Reiz und Risiken der ersten Liebe

Erste Liebe. Schmetterlinge im Bauch. Unaufhörlich denkt man an die andere Person. Aber ist es normal, dass der andere möchte, dass man nur noch mit ihm Zeit verbringt? Und sollte man Dinge dem anderen zuliebe tun, obwohl man sie selbst gar nicht will?
Die »Geschichte eines Nein« von Annalisa Arione und Dario de Falco erzählt vom ersten Kuss, der nicht so ist, wie man ihn sich erträumt hat, von Familien, die nicht so sind, wie man sie gerne hätte, von Liebe, die mit einem Besitzverhältnis verwechselt wird. Es ist die Geschichte eines Mädchens, das sich entscheidet, Grenzen zu setzen, wodurch sie eine Kettenreaktion auslöst. Die Premiere der Inszenierung von Sarah Speiser findet am 26. April 2025 um 19 Uhr als Deutschsprachige Erstaufführung mit Magdalena Lehnen und Chris Carsten Rohmann in der BOXX statt. Basierend auf Recherchen und einer Workshopreihe zum Thema Gleichberechtigung und Geschlechterklischees haben Arione und de Falco, die Autoren und Uraufführungs-Schauspieler von »Geschichte eines Nein«, dieses Stück in erster Linie für Heranwachsende entwickelt. Aber es ist auch für erwachsene Menschen spannend und bedeutsam, sich damit auseinanderzusetzen, wieviel Nähe guttut und wann es notwendig ist, Grenzen zu setzen.

Zum Inhalt
Martina ist 14 und lebt allein mit ihrem Vater, der immer für sie da ist und großartige Lasagne zubereiten kann. Sie kommt gut klar in der Schule, trifft sich mit ihren Freundinnen und träumt vom ersten Kuss mit Sebastian. Ganz romantisch muss er sein. Den ersten Kuss erlebt sie aber mit Alessandro, einem schönen Jungen mit Markenklamotten, der jeden Morgen 20 Minuten seine Haartolle stylt.  Dieser Moment ist zwar ganz anders, als sie ihn sich vorgestellt hat, aber auch irgendwie gut. Die beiden lernen sich kennen, als Martina im Park von einem Mann belästigt wird. Alessandro hilft ihr, begleitet sie nach Hause. Sie schauen sich tief in die Augen und beide wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Schmetterlinge im Bauch, sie können nicht aufhören aneinander zu denken, sich festzuhalten und zu knutschen. Fühlt sich so Liebe an? Alessandro ist sich dessen ganz sicher. Er will keinen Moment mehr ohne Martina sein. Wenn er mit ihr zusammen ist, vergisst er den Stress zu Hause, wo sein Vater ständig die Mutter anschreit. Martina mag ihn auch sehr, aber sie fühlt sich schon bald erdrückt.  Er wird eifersüchtig, wenn sie Zeit mit anderen verbringt, hält sie davon ab, in die Schule zu gehen, fordert einen Liebesbeweis nach dem anderen. Martina wird das alles zu viel, aber sie bringt es lange nicht fertig NEIN zu sagen. Als Alessandro mit großer Wut auf eine ihrer »Mädels-Partys« reagiert, findet Martina endlich Worte für ihr Unbehagen und zieht Konsequenzen.

Über Gefühle sprechen
Die »Geschichte eines Nein« wird von einer Erzählerin und einem Erzähler gespielt, die zwischen den Figuren hin- und herspringen und das Publikum an den Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen. Eine bewusste Entscheidung vom Autorenduo, um die Zuschauer möglichst nahe an das Innenleben der Protagonisten herankommen zu lassen. Der Ausnahmesituation, in der Teenager sich befinden, wenn sie das erste Mal verliebt sind, werden Raum und Ausdrucksmöglichkeiten gegeben. Wie wichtig das Sprechen über Gefühle ist, ist eine der zentralen Botschaften des Stückes. Es ist essentiell, um sich der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und diese zu vermitteln, erst recht, wenn es darum geht, Grenzen zu setzen.

