„KI-Systeme zur Klassifizierung von AV-Inhalten werden derzeit von verschiedenen Anbietern entwickelt bzw. bereits genutzt. Es zeigt sich, dass sie Prozesse im Jugendschutz effizienter und zielgerichteter gestalten können“, sagt Joachim Moczall (RTL Deutschland), Vorsitzender des FSF-Vorstands. „Bei der Weiterentwicklung dieser KI-Lösungen, bei der Ausgestaltung der Schnittstellen zwischen Mensch und KI und bei der Integration in bestehende Verfahren können die Anbieter auf die Expertise der FSF zählen“.
Diane Carl (Warner Bros Discovery Deutschland) stellvertretende Vorstandsvorsitzende ergänzt: „Als unterstützende Instanz hat die FSF bereits in der Vergangenheit Anbieter in der Anwendung von technischen Systemen begleitet und gemeinsame Prüfmaßstäbe erarbeitet. Darüber hinaus hat sie das Klassifizierungstool YouKit entwickelt und dessen Anwendung mit der Aufsicht abgestimmt. Dass dieses Verfahren künftig auch Nicht-Mitgliedern über eine Onlineversion von YouKit zur Verfügung stehen wird, ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die FSF.“
„Komplexe Inhalte werden weiterhin von unseren Prüferinnen und Prüfern eingeschätzt“, sagt FSF-Geschäftsführerin Claudia Mikat. „Für die entstehenden technischen Systeme und KI-Anwendungen brauchen wir aber einheitliche Kriterien, die die etablierte Spruchpraxis abbilden und mit deutschem Recht kompatibel sind“.
„Geschichte(n) erzählen“
Schwerpunkt des Jahres im Bereich Medienbildung wird anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager das Thema „Geschichte(n) erzählen“ sein. „Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Darstellungen von Krieg und Leid Kindern und Jugendlichen zugemutet werden können bzw. müssen, damit sie für das Thema sensibilisiert werden und Empathie entwickeln, ohne sie zu überfordern“, erklärt Claudia Mikat.
Den Auftakt machte die Gemeinschaftsproduktion Auschwitz – Countdown zur Befreiung (TVP Polen/ntv/RTL in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Museum Auschwitz/Birkenau), für das die FSF medienpädagogisches Begleitmaterial entwickelte. Auf der Plattform Medienradar wird ein umfassendes Dossier zu den Themen Holocaust, Holocaustleugnung und Erinnerungskultur mit Fachbeiträgen, Interviews und AV-Materialien für den Einsatz im Unterricht erscheinen. Darüber hinaus entstehen spezielle Playlists für Schulen mit Filmausschnitten, die eine vielfältige und altersgerechte Aufbereitung des Themas ermöglichen.
Auch das Fachmagazin mediendiskurs widmet sich in seiner Mai-Ausgabe schwerpunktmäßig historischen Darstellungen und ihren Wirkungen auf Kinder und Jugendliche.
Für die neuen Aufgaben sieht Joachim Moczall die FSF gut aufgestellt. „Die FSF steht für einen verlässlichen, transparenten und modernen Jugendmedienschutz, der sich stetig weiterentwickelt. Vorstand und Kuratorium der FSF, das 2025 ebenfalls in neuer Zusammensetzung seine Arbeit aufnimmt, werden die Vorhaben begleiten, fachliche Expertise und technisches Know-how einbringen und für die notwendigen wissenschaftlichen und ethischen Kriterien sorgen.“
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