Von Krk nach Istanbul

Im Mai 2024 berichteten wir über unseren IT-Kollegen Christopher Höpfner, der eine inkrementelle Weltreise mit dem Fahrrad unternimmt. Inzwischen ist Christopher von der zweiten Etappe seiner Reise zurückgekehrt. Natürlich wollten wir wissen, wie es war – und haben uns erneut mit ihm getroffen. Diesmal fuhr er mit dem Fahrrad von der Insel Krk (Kroatien) bis zur asiatischen Seite Istanbuls (Türkei).

Lieber Christopher, für die zweite Etappe deiner inkrementellen Weltreise standen einige Länder auf dem Programm. Von Kroatien aus wolltest du ins Landesinnere in Richtung des Schwarzen Meeres und dabei Bosnien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei durchqueren. Verlief die Fahrt wie geplant?

Im Großen und Ganzen verlief es zumindest länderübergreifend wie geplant. Leider musste ich aus zeitlichen Gründen auf das Schwarze Meer verzichten, um Griechenland noch besuchen zu können.

Wie viele Kilometer hast du diesmal zurückgelegt – und was waren deine Highlights?

Geplant waren eigentlich etwa 2000 km, am Ende wurden es 2378,35 km.

Meine Highlights waren unter anderem, wie zu erwarten, die Burg Bran (Draculas Schloss), wo ich auch einen Rundgang gemacht habe, sowie die größte Burg Rumäniens, Burg Hunedoara. Besonders beeindruckt haben mich auch einige Hauptstädte, wie Belgrad in Serbien, die als schönste Stadt auf dem Balkan gilt. Die Brücke, die den östlichen vom westlichen Teil Belgrads trennt, ist extrem bemerkenswert. In den rumänischen Karpaten, nachdem ich den höchsten Punkt erreicht hatte, konnte ich 100 km bergab bis in die Hauptstadt Bukarest fahren. An diesem Tag stellte ich auch meinen persönlichen Tagesrekord auf: 165 km.

Es gab aber auch erschreckende Szenen, zum Beispiel die zerstörten Dörfer an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien, Minenfelder mitten im Wald in Bosnien oder die verwahrlosten und oft aggressiven Hunde und Katzen, die mir in mehreren Ländern begegneten.

Überraschende Highlights, die ich nicht eingeplant hatte, gab es ebenfalls: Ein Fluss in Griechenland mit so starker Strömung, dass ich fast ausgerutscht wäre – riskant, aber auch abenteuerlich! Oder ein Fernsehturm in Russe, Bulgarien, der wie eine kleinere Version des Berliner Fernsehturms aussieht. Istanbul war ebenfalls überwältigend – so riesig, dass ich mich selbst als Berliner wie aus einem Dorf kommend fühlte.

Ich kann mir vorstellen, dass die Begegnungen mit den Menschen besonders bereichernd waren?

Absolut! Die Begegnungen waren in jedem Land sehr positiv. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Menschen im südlichen Bulgarien. Dort hatte ich mitten in einem Dorf meinen ersten Platten. Die Bewohner halfen mir sofort, flickten meinen Schlauch, gaben mir Essen und Trinken und fuhren mich am Ende sogar mit dem Auto zu einem Bike-Shop in der nächsten Stadt. Diese Hilfsbereitschaft war unglaublich!

Unterwegs traf ich auch wieder andere Fahrradfahrer*innen aus verschiedenen Teilen Europas und sogar einen Läufer, der quer durch Europa nur mit einem Rucksack unterwegs ist. In der Türkei, etwa 70 km vor Tekirdağ, wurde ich nachts von zwei Dorfbewohnern vor einem aggressiven Hund gewarnt und sicher mit einem Moped zu einem Hotel eskortiert. Die Menschen in allen Ländern waren durchweg freundlich und hilfsbereit.

Du bleibst nie lange an einem Ort, sitzt viele Stunden am Tag auf dem Rad. Hast du dich manchmal einsam gefühlt?

Eine interessante Frage, aber die Antwort ist: Nein. Ich lernte jeden Tag neue Menschen kennen, sei es auf der Straße oder an den Übernachtungsorten. Ich habe nach den Reisen immer viele neue Kontakte in meinem Telefonbuch und auf Social Media.
Und dank moderner Technik kann ich jederzeit Kontakt zu meinen Liebsten halten. Natürlich gibt es Momente, in denen man sich einsam fühlen könnte, etwa abends, wenn man in der Hängematte liegt. Aber sobald ein neuer Tag beginnt, überwiegt die Freude auf das nächste Abenteuer.

Was nimmst du aus der zweiten Etappe für die Vorbereitung der dritten mit? Hast du diese schon geplant oder brauchst du erst einmal eine Pause?

Ich habe viele wichtige Erfahrungen gesammelt, die ich auf künftigen Etappen berücksichtigen werde. Zum Beispiel werde ich nie wieder über eine Landesgrenze ohne offiziellen Checkpoint fahren. Das ist mir in Serbien passiert, als ich nach Rumänien einreisen wollte. Ich wurde von der Grenzpolizei gestoppt und musste einen 40 km langen Umweg machen, um einen offiziellen Übergang zu nutzen.

Auch würde ich nicht empfehlen, entlang von Grenzen zu fahren, da dies unnötige Probleme mit Grenzbeamten verursachen kann. Das habe ich in Bulgarien an der Grenze zur Türkei erlebt, wo ich zurückeskortiert wurde.

Worauf freust du dich bei der nächsten Etappe am meisten?

Definitiv darauf, endlich das Schwarze Meer zu sehen! Außerdem möchte ich ein Land besuchen, das bei uns oft negativ dargestellt wird: den Iran. Einer der Gründe für diese Reise ist, den Menschen zu zeigen, dass die Bevölkerung eines Landes oft viel gastfreundlicher ist, als es durch die politische Berichterstattung erscheint.

Zahlen, Daten, Fakten der 2. Etappe 2024
2378,35 km Fahrtweg
139,90 Stunden Fahrtzeit
17 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
13800 Höhenmeter

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