wie den Medien zu entnehmen ist, werden in der Berliner Staatsoper im Rahmen der laufenden Wagner-Inszenierungen lebende Meerschweinchen und Kaninchen, die in Käfigen untergebracht sind, auf der Bühne als Bühnendekoration eingesetzt. Von Seiten des Tierschutzes wurden Sie dafür kritisiert.
Wir begrüßen es ausdrücklich, dass Sie sich nun entschieden haben, für die weiteren Aufführungen im Oktober zumindest keine Meerschweinchen mehr einzusetzen und die Anzahl der Kaninchen zu reduzieren.
Gleichwohl appellieren wir an Sie, zukünftig auf die Verwendung von lebenden Wirbeltieren bei Bühneninszenierungen zu verzichten.
Denn für jedes verwendete Tier bedeuten die zeitweise laute Beschallung und grelle Lichteffekte eine sehr ungewohnte und damit eine stressbedingte Situation. Gerade Kaninchen reagieren auf neue Haltungssituationen sensibel und leiden darunter. Lebende Kaninchen gehören aus unserer Sicht auch nicht in kleine Käfige, auch nicht zeitweise zu künstlerischen Zwecken. Uns erscheint ein genereller Verzicht auf die Verwendung von lebenden Tieren auch unter tierschutzethischen Aspekten geboten, erst recht, da eine entsprechende tierfreie Bühnendekoration mit gleicher Symbolkraft auch in den aktuellen Vorführungen möglich wäre.
Ein solcher genereller Verzicht auf die Verwendung lebender Tiere wäre unbestritten ein wichtiges Signal Ihres Hauses für mehr Tierschutz und würde, so lässt sich zumindest vermuten, dem Anliegen von Richard Wagner entgegen kommen, der in vielerlei Hinsicht seine besondere Zuneigung zu Tieren offenbarte.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Kohnen (Leiter der Berliner Geschäftsstelle des "Bund gegen Missbrauch der der Tiere e.V."
Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e. V. (bmt) gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Seine historischen Wurzeln reichen bis 1922 zurück. Der Bund gegen den Missbrauch der Tiere e.V. wurde 1952 (neu) gegründet. Ziel unserer Arbeit ist es, Tieren eine Stimme zu geben und ihren Schutz in unserer Gesellschaft zu verbessern.
Der bmt ist mit neun Geschäftsstellen, neun Tierheimen und einem Tierschutzzentrum, im gesamten Bundesgebiet vertreten.
Die Berliner Geschäftsstelle des Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. besteht seit 1959.
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