Den Anschluss nicht verlieren

Konkrete Maßnahmen für den Ausbau der Nord-West-Schienenmagistrale von Dortmund über Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg bis Kiel und Lübeck haben heute in Münster sechs Industrie- und Handelskammern und ihre Landesvereinigungen mit Staatssekretärin Susanne Henckel aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr besprochen. „Wir brauchen dringend eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf dieser wichtigen Schienenstrecke“, erklärte der Vize-Präsident der IHK Nord Westfalen, Bernd Eßer. Zu den Forderungen gehört ein Prüfauftrag, inwieweit über die aktuell in den Infrastrukturplänen des Bundes enthaltenen Projekte hinaus weitere Maßnahmen, wie eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf 200/230 km/h oder der Bau zusätzlicher Überholgleise erforderlich werden könnte.

Die Forderungen der Industrie- und Handelskammern basieren auf den Ergebnissen einer von ihnen beauftragten und von SCI Verkehr (Hamburg/Köln) erarbeiteten Kurzstudie zu Bedeutung und Ausbauoptionen der Nord-West-Schienenmagistrale. „Wir sehen uns durch die Ergebnisse in unserer Forderung nach einer schnellstmöglichen Planung und Umsetzung der Projekte in unserer Region bestätigt“, so Prof. Norbert Aust, Vorsitzender von IHK Nord e.V., dem Zusammenschluss von IHKs aus den fünf norddeutschen Bundesländern. „Wir unterstützen die Ziele des Deutschlandtaktes uneingeschränkt. Um diese Ziele im Schienenpersonen- und -güterverkehr zu erreichen, sind allerdings Investitionen in eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur nötig“, erläuterte Eduard Dubbers-Albrecht, Präses der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven.

Staatssekretärin Susanne Henckel begrüßte die überregionale Initiative der Industrie- und Handelskammern und sagte die Unterstützung ihres Hauses zu: „Der Deutschlandtakt ist ein Paradigmenwechsel in der Infrastrukturplanung. Ziel ist eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur. Mit der Umsetzung des Deutschlandtakts machen wir auch die Nord-West-Schienenmagistrale fit für besser vernetzte Angebote und mehr Kapazitäten auf der Schiene. Die dafür notwendigen Ausbaumaßnahmen treiben wir gemeinsam mit unseren Partnern zielgerichtet in Etappen voran.“

Der Hauptgeschäftsführer von IHK NRW, Dr. Ralf Mittelstädt, hatte zuvor stellvertretend für die IHKs in NRW im Gespräch mit der Staatssekretärin die besondere Bedeutung des Nord-West-Schienenkorridors für den Personen- und Güterverkehr zwischen Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen betont. „Die Bedeutung der Magistrale spiegelt sich in ihrem Ausbaustandard aktuell nicht wider“, begründete Mittelstädt die von den IHKs gemeinsam beauftragte Studie. Danach ist die Nord-West-Magistrale die entscheidende Schienenverbindung für rund ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands und verbindet wichtige Wirtschaftsregionen, in denen ein Viertel der Wirtschaftsleistung Deutschlands erbracht wird. „Dennoch“, betont Mittelstädt, „sind auf dieser Achse seit den 1970er Jahren keine wesentlichen Verbesserungen an der bestehenden Infrastruktur mehr vorgenommen worden.“ Auch mit Blick auf die Veränderung der Mobilität sei ein Ausbau des Schienenverkehrs unumgänglich.

Eßer verwies darauf, dass derzeit nicht absehbar sei, wann beziehungsweise, ob überhaupt für die Zukunft geplante Projekte wie etwa die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke „Hamm-Hannover-Hamburg“ zu einer Entlastung führen können. Sicher sei hingegen bis dahin eine noch stärke Belastung der Nord-West-Magistrale. „Das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn sollten zur Absicherung der Metropolenverbindung Hamburg-NRW prüfen, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang weitere kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Steigerung der Kapazität auf der Nord-West-Schienenmagistrale erforderlich werden könnten, um das Risiko einer zukünftigen erheblichen Überlastung dieses Schienenkorridors zu minimieren“, erläuterte Eßer ein wesentliches Ziel der IHK-Initiative.

Dubbers-Albrecht betonte, dass die Verbindungsfunktion der Nord-West-Schienenmagistrale für die Stadt- und Metropolregionen Münster, Osnabrück und Bremen sowohl in Richtung Rhein/Ruhr als auch in Richtung Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, auch nach einer Realisierung der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke über Hannover alternativlos bleibe: „Es geht uns deshalb nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein Sowohl-Als-Auch.“

„Auch für das Ziel einer stärkeren CO2-Reduzierung im Verkehrssektor ist es nötig, dass die Schieneninfrastruktur umfassend ertüchtigt wird. Nur so kann in der Zukunft ein störungsfreies Miteinander von verdichteten Angeboten im Regional-, Fern- und Schienengüterver-kehr erreicht werden“, fasste Prof. Aust ein weiteres Ziel der Initiative zusammen.

Zum Thema:
Die Nord-West-Schienenmagistrale verbindet rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung in den wirtschaftlich starken Wirtschaftsräumen Lübeck, Hamburg, Bremen, Osnabrück, Müns-ter, Dortmund und Rhein-Ruhr und ist bis zur langfristigen Fertigstellung der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse Hamburg – Hannover – NRW die einzige direkte Schienenverbindung zwischen NRW und Hamburg. Bereits heute gibt es an verschiedenen Stellen Engpässe, die die Verkehre zunehmend behindern und ausbremsen.

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