Bauernkrieg 1525 – Historische Tagung in Kloster Irsee

Unter dem Titel „Bauernkrieg 1525. Protagonisten – Medien – Erinnerungskultur“ versammelten sich zahlreiche Interessierte, um über drei Tage hinweg die damaligen Ereignisse zu reflektieren und gemeinsam zu diskutieren. Eine echte Herkulesaufgabe, wie die Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten von Schwaben, Petra Beer, in ihrer Eröffnungsrede deutlich machte. Denn auf dem Tagungsprogramm standen nicht weniger als 19 Einzelbeiträge, die sich um fünf Sektionen herum gruppierten und von Referentinnen und Referenten aus gleich fünf unterschiedlichen Nationen bespielt wurden. Kein Wunder also, dass nicht weniger als acht Kooperationspartner notwendig waren, um diese Vielfalt an Zugängen und Perspektiven zu einem stimmigen Ganzen zusammenzuführen: An erster Stelle der Bezirk Schwaben mit der Bezirksheimatpflege; dazu mit der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft und dem Historischen Verein für Schwaben zwei maßgebliche Institutionen der landes- und regionalgeschichtlichen Forschung; schließlich die Universität Augsburg mit dem Institut für Europäische Kulturgeschichte, dem Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, der Professur für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie mit dem Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte. Und natürlich die Schwabenakademie, die dem Symposion – so Prof. Dr. Rainald Becker von der Universität Augsburg in seiner Einführungsrede – mit der Raumzusage in Kloster Irsee „das buchstäbliche Dach über dem Kopf“ verschaffte.

Anliegen der Tagung war es, das Thema Bauernkrieg auf jene Kernbereiche zu konzentrieren, die in der aktuellen Rezeption noch zu wenig Aufmerksamkeit gefunden haben: die Protagonisten des Bauernkriegs in Gestalt einzelner Akteure und kollektiver Gruppen, die mediale Auf- und Nachbereitung des Geschehens sowie dessen erinnerungskulturelle Verortung. Verknüpft wurden diese Perspektiven mit dem Motiv transnationaler Öffnung und dem Bestreben nach Rückbindung an eine sogenannte Public history. Aber auch die literarische Ästhetisierung oder musikalische wie künstlerische Rezeption des Bauernkriegs nahm einen großen Platz ein. Ein von allen Kooperationspartnern gemeinsam herausgegebener Tagungsband wird die wissenschaftlichen Ergebnisse sichern.

Zum Abschluss der Tagung wurde eine Erinnerungsstele auf der heutigen Streuobstwiese oberhalb von Kloster Irsee eingeweiht, die die regionalen Ereignisse von 1525 dauerhaft im Bewusstsein halten soll. 

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