniert, mit allerdings teils einfachen Kunststoffen. Die Sitze haben mit Blick auf die enormen Beschleunigungskräfte einen nur mäßigen Seitenhalt. Enttäuschend für ein Auto, das 107.000 Euro in der Basisausstattung kostet, sind die Orangenhäute im Lack und die labbrigen Kotflügelverkleidungen.
Wichtig bei einem so leistungsstarken Auto ist die Ladeleistung. Von der maximalen Ladeleistung, die Tesla mit 250 kW angibt, schafft der Plaid im Test maximal 217 kW. Für das Aufladen von 10 auf 80 Prozent braucht der Tesla 29 Minuten, die Ladeleistung liegt im Schnitt bei 155 kW. Zum Vergleich: Der Porsche Taycan braucht dafür nur 18 Minuten dank einer deutlich höheren durchschnittlichen Ladeleistung von 262 kW.
Beim Fahrkomfort ist der Plaid handfest: Das Fahrerlebnis ist druckvoll und wuchtig, die Lenkung dabei etwas unruhig und mäßig präzise. Wer den Plaid ans Limit steuert, hört rasch die Ventilatoren, die die Hitzeentwicklung bekämpfen. Die serienmäßige Stahlbremse verzögert ausreichend, allerdings sollten Schnellfahrer dennoch zu den optionalen Carbon-Keramik-Scheiben greifen. Sie dürften temperaturresistenter bleiben, zudem verzichtet Tesla dann auf die 280-km/h-Begrenzung und lässt volle 322 km/h Topspeed zu.
Mit 620 von 1000 möglichen Punkten erreicht das Model S Plaidt einen Spitzenplatz, gleichauf mit Topmodellen wie Audi S6 TDI Quattro, Mercedes-AMG EQE 53 4Matic+, Porsche Taycan GTS und Porsche Panamera 4 E-Hybrid.
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