Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat fordert die Verantwortlichen von CITES auf, bei den anstehenden Beratungen die gravierenden Auswirkungen eines Verbots von Fernambukholz auf den europäischen Bogenbau zu berücksichtigen und eine Ausnahmeregelung zu erarbeiten. Der Bogenbau und damit eine jahrhundertealte Handwerkstradition hat ohne dieses spezifische Holz keine echte Zukunftsperspektive. Und dies wiederum wird Auswirkungen haben auf das gesamte Musikleben. Dass Fernambuk in immer geringeren Mengen zur Verfügung steht, ist in erheblichem Maß der massiven Abholzung der Regenwälder in Brasilien geschuldet, die Präsident Jair Bolsonaro aktiv vorantreibt. Diesem Weg der Zerstörung gilt es jetzt mit allen verfügbaren außenpolitischen und zivilgesellschaftlichen Kräften entgegenzuwirken. Denn sollte die Abholzung weiterhin so rasant voranschreiten, wird dies eine CITES-Regelung zu Fernambukholz bald gänzlich überflüssig machen, vor allem aber wird dies auch verheerende Auswirkungen auf die Regenwaldvölker und das Weltklima haben.“
Das Fernambukholz steht seit 2007 bereits auf dem Artenschutzindex Anhang II von CITES. Dies untersagt den Handel mit neu geschlagenem Fernambukholz, erlaubt ist seitdem im Bogenbau nur noch die Verwendung von Altbeständen des Holzes. Die Aufnahme in den Anhang I würde einem Verbot des Handels mit diesem Holz gleichkommen und im Bogenbau perspektivisch zu einer massiven Rohstoffknappheit führen. Als Ersatz wird zwar mittlerweile verstärkt auf Carbon gesetzt, allerdings reicht die Qualität in den Augen vieler Musikerinnen und Musiker nicht an Bögen aus Holz heran. Im Rahmen der Initiative „International Pernambuco Conservation“, in der sich u.a. Bogenbauerinnen und -bauer engagieren, wurden zum Erhalt und Schutz des seltenen Baumes bereits etwa 300.000 Fernambukbäume in Brasilien gepflanzt.
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