Preisvergleich deutscher und chinesischer E-Autos

Sind deutsche und europäische Elektroautos wirklich so viel teurer als chinesische Konkurrenzmodelle? Das stimmt nur, wenn man die offiziellen Listenpreise vergleicht. Anders sieht das aus, wenn man sich die Finanzierungsmodelle für neue Elektroautos anschaut. Die Zeitschrift auto motor und sport vergleicht in ihrer neuen Ausgabe 2 die Leasingangebote für 30 Modellpaarungen zwischen europäischen und chinesischen Modellen aus der Kleinwagen-, Kompakt-, Limousinen- und Van-Klasse, sowie Kombis und SUV in je zwei Preisklassen. Das Resultat: In vier Klassen liegen die Kosten der europäischen Marken unter denen der chinesischen Marken, dreimal sind die chinesischen Marken günstiger, einmal gibt es ein Unentschieden.

Dieses überraschende Ergebnis hat seinen Grund in den höheren Restwerten europäischer Autos. Bislang genießen die hiesigen Hersteller anders als die Marken aus China eine teils starke Markenloyalität und einen Vertrauensvorsprung ihrer Kunden. Entsprechend höher sind die Restwerte, was Einfluss auf die monatliche Belastung hat: Entsprechend profitieren die Kunden von einem positiven Restwertverlauf. Damit das so bleibt, setzen die europäischen Anbieter Subventionen bei den Leasingverträgen ein, indem sie Wertverläufe so beeinflussen, dass am Ende ein guter Autorestwert herauskommt. Das ähnelt dem Rabatt bei einem Barkauf. So rechnen zwar auch chinesische Anbieter, da deren Restwertprognosen aber schlechter sind als die europäischer Anbieter, müssen die chinesischen Anbieter höhere Summen einsetzen, um niedrige Raten anbieten zu können.

Wie stark sich die unterschiedlichen Restwerte bei vier Jahren Laufzeit, 10.000 Kilometern pro Jahr und ohne Anzahlung auswirken, zeigen konkrete Modellpaarungen. Bei den Kombis startet die Rate für den VW ID.7 Tourer, dessen Basispreis bei 54.795 Euro liegt, bei nur 485 Euro im Monat. Der nur leicht teurere Nio ET5 Touring (Basispreis: 59.500 €) startet mit Leasingraten von 860 Euro. Auch der VW ID.4 (40.335 €) ist mit Monatsraten von 319 Euro günstiger als sein chinesischer Konkurrent Elaris Beo (47.920 €), für den monatlich 366 Euro zu zahlen sind. Auch beim Modellpaar BMW iX1 und MG Marvel R, die auch preislich in derselben Klasse spielen, sind die Raten der deutschen Marke günstiger.

In den besonders preissensiblen Segmenten der Kleinwagen und der Kompaktklasse können die Chinesen ihre günstigeren Produktionskosten ausspielen. So liegen die Raten für den Opel Corsa Electric (29.990 €) mit 210 Euro um 40 Euro über den Raten für den Leapmotor T03 (18.900 €). Der Cupra Born (41.450 €) ist für Leasingraten ab 252 Euro zu haben, sein chinesischer Konkurrent GWM Ora 3 (38.990 €) ist mit 222 Euro nur 30 Euro günstiger. Erheblich ist der Abstand allerdings zwischen dem VW ID.3 und seinem Konkurrenten MG4. Obwohl der ID.3 nur 1660 Euro mehr kostet als der MG4, liegen die Monatsraten für den VW mit 296 Euro um 130 Euro über denen für den MG (168 €).

Der reine Ratenvergleich ist allerdings nicht immer sehr aussagekräftig. Über den Leasingfaktor lassen sich Offerten besser analysieren. Alles unter Faktor 1,0 wird als gut angesehen, ab 1,4 als nicht mehr günstig. So schneidet der BMW i5 im Faktorvergleich besser ab als der Xpeng P7 – obwohl er im Preis rund 20.000 Euro teurer ist. Der positive Restwertverlauf spielt hier eine Rolle, was sich häufig erst mit dem Leasingfaktor bestimmen lässt. Und hier haben deutsche gegenüber chinesische Modelle Vorteile.

Redakteur: Henning Busse

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