Begründung der Jury, Eolo-Preis (Ital. Preis für Junges Theater)
Das Stück wurde 2022 mit dem italienischen Preis für Junges Theater, dem Eolo-Preis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es:
»Annalisa Arione und Dario de Falco ist es gelungen, auf wirksame und eindrucksvolle Weise, ohne jegliche Ausstattung, nur durch die starke Fähigkeit des theatralen Erzählens und die Gesten der beiden Darsteller das Aufkommen der Liebe mit all ihren Reizen und Risiken sichtbar zu machen. Die Jugendlichen, denen das Stück gewidmet ist, werden durch alle Charaktere und die ständig wechselnden, stets präsenten offensichtlichen Gefühle, verstehen können, dass Liebe niemals mit einem Besitzverhältnis verwechselt werden sollte, ganz im Gegenteil: Wenn wir unsere Liebsten wirklich gernhaben, müssen wir uns gegenseitig den jeweiligen Bedürfnissen anpassen.«
In Deutschland stand das Stück auf der Longlist des Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreises 2024.

Amnesty International unterstützt die Inszenierung in Italien
Seit der Uraufführung 2021 ziehen Annalisa Arione und Dario de Falco mit diesem Stück durch Italien, mittlerweile mit der ausdrücklichen Unterstützung von Amnesty International. In der Begründung von Amnesty International heißt es: »Storia di un No« zeigt, was in einer Beziehung nicht passieren sollte – Eifersucht, Besitzgier, Besessenheit, Drohungen – und zeigt eine mutige und starke Reaktion, die den Kreislauf der Gewalt durchbricht. Diese Inszenierung erreicht diese Darstellung auf bestmögliche Weise, nach gründlicher Recherche und Diskussion, indem sie die Generation, die sie anspricht, voll einbezieht und ein praktikables Modell der Selbstbestimmung und der Durchsetzung der eigenen Rechte präsentiert. Aus diesen Gründen und aufgrund der Übereinstimmung mit den Themen der Kampagne »Io lo chiedo« hat Amnesty International Italien beschlossen, sie zu unterstützen.
Die Kampagne »Io lo chiedo«  –  Ich fordere – zielt darauf ab, dass in Italien die Gesetzgebung dahingehend angepasst wird, dass Sex ohne erkennbare Zustimmung als Vergewaltigung gewertet wird.

Thementage »Grenzen setzen – Grenzen respektieren« vom 26.04.-30.04.2025
Laut Studien zur Gewalt in Liebesbeziehungen von Jugendlichen hat fast jeder zweite schon nicht-körperliche Formen sexualisierter Gewalt erlebt, knapp ein Viertel ist von körperlicher Gewalt betroffen. Die Erfahrungen reichen von Dominanz und kontrollierendem Verhalten über physische Gewalt bis hin zu erzwungenem Geschlechtsverkehr. Nicht selten werden solche Verhaltensweisen als »Eifersucht« verharmlost oder als »Liebesbeweis« missdeutet und haben Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter.
Im Zusammenhang mit dem Stück »Geschichte eines Nein« bietet die Theaterpädagogik in Kooperation mit pro familia Heilbronn, der Fachberatungsstelle sexualisierte Gewalt vom Verein Pfiffigunde Heilbronn e.V. und der Leitstelle zur Gleichstellung der Frau der Stadt Heilbronn vom 28.-30.4. ein Workshopprogramm für Heranwachsende nach den Vorstellungen an.
Dort stehen Fragen auf dem Programm wie: Was macht man nur, weil der andere es will? Hört man vielleicht vor lauter Liebe gar nicht mehr auf seine eigenen Bedürfnisse? Wo liegen die persönlichen Grenzen, die niemand überschreiten darf? Den Auftakt der Thementage bildet ein Podiumsgespräch mit dem Autoren-Duo und Experten im Anschluss an die Premiere am 26.4.

Alle weiteren Informationen und Anmeldungen jungestheater@theater-hn.de

Premiere am 26. April 2025, 19 Uhr in der BOXX des Theaters Heilbronn
Geschichte eines Nein
(Storia di un No)
von Annalisa Arione und Dario de Falco
Deutsch von Brigitte Korn-Wimmer
Deutschsprachige Erstaufführung

Regie: Sarah Speiser
Ausstattung: Eva Butzkies
Dramaturgie: Nicole Buhr
Mit:
Magdalena Lehnen: (Martina u.a.)
Chris Carsten Rohmann: (Alessandro u.a.)

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