4. Schritt: Die Finanzierung des Bauvorhabens

Im zeitlichen Ablauf des Hausbaus folgt spätestens nun im vierten Schritt die Ausarbeitung der Finanzierung des Bauvorhabens. Die üblichste ist die Finanzierung über ein Annuitätendarlehen. Mit den Stellschrauben anfänglicher Tilgungssatz, Sollzinsbindung, Recht auf Sondertilgung und Tilgungssatzwechsel können Sie die Baufinanzierung individuell anpassen.

Prüfen Sie zudem, ob Sie staatliche Förderung bekommen können. Über die KfW-Förderbank gibt es zinsgünstige Darlehen für den Bau von selbstgenutztem Wohneigentum (KfW-Wohneigentumsprogramm) sowie für klimafreundliche Neubauten, die Sie ebenso wie Bausparverträge als Baustein in Ihren Finanzierungsmix einbinden können.

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Wichtig für eine solide Baufinanzierung ist, dass Sie bei der Berechnung der Gesamtkosten sorgfältig vorgehen und die Nebenkosten, die beim Hausbauen immer anfallen, berücksichtigen. Um die Baunebenkosten abschätzen zu können, lässt sich folgende Faustformel anwenden: Etwa fünf bis zehn Prozent der gesamten Anschaffungskosten aus Grundstückskauf und Hausbau kostet das Einholen der Baugenehmigung, das Einrichten der Baustelle, das Erstellen eines Bodengutachtens, das Entfernen von Altlasten auf dem Grundstück, die Erschließung, Versicherungen usw. Wer erst Bauland kauft und dann das Haus errichtet, zahlt einen Großteil dieser Baunebenkosten schon im Zuge des Grundstückskaufs. Auch ein Teil der Erwerbsnebenkosten von zehn bis 15 Prozent, zu denen etwa die Grunderwerbsteuer und die Notar- und Grundbuchkosten zählen, wurde dann bereits beglichen. Insgesamt belaufen sich die Nebenkosten beim Hausbau etwa auf um die 20 Prozent der Gesamtkosten.

Wie viel kostet der Hausbau?

Ein durchschnittliches neu gebautes Einfamilienhaus mit einer Größe von rund 131 Quadratmetern auf einem 458 Quadratmeter großen Grundstück hat nach dem Europace Hauspreisindex EPX im Oktober 2024 in Deutschland 559.241 Euro gekostet. Grundsätzlich sind die Baukosten in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt haben sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen zwischen 2010 und 2022 um rund 94 Prozent verteuert.

Kostenbeispiel: Diese Kosten fallen beim Hausbau an

Die folgende Beispielrechnung zeigt, wie sich die Kosten für einen Hausbau zusammensetzen. Die Angaben beziehen sich auf ein fiktives Gebäude mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück. Das Bauland hat die Familie zu einem früheren Zeitpunkt gekauft und erst später bebaut.

Wenn Sie nicht mit einem Fertighaushersteller bauen, kommt das Honorar für den Architekten noch hinzu. Auch Finanzierungskosten wie die Zinsen für die Baufinanzierung oder Bereitstellungszinsen gehören zu den Baunebenkosten. Wer KfW-Förderdarlehen nutzt, muss zudem noch die Kosten für den Energie- beziehungsweise Nachhaltigkeitsberater einrechnen. Nicht vergessen sollten Sie auch, dass häufig zusätzlich noch Ausgaben für die Miete ab dem Grundstückskauf bis zum Einzug ins Haus, für eine Einbauküche, den Umzug und für die Außenanlagen anfallen.

Warum Eigenkapital wichtig ist

Damit Sie ein Darlehen für Ihr Bauvorhaben erhalten, sollten Sie eine bestimmte Summe an Eigenkapital einsetzen. Verbraucherschützer und Finanzierungsexperten empfehlen, mindestens 20 Prozent, besser noch 30 Prozent der Baukosten aus eigenen Mitteln einzubringen. Je mehr eigenes Geld Sie fürs Bauen einsetzen können, desto besser. Denn eine höhere Eigenkapitalquote wirkt sich im Allgemeinen positiv auf die Zinskonditionen aus, weil der Kreditgeber nur ein niedrigeres Risiko eingehen muss.

Tipp: Wie viel Sie derzeit für Baugeld ausgeben müssen, erfahren Sie auf biallo.de in einem Ratgeber zu den aktuellen Bauzinsen.

Besonderheiten der Baufinanzierung

Anders als bei einem Immobiliendarlehen wird die Darlehenssumme bei einer Baufinanzierung nicht in einem Rutsch, sondern in Teilbeträgen Zug um Zug je nach Baufortschritt ausbezahlt. Damit die Bank die Teilsummen des Darlehens übernimmt, muss der Darlehensnehmer die entsprechenden Rechnungen von Handwerkern oder dem Bauträger als Nachweis der erbrachten Bauleistungen vorlegen.

Tipp: Achten Sie beim Abschluss der Baufinanzierung auf eine möglichst lange bereitstellungsfreie Zeit, in der Sie das Darlehen nach und nach abrufen können. So müssen Sie auch bei unvorhergesehenen Bauverzögerungen nicht befürchten, dass Bereitstellungszinsen für das Vorhalten des Baudarlehens anfallen.

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