Inmitten von Sachlage und Streitfall: Von der Kunst zu vermitteln und zu schlichten

Mit Impulsvorträgen zur „Digitalisierung der Justiz“ und „Konflikten am Bau“ bot der im Jahresrhythmus stattfindende Sachverständigentag der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald ein aktuelles Programm zur Unterstützung in relevanten Themen. Christian Berg, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Ansprechpartner rund um das Thema Sachverständigenwesen im Handwerk, führte durch eine Veranstaltung, die neben dem Wissensupdate auch dem Austausch und Netzwerken untereinander diente.

Demografischer Wandel lässt immer weniger nachrücken

Wie wichtig die Arbeit von Sachverständigen zur Unterstützung der Justiz sei, betonte Christian Berg zu Beginn. Die Sachverständigen, die von der Handwerkskammer in Mannheim vereidigt wurden, leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag. 47 von ihnen nutzten das Angebot des Sachverständigentages und waren bei der Veranstaltung vor Ort.

Doch auch im Sachverständigenwesen seien die Auswirkungen des demografischen Wandels deutlich zu spüren und ein Rückgang in allen Bereichen merklich. Aktuell gebe es im Kammerbezirk Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald 79 Sachverständige in 35 Gewerken. Während aber allein im vergangenen Jahr neun Sachverständige ausgeschieden seien, kämen im Durchschnitt lediglich zwei neue Vereidigungen pro Jahr hinzu. Die Altersstruktur unter den Sachverständigen tendiere verstärkt zu älteren Jahrgängen. Nachwuchs zu finden sei nicht einfach. Christian Berg informierte die Anwesenden über Aktuelles aus dem Sachverständigenwesen und über die Einführung eines Patensystems durch die Handwerkskammer in Mannheim.

Mediation zur Konfliktlösung in angespannten Situationen

Referent Franz-Josef Innerhofer zeigte in seinem Impulsvortrag über „Konflikte am Bau“ Wege des Umgangs miteinander auf. Der Mediator und Dozent an der International School of Management Stuttgart im Bereich der Personal- und Organisationspsychologie stellte Mediation als eine Möglichkeit vor, um teure und langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden. Hierbei komme es auf die Förderung von Kommunikation und Verständnis an, um durch Win-Win-Ergebnisse nachhaltige Konfliktlösungen zu generieren. Gerade Sachverständige befänden sich in der angespannten Lage, einerseits neutraler Vermittler zu sein und ergebnisoffen zu agieren, ohne Vorschläge zu unterbreiten oder Streitinhalte aufzugreifen, andererseits jedoch Aussagen treffen zu müssen, was eine klare Position zu Mängeln und deren Behebung erfordere. Die Herausforderung sei stets, Neutralität zu wahren, wobei Gutachten als Orientierungsrahmen herangezogen werden könnten.

Im Zuge einer Mediationsausbildung könnten Sachverständige ihre Kompetenzen unter anderem in Konfliktpsychologie und Kommunikationstechniken erweitern. Franz-Josef Innerhofer stellte die Methode der „Dispute Boards“ vor, nämlich Verfahren zur Streitvermeidung, die vor allem bei Bau- und Anlagenbauprojekten zum Einsatz kommen. Hierzu wird ein Gremium aus unabhängigen Experten eingerichtet, die den Bauprozess begleiten und bei Streitigkeiten vermitteln.

Digitalisierung der Justiz bringt auch Erleichterungen mit sich

Im Vortrag von Jan Spoenle, Präsidialrichter am Oberlandesgericht Stuttgart, erfuhren die Tagungsteilnehmenden Neuigkeiten zur Digitalisierung der Justiz aus Sicht der Sachverständigen. Als Schwerpunktthemen griff der Referent die digitale Kommunikation mit der Justiz über das Akteneinsichtsportal und das Justizpostfach auf sowie den Einsatz künstlicher Intelligenz, die beispielsweise im Bereich Übersetzungen und bei Dokumentenvergleichen zum Einsatz kommen könne.

Ansprechpartner und Kontakt rund um das Sachverständigenwesen ist bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Christian Berg, Telefon 0621 18002-120, E-Mail: christian.berg@hwk-mannheim.de.

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